Im Mai 2023 eröffnet, gilt das Weinmuseum in Chablis bereits als Besuchermagnet! Alleine in den 2 Wochen nach der Eröffnung am 17. Mai 2023 zählte man bereits über 900 Gäste.
Hier unsere Tipps für das La Cité des Climats et vins de Bourgogne (so der offizielle Name), Öffnungszeiten und Eintrittspreise:
Interaktives und multisensorisches Museum
Den Eintragungen im Gästebuch zufolge waren alle durchweg begeistert. Und das konnten auch wir gut nachvollziehen, denn das Museum ist nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgebaut, interaktiv und multisensorisch. Daher ist es nicht nur für Weinkenner:innen interessant, sondern für alle, die einfach gerne Wein trinken.
Von der Größe her ist die Cité des Climats et vins de Bourgogne zwar nicht vergleichbar mit der Cité du vin in Bordeaux, aber konzeptionell lassen sich durchaus Parallelen ziehen (Das Wort climat im Namen der Museen ist im Übrigen das besondere Wort für eine Parzelle burgundischer Weinbaugebiete und hat hier nur bedingt etwas mit Klima zu tun).
Wie ist das Weinmuseum in Chablis aufgebaut?
Nach der Kasse bekommt ihr ein weißes, interaktives Armband, mit dem ihr die Screens der Ausstellung steuern könnt. Als erstes stellt ihr eure Sprache ein, und so erhält ihr alle weiteren Infos z. B. auf Deutsch. Das mag erst einmal ungewöhnlich erscheinen, dass keine Touchscreens genutzt wurden, auf der anderen Seite ist das weitaus hygienischer, als viele Fingerabdrücke auf den Bildschirmen zu hinterlassen.
Im Erdgeschoss der Ausstellung findet ihr alles über die Entstehung des Terroirs, die verwendeten Rebsorten, die Arbeitsgeräte, die Herstellung sowie über die Veredelung der Weine. Und auch Kinder haben daran ihren Spaß, denn für sie gibt es extra kleine Höhlen mit niedrigen Eingängen, um die Erwachsenen draußen zu halten. Und dort erfahren sie auf kindgerechte Art und Weise alles über die Weinwelt des Burgund.
Was ist das Besondere an den Weinen aus Burgund?
Zum Beispiel, dass die Burgunderweine aus reinsortigen Trauben hergestellt werden. Rote Weine ausschließlich aus Pinot Noir und fast alle weißen Weine aus Chardonnay. Ein kleiner Prozentsatz wird aus den autochthonen Sorten Aligoté und Gamay gekeltert. Es sind also keine Cuvées (im Französischen nennt man das assemblages) aus verschiedenen Rebsorten wie z. B. die Weine aus Bordeaux.
Zum anderen ist es das ganz besondere Terroir, also die Erdschichten, die das Meer nach vielen Millionen Jahren hier hinterlassen hatte. Hinzu kommen noch die besonderen klimatischen Bedingungen der Bourgogne.
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Warum haben Weine so viele Geruchs- und Geschmacksnoten?
Das könnt ihr im Kellergeschoss erfahren. Hier sind mehrere Riechkolben aufgereiht, mit denen ihr die vielen Geruchs- und Geschmacksnoten von Weinen erschnuppern könnt. Zum Beispiel den Geruch nach frischer Butter, den ihr im Chardonnay wahrnehmen könnt. Oder die Düfte von roten Früchten im Pinot Noir und anderen Rotweinen. Dort erfahrt ihr auch, warum manche Weine nach Kaffee, Toast, Mokka, gebrannten Mandeln, oder nach Leder, Vanille, Milchprodukten, Apfel, Pfirsiche, Bergamotte oder sogar nach Banane und wilden Rosen riechen und schmecken können. Und eine Note ist sogar ein kleines Geheimnis 😉
Weinverkostung und Workshops im Museum
Damit das nicht nur trockene Theorie bleibt, könnt ihr im angrenzenden Café neben einem Weinkeller aus dem Jahr 1128 einige der Burgunderweine direkt verkosten. Natürlich gibt es dazu auch ein paar Snacks. Und in der kleinen Boutique an der Kasse findet ihr zahlreiche Souvenirs zum Mitnehmen.
Wenn ihr anschließend Lust bekommen habt, tiefer in die Welt der Weine einzutauchen, könnt ihr Workshops und Verkostungskurse buchen. Über das ganze Jahr verteilt finden auch abwechslungsreiche Veranstaltungen statt.
Das Weinmuseum in Chablis ist eins der drei Weinmuseen in der Bourgogne neben dem in Beaune (Eröffnung im Juni 2023) und in Mâcon.
Öffnungszeiten Weinmuseum Chablis:
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise:
- Erwachsene 9 Euro
- Kinder und Jugendliche 6 bis 17 Jahre: 4,50 Euro
- Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt
Santé! 😉
Siegbert Mattheis