Mediterranes Geschirr liegt im Trend. Ob aus Frankreich, Portugal, Griechenland oder Spanien. Aber eines ist mediterranes Geschirr nur selten: schlicht weiß. Und von reinweißem Porzellan haben sich inzwischen auch Sternerestaurants verabschiedet.
Allen voran das Noma in Kopenhagen, Pilgerstätte der Feinschmecker dieser Welt. Die exzellenten Gerichte werden auf Keramik und individuellem Porzellan serviert. Handbemalte und farbige, mitunter auch dunkle Teller kennzeichnen die neue Sehnsucht nach Individualität.
Wir haben uns in den mediterranen Ländern umgesehen und Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede beim mediterranen Geschirr festgestellt:
Mediterranes Geschirr Frankreich
- Farben: Französisches Geschirr ist oft in Pastellfarben wie Rosa, Blau und Gelb gehalten, mit sanften und romantischen Tönen.
- Formen: Sie sind elegant und geschwungen, oft mit komplizierten Mustern und Designs verziert.
- Material: Hochwertiges Porzellan ist eine französische Spezialität, bekannt für seine Festigkeit und seinen feinen Glanz.
- Besonderheiten: Die französische Porzellanmanufaktur in Limoges ist weltberühmt und ihre Produkte sind wegen ihrer hochwertigen Handwerkskunst und ihrer raffinierten Details sehr begehrt.
Mediterranes Geschirr Italien
- Farben: Italienisches Geschirr ist bekannt für seine kräftigen, satten Farben, darunter Rot, Grün und Blau, oft kombiniert mit warmen Erdtönen.
- Formen: Sie variieren von traditionell rustikal bis hin zu modern und schlank, wobei sie sich häufig durch künstlerische und abstrakte Designs auszeichnen.
- Material: Keramik dominiert, insbesondere aus den berühmten Keramikzentren wie Deruta und Faenza.
- Besonderheiten: Italienisches Geschirr ist für seine lebendigen handbemalten Designs bekannt, die häufig von lokalen Landschaften und Alltagsszenen inspiriert sind.
Mediterranes Geschirr Portugal
- Farben: Portugal präsentiert seine Geschirrstücke gerne in maritimen Blautönen, kombiniert mit Weiß und Terrakotta.
- Formen: Traditionelle portugiesische Formen sind schlicht, dabei aber rustikal und charmant.
- Material: Starkes Steinzeug und robuste Keramik sind typisch für portugiesisches Geschirr.
Besonderheiten: Azulejos, die blau-weißen handbemalten Keramikfliesen, sind ein charakteristisches Element der portugiesischen Keramik.
Bordallo Pinheiro ist einer Kulthersteller von portugiesischem Porzellen
Mediterranes Geschirr Griechenland
- Farben: Weiß und Blau dominieren das griechische Geschirr, um die Farben der Ägäis widerzuspiegeln.
- Formen: Einfache, geometrische Formen sind typisch, oft inspiriert von der antiken griechischen Kunst.
- Material: Keramik und Terrakotta sind die bevorzugten Materialien in der griechischen Töpferei.
- Besonderheiten: Griechisches Geschirr ist oft mit mythischen Motiven oder Szenen aus der antiken griechischen Geschichte und Mythologie verziert.
Mediterranes Geschirr Spanien:
- Farben: Spanisches Geschirr zeichnet sich durch leuchtende, lebendige Farben aus, oft in warmen Rottönen, Gelb und Grün.
- Formen: Die Formen sind oft rustikal und erdig, mit groben, handgefertigten Details.
- Material: Keramik und Ton sind die Materialien der Wahl für spanisches Geschirr.
- Besonderheiten: Spanisches Geschirr zeichnet sich oft durch die Technik des “Cuerda Seca” (trockene Schnur) aus, bei der verschiedene Farben durch angebrachte Linien getrennt werden, um ein detailreiches und buntes Design zu erzeugen.
Mediterranes Geschirr Marokko
- Farben: Marokkanisches Geschirr ist bekannt für seine leuchtenden und reichen Farben, vor allem Safrangelb, Kaktusgrün und Himmelblau.
- Formen: Die Formen sind oft geometrisch und komplex, inspiriert von der islamischen Kunst.
- Material: Handgeformte und handbemalte Keramik und Ton sind die typischen Materialien.
- Besonderheiten: Marokkanisches Geschirr ist berühmt für seine kunstvollen, handbemalten Designs, die oft auf die reiche Geschichte und Kultur des Landes hinweisen.
Egal, welches Land ihr lieber mögt, mediterranes Geschirr bringt euch sofort die vielfältigen Geschmäcker und Düfte aller Länder rund ums Mittelmeer auf den Teller!
Siegbert Mattheis