Alberobello, die Stadt der Trulli

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Alberobello, der Ort mit den zipfelbewehrten Trulli ist einzigartig. Den sollten Sie schon einmal mit eigenen Augen gesehen haben. Obwohl auch in der näheren Umgebung viele Trulli zu finden sind, ist Alberobello der Ort mit den meisten der weißgrauen Feldsteinbauten.

Im Ortsteil Monti reihen sich etwa 1.500 Trulli Haus an Haus aneinander. Es ist ein beeindruckender Anblick. Der Ort ist in Apulien eine Touristenattraktion, aber glücklicherweise in der Nebensaison noch nicht allzu sehr überlaufen.

Über 1.500 Trulli stehen in Alberobello © Siegbert Mattheis
Über 1.500 Trulli stehen in Alberobello © Siegbert Mattheis
Gasse zwischen Trulli mit Souvenirshops
Viele Trulli beherbergen nur noch Souvenirshops © Siegbert Mattheis
Verwinkelte Gassen im Ortsteil Monti
Verwinkelte Gassen im Ortsteil Monti © Siegbert Mattheis

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Trulli in Alberobello

Es leben schon noch viele Familien in den Häusern, vor allem in den Seitengassen, abseits der Touristenströme. Andererseits sind in vielen Häusern auch Souvenirläden eingezogen, in denen Sie natürlich Miniatur-Trulli in allen möglichen (und unmöglichen Farben) erstehen können. Wir fanden diese etwas kitschig, hatten dann aber dort den apulischen Glücksbringer, einen Pumo entdeckt und sofort gekauft. Pumi sind inzwischen auch in ganz Italien als Glücksbringer beliebt. Mehr über die Pumi.

Parkplätze (siehe auch unsere Tipps zum Parken in Italien) finden Sie gleich am Eingang des Stadtteils, den Sie ohnehin nur zu Fuß erkunden können.

Trulli in Alberobello © Siegbert Mattheis
Trulli in Alberobello © Siegbert Mattheis

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Trulli waren ein Steuersparmodell

Echte Trulli sind übrigens immer in Trockenbauweise aus Feldsteinen errichtet. Sie entstanden im 17. Jahrhundert wohl ursprünglich als Steuersparmodell. Damals musste an die Regierung in Neapel Steuern für jedes fertiggestellte Dach eines Hauses gezahlt werden. Der damalige Grundbesitzer der Region um Alberobello, Graf Giangirolamo II. Acquaviva d’Aragona ersann eine List und forderte er von den Bauern, ihre Häuser ohne Zement und Mörtel zu bauen, sondern nur aus Feldsteinen. So konnten sie im Falle einer königlichen Inspektion die Steinhäuser ganz einfach abbauen und später leicht wiedererrichten. Ähnliche Steinbauten finden Sie übrigens auch in der Provence und in Istrien, dort sind sie als Kazun-Steinhütten bekannt.

Bis vor etwas 40 Jahren wurden die Trulli auf dem Land von den Bauern noch als Geräteschuppen genutzt. Nach der Anerkennung als UNESCO-Welterbe 1996 zogen die Preise für die Trulli stark an. War die Reparatur eines Daches 1999 noch etwa 1.500 Euro zu haben, kostete es 10 Jahre später schon das Zehnfache.

Da die Nachfrage nach Trulli als Ferien- oder Zweitwohnung für begüterte Römer oder Florentiner ständig steigt, werden inzwischen auch neue “falsche” Trulli mit Zement und Mörtel gebaut, die man viel schneller errichten kann als in mühsamer Arbeit die Feldsteine exakt aufeinander abzustimmen zu müssen.

Trulli im Ortsteil Monti © Siegbert Mattheis
Trulli im Ortsteil Monti © Siegbert Mattheis
Detailaufnahme der Bauweise eines Trullo © Siegbert Mattheis
Detailaufnahme der Bauweise eines Trullo © Siegbert Mattheis

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Wer wissen will, wie man in den niedlichen “Schlumpfhäusern” schläft, für den gibt es schön ausgebaute moderne Ferienwohnungen in originalen alten Trulli. Vor allem Kinder finden die verwinkelten Grundrisse großartig, die meist über mehrere Ebenen gehen.

Siegbert Mattheis

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