Burgund, die schönsten Orte, Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps

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Das Burgund ist eine faszinierende Gegend mit beeindruckenden Landschaften, malerischen Dörfern und kleinen Städten. Und wartet neben den besten und teuersten Weinen der Welt auch mit einer Vielzahl von kulinarischen Genüssen auf!  Unsere Tipps für das Burgund:

Blick über grüne weite Landschaft
Die wunderschöne Landschaft des Burgund © Siegbert Mattheis

Wo ist es im Burgund am schönsten?

Ehrlich, das ist schwer zu sagen, denn da fällt uns die Auswahl wirklich nicht leicht. Nahezu überall findet ihr charmante mittelalterliche Dörfer, alle in einem homogenen Creme-Farbton. Eingebettet in saftige grüne Wiesen, dunkle Wälder und geradlinig gezogene Weinfelder. Die Bevölkerungsdichte pro qkm ist etwa fünf Mal weniger als in Deutschland! Auf den Landstraßen seid ihr also nahezu alleine unterwegs.

Auf den Hügeln stehen trutzige Burgen und mächtige Kathedralen. Und in den Tälern findet ihr prächtige Schlösser und unzählige Weingüter. Kein Wunder, denn das Burgund, La Bourgogne auf Französisch, ist neben Bordeaux das wichtigste Weinbaugebiet Frankreichs mit den sagenhaften Montrachet-Weinen *. Und viele der kulinarischen Spezialitäten Burgunds sind auch bei uns berühmt, wie z. B. das Boeuf bourguignon, der Dijon-Senf oder der würzige Époisses-Käse.

Burgund Sehenswürdigkeiten

Wir haben (noch) nicht alle Ecken des Burgunds besucht, aber hier haben wir euch unsere Auswahl der schönsten Orte, beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und dazu jeweils ein paar Geheimtipps und kulinarische Entdeckungen zusammengestellt:

Die nachfolgende Reihenfolge ist nicht unbedingt nach schönsten Orten geordnet, sondern einfach grob von Norden nach Süden 😉

Auxerre, über 500 mittelalterliche Fachwerkhäuser

Auxerre (ausgesprochen etwa Ossär, mit Betonung auf der letzten Silbe) liegt nur etwa 1,5 Std. südöstlich von Paris. Und ist quasi das Einfallstor der Pariser:innen in das Burgund. Viele fahren nach einem kurzen Stopp gleich weiter in den Süden. Aber die, die in der Stadt mit etwa 34.000 Einwohner:innen Halt machen, staunen darüber, wie wunderschön der Ort ist.

Stadtansicht mit 2 gotischen Kirchen am Fluss
Wunderschönes Auxerre an der Yonne © Siegbert Mattheis
Kathedrale mit nur einem Turm
Die gotische Kathedrale Saint-Étienne © Siegbert Mattheis
Beigefarbene Fachwerkhäuser
Über 500 mittelalterliche Fachwerkhäuser stehen noch in Auxerre © Siegbert Mattheis

Das erzählt uns die charmante Perrine vom örtlichen Tourismusbüro. Kein Wunder, beherbergt der malerische Ort gleich drei wuchtige gotische Kirchengebäude und über 500 mittelalterliche Fachwerkhäuser. Die herausragendsten Sehenswürdigkeiten sind die mächtige Kathedrale Saint-Étienne aus dem 13. Jh., die Abbaye Saint-Germain, die Église Saint-Pierre und der Uhrturm aus dem 15. Jh. Darüber hinaus findet ihr in der wunderschönen Altstadt mehrere Museen, viele kleine Geschäfte und ein reges Nachtleben vor.

Mittelalterlicher Uhrturm
Der Uhrturm, La Tour de l'Horloge © Siegbert Mattheis
Häuser in der Rue de la Tour Gaillarde in der Nähe des Uhrturms © Siegbert Mattheis
Altes Fachwerkhaus
Am Place des Cordeliers © Siegbert Mattheis
Kleines Fachwerkhaus mit beleuchteten Fenster am Abend
Stiller Hinterhof am Abend © Siegbert Mattheis

Auf jeden Fall könnt ihr von hier aus auch wunderbare Ausflüge nach Chablis, in die Caves Bailly Lapierre oder zu vielen weiteren Zielen in der Umgebung unternehmen.
Und die Lage direkt an der Yonne, die später in die Seine mündet, lädt ein zu Touren mit dem Boot oder dem Kanu. Vielleicht sogar bis nach Paris?

Tipp Übernachtung: Das familiengeführte 3-Sterne Hôtel Normandie in zentraler Lage mit schöner Fassade und großzügiger Terrasse.

Tipp Restaurant: Le Maison fort. Hier gibt es köstliche regionale Spezialitäten zu annehmbaren Preisen.

Weitere Geheimtipps gibt euch gerne das Tourismusbüro von Auxerre

Hotelfassade aus bBackstein
Hôtel Normandie © Siegbert Mattheis
Eierkucheteig mit Kirschen
Probiert den leckeren Clafoutis aux cerises, Eierkuchenteig mit Kirschen aus Auxerre im Le maison fort! © Siegbert Mattheis

Chablis, einer der bekanntesten Weinorte der Welt

Nur 20 Min. von Auxerre entfernt liegt Chablis, durch den gleichnamigen Wein in der ganzen Welt bekannt. Der Ort selbst ist auf den ersten Blick jedoch eher unscheinbar, aber dennoch reizvoll. Zum Beispiel die Stiftskirche Saint-Martin aus dem 12. und 13. Jahrhundert, das Tor Noël mit seinen zwei Rundtürmen oder das malerische Waschhaus.

Häuser mit Türmen
Chablis © Philip Duckwitz
Kirche mit kleinem Glockenturm
Stiftskirche Saint-Martin © Philip Duckwitz
Gasse mit Restaurants
Rue des Moulins in Chablis © Philip Duckwitz
Große Hand mit Weinreben
Denkmal am Kreisverkehr für Saint Vincent, den Schutzpatron der französischen Winzer © Siegbert Mattheis
Straßenschild mit Aufschrift Chablis
Auf nach Chablis! © Siegbert Mattheis

Seine Berühmtheit verdankt Chablis den amerikanischen GIs, die nach dem 2. Weltkrieg aus Paris hierherkamen, weil es einfach die nächstgelegene Region für guten Wein war. An ihren freien Tagen fuhren sie ins Burgund und holten sich die guten Tropfen kistenweise, wie uns Matthieu vom Weingut La Croix Montjoie erzählt. So gelangte der Ruhm des Burgunderweins in die USA. Es hat also weniger mit einer ganz besonderen Qualität zu tun, obwohl Chablis natürlich ein hervorragender Wein ist.

Eingang zum Museum
Cité des climats et vins de Bourgogne in Chablis © Siegbert Mattheis

Tipp: Seit Mai 2023 ist hier eines der drei neuen Museen für den Burgunderwein, Cité des climats et vins de Bourgogne geöffnet, ein Besuch lohnt sich!

Caves Bailly Lapierre, Crémant im Steinbruch

Ein Parkplatz mitten in einem ehemaligen unterirdischen Steinbruch! Das hatten wir noch nirgendwo anders entdeckt. Und darin 9 Millionen Flaschen Crémant de Bourgogne! Sehr praktisch, so könnt ihr die Kisten gleich gut gekühlt direkt ins Auto packen 😉 .

Tor in den Felsen
Einfahrt in den unterirdischen Steinbruch © Siegbert Mattheis
Auto im Steinbruch
Parken bis zu zu einer Fahrzeughöhe von max. 3,80 m © Siegbert Mattheis
Flaschen im Steinbruch
9 Millionen Flaschen des Crémant de Bourgogne lagern hier © Siegbert Mattheis
Flaschen in Nahaufnahme
Fein säuberlich aufgereiht, bitte nicht berühren! © Siegbert Mattheis

Denn im Steinbruch ist es immer 12 Grad kalt, egal ob es draußen Sommer oder Winter ist. Das sind ideale Temperaturen, damit dort der Crémant heranreifen kann. Der Ort Bailly ist die Wiege des AOC Crémant de Bourgogne. Nicht weniger als 12 Crémants mit Pinot noir oder Chardonnay werden hier von 430 Winzern in der Genossenschaft produziert. Und wie diese hergestellt werden, könnt ihr hier in einer Führung erfahren, auch auf Deutsch.

Bar im Steinbruch
Die unterirdische Verkostungsbar © Siegbert Mattheis
2 Flaschen Cremant mit Glas
Nur zwei der 12 prickelnden Sorten Crémant de Bourgogne © Siegbert Mattheis

Natürlich könnt ihr die verschiedenen Sorten direkt im Steinbruch verkosten und kaufen. Bei den günstigen Preisen lohnt es sich, gleich mehrere Kisten des köstlichen Getränks mitzunehmen!

Tipp: Zieht euch warm an, eine (lohnenswerte) Führung durch die unterirdischen Gewölbe mit den Weinen und einigen Skulpturen an den Wänden dauert etwa 45 Minuten, da seid ihr danach schon ziemlich durchgefroren.

Tipp 2: Kauft euch vorher Baguette und Käse, denn direkt vor der Auffahrt zu Bailly Lapierre liegen an der Yonne kleine Wasserfallstufen mit Teichen unter Weiden, dort könnt ihr den Crémant gleich bei einem romantischen Picknick öffnen 😉

Fluss mit Baum und Wiese
Idyllische Plätzchen unten an der Yonne © Siegbert Mattheis

Caves Bailly Lapierre

Öffnungszeiten:
An Werktagen von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18:30 Uhr.
An Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 18:30 Uhr.
Geschlossen ist ausschließlich am 25. Dezember und am 1. Januar.

Noyers-sur-Serein, ein ganzer Ort als Filmkulisse

Noyers (die Einwohner:innen sprechen es mehr als Nojär anstelle des üblichen französischen Nojee aus) ist reine mittelalterliche Filmkulisse, beinahe schon zu kitschig, um echt zu sein. Aber wunderschön! Und tatsächlich wurden hier schon einige Filme gedreht, u. a. Die große Sause (La Grande Vadrouille) mit Louis de Funès oder der Videoclip zu New Moon on Monday von Duran Duran 1983 (das könnt ihr euch hier auf Youtube ansehen).

Tor und Fachwerkhäuser
Marktplatz von Noyers-sur-Serein © Siegbert Mattheis
Gemauerte Arkaden
Mittelalterlicher Charme in Noyers-sur-Serein © Siegbert Mattheis
Fachwerkhaus
Dutzende mittelalterliche Fachwerkhäuser © Siegbert Mattheis
Stadtmauer mit Türmen
Viele der noch verbliebenen 19 Türme an der Stadtmauer werden heute als Wohnhäuser genutzt © Siegbert Mattheis
Spitze Fachwerkhäuser
Traumhafter Ort Noyers-sur-Serein © Siegbert Mattheis

In den letzten Jahren haben sich hier zahlreiche Künstler:innen und Kunsthandwerker:innen angesiedelt. Inzwischen wohnen und arbeiten in dem zauberhaften Ort Menschen aus 25 Nationen. Wie zum Beispiel die aus Kolumbien stammende Yazmhil Corman und ihr belgischer Mann Brice, die beide hier faszinierende Lederwaren herstellen, begehrt bei amerikanischen und japanischen Tourist:innen.

Oder Stéphanie Wahl, die sich leidenschaftlich der Keramikherstellung mit der reinen Tonerde aus dem nahegelegenen Puisaye verschrieben hat und wunderschöne Kreationen daraus fertigt.

Paar in Laden
Yazmhil und Brice Corman in ihrer Lederwerkstatt © Siegbert Mattheis
Frau mit Keramikvase
Stéphanie Wahl © Siegbert Mattheis

Vézelay, die Basilika auf dem „ewigen Hügel“

In Vézelay waren schon große und bekannte Namen der mittelalterlichen Geschichte wie Richard Löwenherz und der französische König Philipp II., die hier zu den Kreuzzügen aufriefen. Oder Thomas Becket, der ins Exil gezwungene Erzbischof von Canterbury. Der bekannte Wallfahrtsort und einer der Ausgangspunkte des Jakobswegs ist ebenfalls als eines der schönsten Dörfer Frankreichs klassifiziert. Seit 1979 zählt er auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Vézelay auf dem "ewigen Hügel" © Studio Morize
Schon von weitem sieht man die Basilika von Vézelay hoch oben thronen © Siegbert Mattheis

Im Jahr 859 als Benediktiner-Abtei unterhalb des heutigen Ortes gegründet, wurde das Kloster knapp 30 Jahre später von den Normannen geplündert. Anschließend wurde es sicherheitshalber auf den nahe gelegenen Hügel, dem jetzigen Standort der Basilika, verlegt. Der findige Mönch Badilon holte kurz danach aus Sainte-Maximin in der Provence die Reliquien der heiligen Maria Magdalena und so begann ein Pilgerstrom nach Vézelay mit entsprechenden Einnahmequellen. Das ließ den Ort prosperieren und zu einer mächtigen Institution im Burgund heranreifen. Der Standort auf dem kleinen Hügel begrenzte allerdings das Wachstum des Ortes, sodass er heute kaum größer ist als im Mittelalter.

Eintürmiges Kirchengebäude
Die Wallfahrts-Basilika in Vézelay © Siegbert Mattheis
Gotische Spitzbögen in Kirche
Hier war auch schon Richard Löwenherz © Siegbert Mattheis
Verträumte Gassen © Siegbert Mattheis
Die Hauptstraße hoch zur Basilika, gesäumt von vielen Galerien, kleinen Läden und Restaurants © Siegbert Mattheis

Tipp: Parkt am besten links und rechts des Eingangstors. Die Straße führt direkt nach oben zur mächtigen Basilika Sainte-Marie-Madeleine, vorbei an Antiquitätenläden, sehenswerten Galerien und schönen Restaurants. Auf dem Platz vor der Kirche findet ihr ebenfalls ein Hotel und Café.

Geheimtipp: Maison Jules-Roy. Das Haus und der große Garten des Schriftstellers Jules Roy liegt etwas versteckt links unterhalb der Basilika. Von dort aus habt ihr einen faszinierenden Blick über das Tal der Cure.

Park Maison Jules Roy © Siegbert Mattheis

Übernachtungs-Tipp: Das 4-Sterne Hôtel de la Poste et du Lion d’Or *, eine ehemalige Poststation, die vor über 200 Jahren erbaut wurde.

Restaurant-Tipp: Das hoteleigene Restaurant L’Éternel, geführt vom Sternekoch Eric Balan wird euch mit überraschenden Aromen und Texturen begeistern!

Hotelgebäude am Abend
Hôtel de la Poste et du Lion d'Or direkt vor den Toren von Vézelay © Siegbert Mattheis
Koch in schwarzem Outfit
Sternekoch Eric Balan © Siegbert Mattheis
Kulinarische Kreation von Sternekoch Eric Balan, "St Jacques, pomme, kiwi" © Siegbert Mattheis

Tipps GetYourGuide*

Chateauneuf, trutziges Burgdorf

Wer von Paris aus mit dem Auto in den Süden aufbricht, kann diesen Ort auf dem Hügel nicht übersehen. Er liegt an der Autobahn A6, der direkten Verbindung nach Lyon und weiter an die Côte d‘Azur. Mit wuchtigen runden Türmen, mit spitzen Dächern, von einer nicht minder imposanten Mauer umgeben, trohnt der Ort oben mit einem großartigen Blick über die weite Landschaft um den Canal de Bourgogne.

Burg auf Hügel, im Vordergrund Weizenfeld
Chateauneuf © Siegbert Mattheis
Geteerte Straße, Häuser aus Feldsteinen
Gasse in der Burgsiedlung © Siegbert Mattheis

Er heißt lediglich Chateauneuf, ohne Zusatz wie etwa Chateauneuf-du-Pape bei Lyon, dessen Namen ihr sicher durch den gleichnamigen Wein kennen dürftet. Das Dorf mit nur 80 Einwohnern ist aber als eines der Plus beaux Villages de France (Schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert.

Wanderer an Steinhaus
Beliebt bei Wanderern © Siegbert Mattheis
© Siegbert Mattheis

Tipp: Uriges, sympathisches Restaurant Le Grill du Castel mit offenem Grill und günstigen Gerichten.

Tafel mit Speisen
Günstiges Menü © Siegbert Mattheis
Mann an Grill
Offener Grill im "Le Grill du Castel" © Siegbert Mattheis

Époisses, nicht nur Käse, aber vor allem

Aus dem 800-Seelen-Dorf Époisses stammt der gleichnamige cremig-zarte Käse, von dem ihr bestimmt schon mal gehört habt, wenn ihr nicht ohnehin schon der wunderbar würzigen Spezialität verfallen seid 😉 Denn er gilt als der König der Käse! Der Ort selbst ist ganz schön, aber das Highlight ist das Schloss Époisses mit einer wuchtigen Bastion drumherum. Auch die Kirche Saint-Symphorien gilt als Sehenswürdigkeit.

Schloss mit wuchtigen Türmen vor Dorf
Schloss Époisses © Tamas, Adobe
Käse mit Honigschälchen
Köstlich-würziger Époisses-Käse © Daniel Vincek, Adobe
Siegbert Mattheis am Ortschild Époisses
Époisses gehört zu den "Cités de caractère" © Martha Steszl
Kirche mit spitzem greuen Dach
Die Kirche Saint-Symphorien © Siegbert Mattheis

Tipp 1: Ein Fahrt mit der Bahn Chemin de fer Touristique de l’Auxois von Venarey-les-Laumes über Semur-en-Auxois bis zur Endstation in Époisses. Diese Bahnlinie wurde schon 1876 eröffnet. Planmäßig verkehren die Züge an den Wochenenden von Juni bis September.

Tipp 2: Und kauft euch natürlich hier einen der köstlichen Käse 😉

Flavigny-sur-Ozerain, von hier stammen die leckeren Anisbonbons

Berühmt ist der kleine Ort im Burgund durch seine Anisbonbons Anis de Flavigny, die in der alten Abbaye seit dem 16. Jh. hergestellt werden. Und durch den Film „”Chocolat (Trailer auf Youtube ansehen) aus dem Jahr 2000 mit Juliette Binoche und Johnny Depp, der u. a. hier gedreht wurde.

Altes braunes Schild
Hier in der Abbaye de Flavigny werden die berühmten Anis-Bonbons hergestellt © Siegbert Mattheis
Ladeneingang mit grünen Fensterläden
Ladeneingang zu den "Anis de Flavigny" © Siegbert Mattheis
Hausfront mit Laden
Der Laden aus "Chocolat" gegenüber der Kirche steht zum Verkauf © Siegbert Mattheis
Kirche innen
Originalschauplatz der Kirchenszene aus "Chocolat" © Siegbert Mattheis

Ansonsten ist Flavigny ein eher ruhiger, beschaulicher Ort mit vielen malerischen Ecken und äußerst freundlichen und gelassenen Einwohner:innen. Der mittelalterliche Ort ist ebenfalls als eines der Plus beaux Villages de France klassifiziert.

Wir waren zufällig zum Zeitpunkt des allerersten Marktfestes (im Juni) für lokale Produkte im Ort, mit Musikveranstaltungen und Kunstausstellungen. Und haben uns sofort mit leckerem Époisses und einem weiteren Ziegenkäse sowie mit einer Terrine Escargotine (Schneckenpastete) versorgt.

Kleine Figuren
Schöne Details in Flavigny © Siegbert Mattheis
Verkäuferin in grüner Schürze mit Epoisses-Käse
Freundliche Verkäuferin auf dem kleinen Markt © Siegbert Mattheis

Tipp bzw. ein Muss: der Besuch und die Verkostung von Anisbonbons bei Anis de Flavigny! Sie sind das ganze Jahr von Montag bis Freitag geöffnet.

Beaune, Hauptstadt der Burgunderweine

Das touristische Highlight von Beaune sind mit Sicherheit die mittelalterlichen Hospices de Beaune, das Hôtel-Dieu, ein Krankenhaus aus dem 15. Jahrhundert, das bis 1974 in Betrieb war. Heute ist es ein beeindruckendes Museum über die Geschichte der Krankenpflege. Daher findet ihr in Beaune mehr Tourist:innen als in den anderen Orten.

Krankenhausgebäude mit bunten Dachschindeln und spitzen Türmchen
Touristenmagnet Hospices de Beaune © Siegbert Mattheis
Großer Saal mit hoher Holzdecke, rechts und links Betten mit roten Vorhängen
Der beeindruckende Krankensaal © Siegbert Mattheis
Mittelalterliches Krankenhaus mit farbigen Dächern
Die historischen Hospices de Beaune © Siegbert Mattheis

Das zweite Highlight ist die Senffabrik Moutarderie Fallot, die einzige in Burgund, die den weltberühmten Dijon-Senf noch nach traditioneller Art mit Mühlsteinen herstellt. Aber den eigentlichen Charme von Beaune macht die gesamte Altstadt aus, die fast durchgängig von einer breiten Stadtmauer umgeben ist. Ein Spaziergang oben auf ihr lohnt sich alleine schon wegen der schattigen Bäume, einem kleinen Park und der schönen Blicke hinunter in die Altstadtgassen. Darunter lagert Wein in den kühlen Gewölben.

Altes gelbes Auto vor Wand mit Aufschrift "Moutarderie"
Der Peugeot Lieferwagen von 1934 der Moutarderie Fallot © Siegbert Mattheis
Säulen mit Spitzdächern, dahinter die Altstadt
Blick aus der Basilika Notre Dame © Siegbert Mattheis
Spitze Türme zwischen Gasse
Altstadt-Durchblicke © Siegbert Mattheis
Abzweigende Gasen mit Baum in der Mitte
Kleine stille Gassen © Siegbert Mattheis

Überhaupt gilt Beaune als die Hauptstadt des Burgunderweins. Überall laden euch die Winzer:innen (darunter sind tatsächlich nicht wenige Frauen, die Weinberge bewirtschaften) zu einer Verkostung ihrer vorzüglichen Weine ein. Und in den Restaurants findet ihr dazu die entsprechenden kulinarischen Köstlichkeiten der Bourgogne, wie Gourgères (kleine Käsebällchen zum Aperitif), Schnecken oder zartes Fleisch der weißen Charolais-Rinder, die ihr auf den großzügigen Weideflächen antreffen könnt.

Mehrere alte Häuser am Platz
Place de la Halle © Siegbert Mattheis

Tipp Übernachtung: Im geschichtsträchtigen und ehrwürdigen 4-Sterne Hôtel de la Poste lässt es sich in unmittelbarer Nähe zur Altstadt und auch zur Moutarderie Fallot stilvoll übernachten.

Hôtel de la Poste bei Booking.com * ansehen.

Hotelgebäude am Abend
Hôtel de la Poste" © Siegbert Mattheis

Restaurant-Tipp: Vorzüglich speisen könnt ihr im Sterne-Restaurant Loiseau des Vignes des verstorbenen Sternekochs Bernard Loiseau mit schattigem Patio gleich in der Nähe des Hotels.

Geheimtipp: Die urige Weinbar Publican mit kleiner Terrasse direkt am Ufer der Bouzaise.

Gekochte Artischocke auf weißen Teller
Artichaut poivrade, Artischocke mit Ziegenkäse und feinem Schinken im Loiseau des Vignes © Siegbert Mattheis
Terrasse am Fluss abends
Weinbar Publican © Siegbert Mattheis

Route des Grands Crus, die besten Weinlagen

Bei Weinkenner:innen ist die Route des Grands Crus (D-974, die Straße der großen Gewächse oder der edlen Weine) zwischen Beaune und Dijons berühmt.

Kleines Weingut im Grünen
Domaine d-'Ardhuy, noch ein Geheimtipp © Siegbert Mattheis
Schloss mit glasierten Dachziegeln
Château Corton C. in Aloxe-Corton © Siegbert Mattheis
Toreinfahrt zu einem Weingut
Domaine Jean Raphet an der Route des Grands Crus © Siegbert Mattheis

Die Route führt durch einige der besten Weinfelder der Welt. Ihr könnt sie mit dem Auto entlang fahren, entspannter ist es aber, die Nebenstrecke gemächlich mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu durchqueren. Dabei kommt ihr an kleinen Ortschaften und Weingütern mit großen Namen vorbei. Da kann eine Flasche der besten Jahrgänge schon mal zwischen 11.000 und 14.000 Euro kosten, wie z. B. der Montrachet Domaine Romanée Conti 2005. Aber es gibt Weine auch schon für 244 Euro wie den Albert Bichot Domaine du Clos Frantin Vosne-Romanée Premier.

Montrachet-Weine bei Millesima ansehen *

Der teuerste Wein der Welt ist eine Flasche Romanée Conti von 1945, sie wurde 2018 in New York für sagenhafte 558.000 US-Dollar versteigert.

Wir hoffen, euch ein paar Ideen für einen schönen und spannenden Urlaub im Burgund gegeben haben zu können.  Weitere touristische Informationen findet ihr unter: https://www.bourgogne-tourisme.com

Siegbert Mattheis

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