Brie noir, Würzen mit gereiftem Käse

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Brie-Käse ist hierzulande so gut wie jedem bekannt, man erhält ihn an jeder normalen Käsetheke. Er ist z.B. auch Grundlage für den auch im Norden immer beliebter werdenden bayrischen Obatzda. Aber Brie noir?

Selbst in Frankreich ist der “schwarze Brie” nicht allen ein Begriff, und er ist leider auch nicht überall erhältlich.

Wir durften ihn glücklicherweise auf den letzten Salons SAVIM, der 2 Mal jährlich stattfindenden Wein- und Genussmesse in Marseille verkosten.

Brie noir, 15 Monate gereift und dementsprechend kräftig-würzig im Geschmack © Siegbert Mattheis
Brie noir, 15 Monate gereift und dementsprechend kräftig-würzig im Geschmack © Siegbert Mattheis

Er wurde am Stand der “Le Roi des Fromages” angeboten, ein Brie de Meaux, einer der nur 2 AOC prämierten Brie-Käsesorten in Frankreich.

Als wir ihn verkosteten, leuchtete uns ein, dass er nicht so bekannt ist wie sein jüngerer Bruder, der gelblich-cremige, zerfließende Brie: der Brie noir ist fest bis hart, riecht unglaublich stark nach Stall und schmeckt extrem kräftig-würzig.
Man muss das mögen. Sandrine vom Käsestand merkte uns an, dass er uns so ganz pur nicht zusagte und gab uns einen Tipp: hauchdünn geschnitten über Pasta oder Kartoffeln sei er die wahre Geschmacksexplosion!

Brie noir © Siegbert Mattheis
Brie noir © Siegbert Mattheis

Wir haben uns daraufhin dennoch mutig ein kleines Stück gekauft (100g kosteten 3,50 Euro) und dazu noch einen “normalen” Brie. Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Reifezeit. Der normale Brie reift etwa 4 Monate, der brie noir hingegen mit 15 Monaten fast vier Mal so lange. Seine Farbe ändert sich im Lauf der Zeit von beige über kastanienbraun zu beinahe schwarz, daher der Name. Sein Geschmack intensiviert sich in dieser Zeit ebenso.

Zu Hause haben wir den brie noir zunächst auf einem pain d’olive, einem Olivenbrot vom Wochenmarkt genossen. Der Geschmack des Käse war schon sehr intensiv. Und dann wir haben wir den Tipp von Sandrine auf gekochten Kartoffeln ausprobiert – und waren begeistert!

Der brie noir gibt den Kartoffeln eine extrem feine und köstliche Würze, ähnlich wie es die italienische Sardellensauce Colatura di Alici aus Cetara an der Amalfiküste vermag.

Der brie noir war übrigens früher eher ein “Abfallprodukt”; um den unverkäuflichen normalen Brie nicht wegwerfen zu müssen, wurde er eben etwas länger gelagert.
Heute erfährt der brie noir durch die Wiederentdeckung durch Feinschmeckerkreise eine Renaissance.

Leider konnten wir noch keine Online-Verkaufsstelle für den brie noir finden. Wenn Sie aber in Frankreich sein sollten, fragen Sie danach und wenn Sie ihn finden, verkosten Sie ihn! Er ist es wert!

Aber den Brie de Meaux können Sie hier im Shop kaufen!

Siegbert Mattheis

In hauchdünne Scheiben geschnitten, ergibt der brie noir eine wunderbare Würze © Siegbert Mattheis
In hauchdünne Scheiben geschnitten, ergibt der brie noir eine feine Würze für Pasta oder Kartoffeln © Siegbert Mattheis
Brie noir hauchdünn auf Bratkartoffeln mit etwas Knoblauch – köstlich! © Siegbert Mattheis
Brie noir hauchdünn auf Bratkartoffeln mit etwas Knoblauch – köstlich! © Siegbert Mattheis

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