Mèze, entspanntes Fischerdorf am Etang du Thau in Okzitanien

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Mèze ist eine wunderbar entspannte Kleinstadt am Étang du Thau in Süd-Frankreich. Um den kleinen malerischen Hafen reihen sich einige sehr gute Restaurants, die natürlich die Spezialitäten der Region anbieten: frische Muscheln aus dem See, allem voran Austern sowie andere Meeresfrüchte und Fisch.

Breite Sandstrände in Okzitanien

Wir wollten den Küstenstrich unterhalb von Montpellier genauer erkunden. Die Gegend in Okzitanien, wo die Sandstrände breit und die Touristen immer noch weitgehend nur Franzosen sind. Und wo im Hinterland noch viele, für Nichtfranzosen weitgehend unbekannte Dörfer und Städte darauf warten, entdeckt zu werden.

Malerischer Hafen in Mèze © Siegbert Mattheis
Malerischer Hafen in Mèze © Siegbert Mattheis

Ursprünglich wollten wir uns eine Unterkunft in Montpellier mieten, entschieden uns dann aber doch lieber für die Nähe zum Meer und entdeckten Mèze. Der Ort liegt zwar nicht direkt am Meer, sondern an einem großen See, eben dem Étang du Thau, der aber an zwei Stellen mit dem Meer verbunden ist.

Eigentlich sind wir keine allzu großen Fans von Seen. Wenn Gewässer, dann sollte es schon das Meer sein, schon alleine wegen der Weite des Blicks. Aber Mèze bot sich auch aus strategischer Sicht an, um von dort aus unsere Ausflüge zu starten.

Austernbänke im See mit Blick auf Sèt
Austernzucht im Étang du Thau bei Sète © Siegbert Mattheis

Entspanntes Fischerstädtchen Mèze

Und Mèze hat uns nicht nur positiv überrascht, sondern auch begeistert. Zum Einen ist der See so breit, dass er eher wie eine riesige Bucht wirkt. Der Blick auf den Hügel von Séte und den schmalen Küstenstreifen, der die Lagune vom Meer trennt, ist herrlich. Es gibt einen kleinen Strandabschnitt zum Baden, den oben erwähnten malerischen Hafen und eine zauberhafte kleine Altstadt mit teilweise ungewöhnlichen Anblicken. Z. B. eine mit imposanten Palmen bestandenen Gasse, die an einer breiten Treppe endet, die wiederum wenig spektakulär in eine Nebengasse mündet. Dort hatten wir übrigens unsere Unterkunft gebucht, großzügig geschnitten mit großer Terrasse im Obergeschoss eines von den Vermietern, einem englischen Pärchen, bewohnten Hauses. Von oben hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Lagune.

Die Palmengasse © Siegbert Mattheis
Die Palmengasse © Siegbert Mattheis
Stille, üppig begrünte Gassen © Siegbert Mattheis
Stille, üppig begrünte Gassen © Siegbert Mattheis
Strand mit Volleyballnetz
Am Strand von Mèze am Étang du Thau © Siegbert Mattheis

Warum wir Mèze als entspannt empfanden, lag zum einen sicherlich an den Einwohnern, den Mèzois, die wir als überaus freundlich erlebten und zum andern wohl auch daran, dass der Ort sich nicht für Touristen „herausgeputzt“, sondern noch den Charme eines ursprünglichen Fischerdorfes behalten hat. Und Charme bedeutet in diesem Fall auch, dass das Handwerk und die Infrastruktur für die Fischer Vorrang vor dem Tourismus hat. Immerhin lebt ein Drittel der Einwohner von der Austernzucht im Étang du Thau. So hängen z.B. die Netze zum Trocknen noch dort, wo in anderen Orten an der Küste längst eine Strandpromenade mit Imbiss- und Souvenirständen für Touristen eingerichtet worden wäre. Auch die Autowerkstatt in einem etwas heruntergekommenen Gebäude direkt in bester Lage am Wasser wäre in vielen anderen Orten längst einem Hotel gewichen.

Fischernetze am Strand © Siegbert Mattheis
Fischernetze am Strand © Siegbert Mattheis
Entspannter kleiner Fischerhafen © Siegbert Mattheis
Entspannter kleiner Fischerhafen © Siegbert Mattheis
Überall schöne kleine Häuser in der Altstadt © Siegbert Mattheis
Überall schöne kleine Häuser in der Altstadt © Siegbert Mattheis

Méze Sehenswürdigkeiten

Naturgemäß hat ein kleiner Fischerort nicht besonders viele Sehenswürdigkeiten, der Hafen und die Altstadt bilden die Hauptattraktionen. Sehenswert ist aber auch die La Chapelle des Penitents, eine kleine Kapelle mit “Augen”, einer kleinen Kunstinstallation.

La Chapelle des Penitents mit "Augen" © Siegbert Mattheis
La Chapelle des Penitents mit "Augen" © Siegbert Mattheis

Restauranttipps:
Das Restaurant L’eau sel liegt direkt am See und hat eine wunderschöne Terrasse. Das Essen war hervorragend.

Am Hafen haben wir uns im La Maison des Pêcheurs sehr wohl gefühlt, frischer Fisch und Meeresfrüchte zu angemessenen Preisen und sehr freundlichem Service.

Köstlicher überbackender Ziegenkäse im Restaurant L'eau sel © Siegbert Mattheis
Köstlicher überbackender Ziegenkäse im Restaurant L'eau sel © Siegbert Mattheis
Das Restaurant L'eau sel mit Blick auf Fischernetze und den See © Siegbert Mattheis
Das Restaurant L'eau sel mit Blick auf Fischernetze und den See © Siegbert Mattheis
Rechts am Hafen liegt das La Maison des Pêcheurs © Siegbert Mattheis
Rechts am Hafen liegt das "La Maison des Pêcheurs" © Siegbert Mattheis

Austern in den Schuppen der Austernzüchter

Absolut frische Austern in einem sehr urigen Ambiente gibt es kurz vor Marseillan direkt am Wasser. Dort reihen sich einige Mas genannte Schuppen der Austernzüchter aneinander, z.B. Le Mas Bleu

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Frischer, aber auch uriger geht es kaum © Siegbert Mattheis
Frischer, aber auch uriger geht es kaum © Siegbert Mattheis
Im "Le Mas Bleu" haben wir es uns gut gehen lassen © Mattheis
Im "Le Mas Bleu" haben wir es uns gut gehen lassen © Mattheis
Die verschiedenen Muschel-Zuchtmethoden werden im Museum in Bouzigues auch auf Deutsch erklärt © Siegbert Mattheis
Die verschiedenen Muschel-Zuchtmethoden werden im Museum in Bouzigues auch auf Deutsch erklärt © Siegbert Mattheis

Einige Tipps für Aktivitäten und Ausflüge rund um Mèze

  • Musée des Dinosaures: In der Nähe von Mèze wurden Dinosaurierknochen gefunden, daher wurde dort ein Museum eingerichtet.
  • Museum des Étang du Thau über die Muschel-und Austernzucht im Nachbarort Bouzigues
  • Montpellier ist etwa eine halbe Stunde Fahrt über die Autobahn entfernt
  • Marseillan ist ein ebenfalls charmanter Fischerort mit kleinem Hafen und zahlreichen Restaurants sowie der Sitz der ältesten französischen Vermouth-Marke Noilly Prat, ein Besuch hier lohnt sich
  • Sète und die Strände entlang der Küste
  • Narbonne ist etwa eine Stunde entfernt, die spanische Grenze habt ihr in eineinhalb Stunden erreicht.

Siegbert Mattheis

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