Monopoli in Apulien ist (noch) ein Geheimtipp, ein kleiner nahezu verwunschener Ort, in dem aber junge Leute etwas Neues aufbauen.
Weiße Stadt mit blauen Gozzi
In die “einzige Stadt” (so die Übersetzung aus dem Griechischen), haben wir uns auf Anhieb verliebt. Ein wunderschöner, etwas verschlafener Ort an der apulischen Küste. In den schmalen Gassen flattert Wäsche in warmen Pastelltönen vor den Hauswänden. Aus einem Fenster ertönen italienische Schlager, dazwischen hört man Geschirrgeklapper und Fetzen einer lautstarken Unterhaltung über das Mittagessen. Die weiße Stadt mit dem kleinen Hafen mit den kleinen blauen Fischerbooten, den gozzi, ist erst vor ein paar Jahren aus einem Art Dornröschenschlaf erwacht.
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Monopoli ist noch ein Geheimtipp
Noch 2006 gab es in der Altstadt noch nicht einmal Straßenbeleuchtung, viele zogen in den neueren Teil Monopolis oder ganz weg. Viele Häuser in Monopoli standen leer. So blieb die Altstadt weitestgehend in ihrer jahrhundertealten Struktur erhalten. Und das hat die Stadt wohl gerettet. Inzwischen sind fast alle Häuser renoviert, manche als Ferienwohnung oder Hotel ausgebaut und in die verwinkelten Gassen zog wieder neues Leben ein.
Neues Leben in Monopoli
Junge Leute wie die beiden Schwestern Antonella und Paola Minelli gründeten Geschäfte wie das Finestra sul mare, in die Stadtmauer wurde unter strengen Denkmalauflagen ein Luxushotel, das Don Ferrante behutsam integriert.
Manuel Neuer hatte hier geheiratet
Übrigens hatte auch Manuel Neuer, Nationaltorwart und Bayern-Spieler hier 2017 seine erste Frau Nina Weiss in der Basilika Cattedrale Maria Santissima della Madia geheiratet. Die Feier fand in der wunderschönen Masseria Le Carrube in Ostuni statt. Nach drei Jahren war die Scheidung. Aber das sollte kein schlechtes Omen sein 😉
Denn eine andere wunderschöne Location für Hochzeitsfeiern in der Nähe von Monopoli ist z.B. die Masseria Don Luigi oder etwas kleiner auch direkt in Monopoli das Hotel Don Ferrante.
Souvenirs aus Monopoli in Apulien
Einer der schönsten Souvenirläden in Monopoli ist unserer Meinung nach der sympathische Familienbetrieb „La finestra sul mare”. Die beiden Schwestern Antonella und Paola Minelli gründeten im August 2013 das kleine Souvenirgeschäft direkt am Hafen (mit einem kleinen Fenster mit Blick auf das Meer, daher der Name) mit selbst hergestellten traditionellen Andenken aus Apulien. Die Pasta, die sie verkaufen, allen voran natürlich Orecchiette, stellen Onkel und Großmutter liebevoll fatto a mano her.
Keramik aus Apulien
Mit wachsendem Erfolg nahmen sie ab März 2015 auch apulische Keramik und Produkte von anderen Künstlern und kleinen Herstellern aus Apulien in das Sortiment auf. Hier findet ihr die typische Pumo Keramik aus Grottaglie, Muscheln, Stoffe und vieles Andere mehr. Aber mit Sicherheit keine billigen Importwaren auch China, wie es sie leider in einigen anderen Souvenirgeschäften gibt.
Fahrradtouren zu den schönsten Orten rund um Monopoli
Beide Schwestern und auch Gianni, der Freund von Antonella, der manchmal im Laden aushilft, brennen dafür, den Reisenden das traditionelle Handwerk Apuliens, die besonderen Spezialitäten und die Schönheiten des Landes näherzubringen. Dafür organisieren sie inzwischen auch Touren mit Fahrrädern in die Natur, zu alten Ölmühlen, versteckten Felsenkirchen, beeindruckenden Masserien oder in riesige Olivenhaine, zu denen man selbst kaum finden würde. Auch Bootstouren zu versteckten Grotten oder an einsame Buchten zwischen Monopoli, San Vito und Polignano a mare stehen mittlerweile auf dem Programm. Und natürlich kann man Boot, Fahrrad oder Vespa auch mieten, um das Land und das Meer auf eigene Faust zu erkunden.
Auf Facebook haben die beiden Schwestern mittlerweile über 14.000 Fans (Stand 2025) und wurden mit 4,9 von 5 Sternen bewertet!
Ein Gozzo aus Monopoli
Und noch ein Souvenir aus Monopoli hatte es uns angetan: denn überall in Monopoli gibt es kleine Werkstätten, die die traditionellen blauen Boote, die gozzi in Miniaturausgabe schnitzen. Als wir uns uns eins davon kauften, fragte der Künstler Saverio Civetta nach dem Namen meiner Frau und malte “Claudia” fein säuberlich auf das kleine gozzo 😉
Zusammen mit zwei schönen Handtüchern mit Monopoli-Motiv aus dem finestra sul mare schmückt das kleine Boot unser Zuhause und erinnert uns an das wunderbare Städtchen und die sympathischen Einwohner:innen.
Siegbert Mattheis