Italienisch kochen mit besten Zutaten und viel Gefühl: das Splendido Kochbuch

4.93/5 (15)
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Unser Lieblings-Kochbuch! Wir kochen leidenschaftlich gerne (wir sind auch Mitbegründer des erfolgreichen Feinschmeckerfestivals eat! Berlin) und so haben sich im Laufe der Zeit entsprechend viele Kochbücher im Regal angesammelt. Aber dieses Buch der Splendido-Gründer:innen sticht eindeutig aus der Masse heraus.

Und so hatten wir gleich das zweite Rezept im Buch mit dem rohen Spargel ausprobiert! Wir wussten tatsächlich nicht, dass er auch roh gegessen werden kann. Aber hauchdünn geschält, mit Olivenöl Extra Vergine, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und mit etwas Parmigiano Reggiano nachgewürzt und mit in Butter gerösteten Brotwürfeln bestreut: extrem köstlich!

Italienisch Kochen: Glasschüssel mit Spargel-Gericht
Roher weißer Spargel mit Olivenöl, Zitrone, Parmigiano Reggiano und gerösteten Browürfeln © Siegbert Mattheis

Und Sie merken schon, hier braucht es keine genauen Mengenangaben, damit Sie das sofort nach Belieben ebenfalls zubereiten können. Denn das ist das Motto der beiden Autor:innen Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall:

Kochen! Nicht nachkochen.

Und so fehlen in diesem Buch exakte Grammangaben (wir selbst halten uns ohnehin selten sklavisch daran), sondern es werden lediglich die Zutaten genannt. Nur wo es unabdingbar ist, geben sie Empfehlungen für Mengenangaben.

Und das wiederum kommt unserem Kochverhalten sehr entgegen. Denn Rezepte sind eine “freundliche Empfehlung, der man mit Lässigkeit und Mut zur eigenen Version begegnen sollte”, wie sie schreiben. Wie es in alten italienischen Kochbüchern die Regel war oder wie die italienische Nonna auf die Frage, wie viel von welcher Zutat man nehmen solle, oft nur “quanto basta”, soviel wie nötig, sagt. Das mag ungewöhnlich klingen, ist aber ein großer Schritt weg vom Diktat des Rezepts und hin zum selbstbestimmten italienisch Kochen eines Gerichts, nach den individuellen Vorlieben und dem eigenen Geschmack.

Lust auf Experimentieren beim italienisch kochen

Daher macht dieses Buch richtig Lust aufs Ausprobieren und Variieren. Mal Mangold gegen Spinat, Karotten gegen Petersilienwurzel oder Pastinaken zu tauschen, statt Zitronen mal Bergamotten oder Limetten zu verwenden oder mit verschiedenen Käsesorten zu experimentieren.

Die über 80 Rezepte für Antipasti, Primi und Secondi, Beilagen und Süßes zum Schluss sind von Mercedes Gottschall so locker geschrieben, als ob sie beim Kochen erzählt und wir daneben stehen und zuhören. Sie gibt zwischendurch hilfreiche Tipps, klärt auch mal über den Irrglauben auf, dass man zum Kochen am besten den billigsten Wein nehmen sollte oder dass fürs Frittieren schlechtes Fett gerade genug sein soll. Beim Lesen riecht man förmlich den zarten Duft und hat den feinen Geschmack des Gerichts schon auf der Zunge …

Dabei sind es durchweg einfach zuzubereitende Rezepte. Darunter sind Klassiker wie Pasta mit Salbeibutter, frittierte Zucchiniblüten, Orecchiette mit Cima di Rapa oder Tortellini in brodo, aber auch viele unbekannte Rezepte wie Spoja Lorda (für arbeitsscheue Menschen mit Hunger 😉 oder Bucatini mit Rosinen, Knoblauch und Sardellen.

Ach, und gleichzeitig weckt es natürlich Sehnsüchte nach Italien, nach gemütlichem Dorfrestaurant, nach Sonne und Strand …

Buchcover

Unprätentiöse Bebilderung des Kochbuchs

Aber nicht nur die Beschreibung der Rezepte, sondern auch die Fotos sind ungewöhnlich. Das sieht man schon am Titel. Juri Gottschall setzt die Gerichte klar und unprätentiös in Szene. Und auch die anderen Fotos im Buch bilden nicht das Postkartenidyll Italien ab, sondern zeigen außergewöhnliche, aber unglaublich charmante Blicke auf realitätsnahe Details und Ansichten. Wie z. B. eine einsame, aber saftige Palme in einem Hinterhof, leere, weißbetuchte Restauranttische vor einer nächtlichen Kolonnadenreihe oder einen abgestellten LKW-Anhänger, über und über mit Tomaten befüllt.

Ungewöhnlicher Registeranhang

Darüber hinaus geben die beiden Autor:innen im Anhang viele hilfreiche Tipps und Infos zum italienisch Kochen, z. B. zu selbst gemachter Pasta in einem kleinen Produktratgeber. Und in der “Speisekarte” der Rezepte ist die jeweilige Saison der Lebensmittel farbig markiert wie auch die Zuordnung vegan, vegetarisch, Fisch oder Fleisch. Einzigartig ist ebenfalls der Vermerk durch ein Symbol, dass man durch Wegnahme einer Zutat ganz einfach ein veganes oder vegetarisches Gericht daraus zaubern kann.

Siegbert Mattheis

Über die Autor:innen

Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall leben zusammen in München und Norditalien. Sie haben sich mit ihrem 2015 gegründeten Onlinemagazin Splendido den Ruf erarbeitet, authentische Botschafter der echten italienischen Esskultur zu sein. Sie präsentieren die Prinzipien guter Küche auf moderne Art und Weise und erklären, worauf es bei Einkauf und Zubereitung von besten Lebensmitteln ankommt.

Buchcover

Mercedes Lauenstein, Juri Gottschall

SPLENDIDO

Italienisch kochen mit besten Zutaten und viel Gefühl

256 Seiten, 130 farbige Abbildungen, Gebunden mit 2/3-Schutzumschlag, farbigem Vorsatzpapier und zwei Lesebändchen
Fotografien von Juri Gottschall
Erscheinungstag: 12.04.2022
ISBN 978-3-8321-6908-4

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