Das Centre des Monuments Nationaux (CMN) ist mit 17 der 35 im Weltkulturerbe vertretenen Besitzungen der Hauptverwalter von UNESCO-Welterbestätten in Frankreich. Aus etwa 100 in ganz Frankreich haben wir euch hier unsere 7 persönlichen Tipps für Nationale Kulturdenkmäler in Südfrankreich ausgewählt:
Aigues-Mortes in der Camargue, Türme und Befestigungsanlagen
Ludwig der Heilige gründete im Jahre 1248 die mittelalterliche befestigte Stadt Aigues-Mortes (der Name bedeutet “totes Wasser”), um dem Französischen Königreich einen Hafen zum Mittelmeer zu sichern. Der Bergfried, die Befestigungsmauern und die Türme sind ein wunderbares Beispiel der gotischen Architektur aus dem 13. Jahrhundert und stellen ein außergewöhnliches militärisches Bauwerk dar, das in bemerkenswert gutem Zustand erhalten geblieben ist. Oben von den Mauern aus eröffnet sich euch ein grandioses Panorama, von dem aus man weit in die Camargue und auf die Salinen vor den Toren von Aigues-Mortes blicken kann.
Hier mehr über die legendären Fête Votives in Aigues-Mortes jedes Jahr im Oktober.
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Château d’If, die Burg von If vor Marseille
Marseille hat seit 2013 durch das Jahr als Europäische Kulturhauptstadt viele neue Facetten zu bieten, u.a. das bemerkenswerte neue MuCEM – das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers, neue Stadtviertel, Bars, Restaurants etc. (siehe auch unsere Insidertipps für Marseille). Aber natürlich auch viele historische Monumente wie z.B. das Château d’If.
François I. ließ 1529 auf der Insel If gegenüber Marseille eine Festung errichten. Ab 1541 diente sie als Gefängnis und barg die berühmtesten Gefangenen der Geschichte Frankreichs wie den Grafen von Mirabeau. Das Schloss von If ist eine einzigartige Stätte des Mittelmeers, deren Umfeld und Bausubstanz weitestgehend bewahrt wurden.
Berühmt wurde die Festung durch den Roman des Schriftstellers Alexandre Dumas, der einen Teil der Handlung seines 1844 erschienenen Romans Le Comte de Monte-Cristo (Der Graf von Monte Christo) auf der Insel ansiedelt.
Die Insel könnt ihr ganz einfach mit Touristenbooten erreichen.
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Abtei von Montmajour: ein Ort der Inspiration
Die Abtei von Montmajour zeugt von 8 Jahrhunderten klösterlichen Lebens. Sie besteht aus einem präromanischen Gebäude aus dem 5. Jahrhundert, einer Abteikirche und einem romanischen Klausurgebäude aus dem 12. Jahrhundert. Dieses architektonisch außergewöhnliche Konstrukt wurde im Mittelalter von den Benediktinermönchen auf einer von Sumpf umgebenen Anhöhe nur 20 min. nördlich von Arles erbaut.
Die Abtei hat übrigens auch schon Vincent Van Gogh im 19. Jahrhundert fasziniert; der Künstler hat davon viele Zeichnungen angefertigt.
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Archäologische Fundstätte von Glanum: bedeutende Relikte einer antiken Stadt
Nur 20 km südlich von Avignon, Im Herzen der Bergkette der Alpilles, bei Saint-Rémy-de-Provence, liegt Glanum, die wohl bedeutendste Ausgrabungsstätte Frankreichs. Man kann dort die Überreste einer ganzen Stadt und deren griechischen und römischen Einflüsse über einen langen Zeitraum vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. entdecken. Diese städtebauliche Konzentration mit zivilen und sakralen Denkmale ist in der Provence einzigartig. Hier steht auch noch ein beinahe unzerstörter, gewaltiger Triumphbogen. Nicht weit davon entfernt, in Nîmes findet ihr übrigens auch noch viele Überreste der römischen Kultur, u.a. den besterhaltenen römischen Tempel, das Maison Carrée.
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Eine kleine historische Zeit zwischen Thoronet und Fréjus
Wenn ihr euch in der Region Var bewegt, solltet ihr hier als Kunst- und Kultur-Interessierte zwei Orte nicht verpassen: die Abtei von Thoronet und den Kreuzgang der Kathedrale von Fréjus.
Zwischen 1160 und 1230 erbaut, ist die Abtei von Thoronet eine der drei Zisterzienserabteien in der Provence. Das Meisterwerk war nach der Revolution in Gefahr, so begann man die Restaurierung schon im Jahre 1841. Die Reinheit und der Einfachheit der Formen haben Generationen von Architekten wie z.B. Le Cobusier inspiriert.
Mehr bei uns über die Abtei von Thoronet
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Der Kreuzgang der Kathedrale von Fréjus ist ein original romanischer Kreuzgang mit Ausmalungen und einem imaginärem Bestiarium (mittelalterliche Tierdichtung). Es gehört zu einer Gruppe von Gebäuden, die zwischen dem 5. und 14. Jahrhundert errichtet wurden. Die Führung ermöglicht es, die Gesamtheit des Bischofsplatz zu entdecken, darunter der Kathedrale Saint-Léonce, die Taufkapelle (eine der ältesten Frankreichs) und das Kloster.
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Villa Kérylos, ein griechisch inspiriertes Juwel
Die Villa Kérylos (übersetzt “Seeschwalbe”) ist eine der schönsten Villen der „Belle Époque“ an der Côte d’Azur und vom antiken Griechenland beeinflusst. Der deutschstämmige Théodore Reinach, im Jahr 1860 in Frankreich geboren, war ein Archäologe, Akademiker und Abgeordneter. Er wünschte sich als Rahmen für seinen Alltag eine Original-Rekonstruktion eines luxuriösen griechischen Palastes aus dem 2. Jahrhundert vor Chr.
Die Villa, von der aus man über das Mittelmeer blickt, liegt in der wunderschönen Bucht von Beaulieu-sur-Mer zwischen Nizza und Monaco. Die Villa ist voll möbliert und mit einzigartigen Stoffen, Fresken und Mosaiken dekoriert, und würdigt die griechische Zivilisation.
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Das Kloster von Saorge in der Nähe von Nizza
Saorge kontrollierte im späten Mittelalter die Straße von Nizza nach Turin und gewann dadurch großen Einfluss. Franziskanermönche gründeten dort ein Kloster im Jahre 1633, zur Zeit von der katholischen Reformation. Der Kreuzgang und Refektorium weisen einen wunderschönen gemalten Schmuck des 17. und 18. Jahrhundert auf: Fresken aus dem Leben des heiligen François d’Assise, Allegorien der Tugenden, Sonnenuhren und Trompe-l’œil-Malerei. Die Kirche hat ihre Möbel und schöne Holzschnitzereien behalten. Auch ein großer Terrassengarten mit Obst- und Gemüsegarten ist zu besichtigen. Von den Franziskanern bis spät ins Jahr 1988 bewohnt, beherbergt das Kloster heute eine Schriftstellerresidenz.
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Ein HistoPad lässt euch die Monumente auch digital erleben
Mit einem HistoPad, einem Tablet kann man die historischen Denkmale auch digital mit erweiterter Realität entdecken.
Über das Centre des Monuments Nationaux
Es ist heute in Frankreich der wichtigste Verwalter von historischen Bauwerken und Stätten, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Jedes Jahr zählt das Centre in fast 100 Baudenkmälern etwa 8,5 Millionen französische und ausländische Besucher. Es hat die Aufgabe, das Kulturerbe aufzuwerten, es für die Allgemeinheit besser zugänglich zu machen und die Qualität des Besucherempfangs zu gewährleisten.
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Mélanie Sursin