Ein Muss für Weinliebhaber:innen! Die “Stadt des Weins” ist nicht nur ein Weinbaumuseum, sondern eine Art Freizeitpark zum Thema Wein. Hier wird mit einem spielerischen Ansatz auch die olfaktorische und geschmackliche Wahrnehmung angesprochen.
Einzigartige Form
Die Form der Cité du vin entstand nach dem Genuss eines guten Glases Wein, erzählt Anouk Legendre, eine der beiden Architekten des Planungsbüros XTU, Paris. Sie wollten die Geschmeidigkeit des Weins als fließendes Element, das Runde, die Bewegung, den Prozess der Veränderung nachempfinden. “Die horizontale Bewegung unten und die vertikale Bewegung oben sollten sich zu einer Bewegung vereinen”, ergänzt Nicolas Desmazières, der zweite Architekt. Herausgekommen ist ein wahrhaft beeindruckendes Bauwerk, das sowohl Begeisterung als auch völlige Ablehnung hervorruft. Aber die Cité du vin lässt niemanden gleichgültig. Uns hat sie begeistert!
Kathedrale des Weins
Die erwähnten anmutigen Rundungen finden sich auch im Inneren der Cité du vin wieder, fast 600 gebogene Holzstreben strukturieren verschieden Ebenen, eine technische Meisterleistung. Die hohen geschwungenen Holzsäulen, von denen keine der anderen gleicht, erinnern teilweise an das Innere einer Kathedrale. Und das ist sicher nicht unbeabsichtigt, befinden wir uns doch hier in Bordeaux in der wohl bedeutendsten Weinregion der Welt.
Aber wir fanden nicht nur die Architektur beeindruckend, sondern auch das Museumskonzept, das auf Animation, Interaktion und die Ansprache aller 5 Sinne setzt.
Gamification und die Ansprache aller Sinne
Im Erdgeschoss fällt uns die gigantische “Weinbar” ins Auge, die eine ausgewählte Sammlung von hunderten Weinflaschen aus der ganzen Welt beinhaltet, selbst chinesische oder polnische Weine finden wir hier.
Wir erklimmen die Stufen zum 1. Stock, in dem sich die permanente Ausstellung des Weinmuseums befindet. An 18 Stationen, die Reihenfolge können wir frei wählen, lassen wir uns über alle Themen rund um Wein und den Weinanbau informieren.
Audioguide mit einzigartigen Kopfhörern
Zu Beginn erhält man eine Art Mobiltelefon mit Kopfhörern, in das die Inhalte an den Stationen via Bluetooth eingespielt werden, wenn man es auf das entsprechende Icon richtet. Die Informationen sind in 8 Sprachen, natürlich auch auf Deutsch verfügbar. Die Kopfhörer sind speziell so gestaltet, dass das Ohr nicht komplett abgedeckt ist. So kann man sich auch noch problemlos unterhalten und auch die Umgebungsgeräusche und Originaltöne gut wahrnehmen.
Düfte, Struktur, Textur
An einer Station kann man an den verschiedenen Duftnoten, die Wein beinhalten kann, schnuppern. Gleich daneben werden unter Gloches Materialien gezeigt, die die Struktur und Textur eines Weines veranschaulichen können, z.B. Seide, Mineralien oder Pelz.
6 gigantische Flaschenstationen
Spielerisch, mit intelligenten Gamification-Anwendungen werden in 6 gigantischen “Flaschen” Geschichte, Herstellung und Besonderheiten der 6 verschiedenen Arten des Weines erläutert. Eine weitere Station klärt über die Bedeutung des Terroirs, der Bodenbeschaffenheit auf, während die nächste die verschiedenen Trends im Laufe der Jahrhunderte beschreibt.
Ein Glas Wein ist im Eintrittspreis enthalten
Im Eintrittspreis von 22 Euro ist – das sollte man bei einem Weinmuseum auch erwarten können – ein Glas Wein enthalten, das in der Panoramaetage im 8. Stock ausgeschenkt wird. Dabei kann man zwischen etwa 15 Weinen wählen – ich probierte hier einen algerischen Rotwein – und dabei den fantastischen Blick über Bordeaux und die Garonne genießen.
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Anfahrt und Parken
Am besten kommt ihr mit der Straßenbahn zur Cité du vin, sie hält direkt vor dem Museum.
Parkmöglichkeiten gibt es in einigen großen Parkplätzen in der Nähe, z.B. bei Interparking, Parking La Cité du Vin (Bordeaux). Dort kosten z.B. 3 Stunden etwa 8 Euro.
Zur Webseite des Weinmuseums Cité du vin (Französisch und Englisch)
À votre santé !
Siegbert Mattheis