Banon Käse: kaum eine Käsespezialität aus der Provence genießt einen besseren Ruf als der Ziegenkäse aus Banon. Beinahe jeder Franzose, wenn er Banon hört, denkt an diesen Käse, der dem Dorf und seiner Umgebung das landesweit beachtete Label Site remarquable du Goût (Gegend außergewöhnlichen Geschmacks) eingebracht hatte. Er entstammt einer pfiffigen Idee:
Die Einwohner aus Banon in der Region Haute-Provence wollten ihren Käse auch im Winter genießen, da er eine wichtige Quelle als Eiweißlieferant darstellte. Sie überlegten, wie sie den Käse haltbar machen konnten. So kamen sie auf die Idee, ihn erst einmal kräftig in Branntwein zu tränken und ihn dann in Esskastanienblätter einzuwickeln. Denn die gab es im Herbst im Überfluss. Damit diese auch den Banon Käse fest umschlossen, umwickelten sie ihn anschließend mit einer Bastschnur.
Banon-Käse hat ein feines, nussiges Aroma
Während der Käse nun weiter reifte, drangen die Gerbstoffe der Kastanienblätter ein und so entstand ein ganz spezielles, feines und nussiges Aroma. Und dank der Gerbstoffe war der Käse aus Banon konserviert.
Der Geschmack des Banon Ziegenkäses variiert ja nach Reifegrad von mild bis kräftig-nussig. Die Konsistenz verändert sich mit zunehmender Reife von trocken zu weich bis beinahe flüssig. Banon-Käse ist der einzige Käse aus der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur mit dem Schutzsiegel Appellation d’Origine Contrôlée (AOC).
Am besten schmeckt der schon fast flüssige Banon Käse auf einer Scheibe Landbrot, dazu passt etwas Feigen- oder Kirschmarmelade.
Wir trinken gerne einen Rosé aus dem Luberon oder einen Côtes de Provence dazu, aber auch ein Weißwein passt gut dazu, zum Beispiel ein Côtes du Rhône, ein Ventoux oder einer aus dem Luberon.
Seit 2003, dem Jahr, als der Banon Käse seinen AOC-Staus – als erster Käse aus der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur – feiert der Ort Banon übrigens die Fête du fromage du Banon
Siegbert Mattheis