“Ein Pumo wird Ihnen Glück bringen, Signora!” meint der freundliche Verkäufer, als wir ihm den kleinen Keramikzapfen abkaufen wollen. Er sieht aus wie glatter Pinienzapfen mit drei Akanthusblättern an den Seiten.
Wir fragten verwundert nach, meine Frau hatte ihn eigentlich nur ausgewählt, weil er einer der schöneren Souvenirs aus Apulien war. “Das ist ein Pumo, den stellen wir hier in Apulien auf den Balkon oder Terrasse, dann bringt er Glück!” strahlt er und verpackt uns sorgfältig die kostbare Keramik. Tatsächlich sehen wir später überall Pumi (die Mehrzahl von Pumo) stehen, auf den Ecken von Balkongittern oder auf Mauerecken, die eine Terrasse begrenzen.
Woher kommt der Name Pumo?
Die Bezeichnung stammt aus dem apulischen Dialekt “Pumo de’ fiure”, (Blumenknospe) und der stammt wiederum von der römischen Göttin Pomona ab, der Göttin der Baumfrucht. Die Akanthusblätter symbolisieren Unsterblichkeit, Wiedergeburt oder Auferstehung.
Pumo, immer gut für einen Neuanfang
Daher ist ein Pumo auch gut für einen Neuanfang, oder ganz allgemein einen Beginn von etwas. Man findet einen Pumo sogar auf den Konferenztischen in apulischen Unternehmen.
Die meisten Hersteller der Pumi findet man in der Keramikstadt Grottaglie, die schon seit dem Altertum für ihre Keramiken bekannt ist und in der es über 50 Keramikwerkstätten gibt.
Ein Pumo ist in der Regel sehr schlicht einfarbig gehalten, aber es gibt ihn auch fantasievoll in allen Formen und Farben. Großer Wert wird darauf gelegt, dass er immer handgemacht ist. Als Gastgeschenk fehlen sie bei keiner apulischen Familienfeier, denn etwas Glück kann ja jeder brauchen. Diese Tradition verbreitet sich inzwischen in ganz Italien.
So nahmen auch wir unseren kleinen Pumo mit nach Hause, und wer weiß, vielleicht bringt er uns ja auch etwas Glück.
Siegbert Mattheis