Die Costiera Amalfitana (SS 163) ist eine der schönsten Küstenstraßen der Welt – wenn nicht die schönste! Allerdings ist sie sehr eng und hat ihre Tücken. Damit ihr sie wirklich genießen könnt, haben wir hier gemeinsam mit der ENIT Italien ein paar Tipps zusammengestellt:
Atemberaubende Ausblicke
Die Amalfitana ist etwa 50km lang und führt von Vietri sul Mare bis weit hinter Positano. Hinter beinahe jeder der ungezählten Kurven bieten sich wahrhaft atemberaubende Blicke auf den azurblauen Golf von Salerno oder auf die schroffe Steilküste. Auf in die Felsen gehauene mediterrane Villen und auf verschachtelte Dörfer, die sich horizontal die Berge hochstapeln. Und ab und zu auf wunderschöne Badebuchten und kleine Strandabschnitte (siehe unseren Überblick über die schönsten Strände und Buchten an der Amalfiküste)
18 Jahre lang wurde an der Straße gebaut
Und manchmal auch auf die Serpentinen der Costiera Amalfitana selbst. Sie wurde in 18 mühevollen Jahren bis 1850 aus den Felsen gesprengt, mit Viadukten unterbaut oder durch Tunnel getrieben. Ursprünglich war sie dafür angelegt, dass zwei Eselsfuhrwerke aneinander vorbeikamen. Heute ist sie an einigen Stellen etwas verbreitert worden, aber ansonsten ist es dieselbe Streckenführung wie damals – und immer noch genauso eng!
Kurven über Kurven
Die Amalfitana führt auf Meereshöhe durch die Orte Cetara, Maiori, Minori und Amalfi und steigt dazwischen teilweise bis zu 100 m hoch an den Felsen entlang. Durch Praiano und Positano kurvt sie oberhalb der Kern-Ortschaften vorbei. In Positano geht eine Einbahnstraße von der Amalfitana ab durch den ganzen Ort hinunter bis fast ans Meer und wieder hinauf.
Wo man an der Amalfitana parken kann …
Wenn ihr also mit dem Auto unterwegs sind, solltet ihr Kurven und Serpentinen wirklich mögen! Für versierte Motorrad- und Vespafahrer ist sie das pure Vergnügen! Ansonsten lasst euch mit den öffentlichen SITA-Bussen kutschieren oder bewundert diese spektakuläre Straße vom Meer aus mit den im Sommer regelmäßig verkehrenden Schiffen.
Tipps für die Amalfiküste mit eigenem Auto
- Fahrt bitte wirklich vorsichtig, denn überall könnt ihr auch auf Fußgänger:innen auf der Fahrbahn treffen. An den wenigsten Stellen gibt es extra Gehwege für sie.
- Parken könnt ihr an den Abschnitten, an denen die Amalfitana breiter ist, ganz rechts am Rand. Nicht vergessen, dabei beide Spiegel einzuklappen.
- Hupt bitte nicht an jeder Kurve, das nervt die Anwohner und bringt kaum etwas. Nur Busse oder große LKW hupen rechtzeitig vor jeder engen Kurve. Bleibt dann vor der Kurve am äußersten rechten Fahrbahnrand stehen, bis sich der Bus oder LKW an euch vorbeigequält hat.
- Nehmt rechte Haarnadelkurven auf gar keinen Fall weit ausholend im großen Bogen, sondern ganz eng am rechten Rand!
- Lasst euch nicht von waghalsig überholenden Zweiradfahrer:innen irritieren oder stören. Es scheint auf der Amalfitana ein regelrechter Sport oder Kick für die meist jugendlichen Fahrer:innen zu sein, an möglichst unübersichtlichen Stellen rasend schnell in die Kurve zu gehen, Autos zu überholen und sich dann knapp vor denen wieder einzufädeln.
- Konzentriert euch also komplett auf den Verkehr, auch wenn das Küstenpanorama noch so verlockend aussieht. Es gibt an vielen Stellen kleine Parkbuchten, an denen ihr halten und die Aussicht in Ruhe bewundern könnt.
Tipps GetYourGuide*
- An manchen Orten stehen Limonen- und Obstverkäufer mit ihren Wagen. In der Regel könnt ihr dort oder in der Nähe auch kurz parken.
- Stellt sicher, dass eure Frontscheibe sauber ist, denn der Wechsel von dunklen Schluchten und plötzlich hellem Sonnenlicht kann ziemlich irritieren.
- In den Orten fahrt bitte besonders langsam, denn die Eingangstüren mancher Häuser führen direkt auf die Straße.
- Die beste Zeit, die Amalfitana richtig zu genießen, ist übrigens an sonnigen Tagen am Samstag oder Sonntag zwischen 15 und 17 Uhr. Denn dann sind die meisten Einwohner:innen und Urlauber:innen am Strand und ihr haben die herrliche Küstenstraße beinahe für euch alleine. Alternativ ganz früh am Morgen, wenn alle schlafen oder von Neapel aus noch unterwegs sind.
Generelle Fahrverbote
Seit einigen Jahren schon gelten im Frühjahr und in der Hauptsaison im Sommer und frühen Herbst Fahrverbote auf der Amalfitana zwischen Vietri sul Mare und Positano. Durch diese Maßnahmen will man dem wachsenden Verkehrschaos entgegensteuern.
Die Verbote gelten jeweils von 10 bis 18 Uhr. Im August und September an jedem Tag der Woche, vom 15. bis 31. Juli sowie vom 1. bis 30. Oktober nur an Samstagen und Sonntagen:
Das Kennzeichen entscheidet
- An geraden Tagen dürfen Autos mit geraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen nicht fahren.
- An ungeraden Tagen dürfen Autos mit ungeraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen nicht fahren.
Tipps GetYourGuide *
Ausnahmen für die Anfahrt zur Unterkunft
Reisende, die entlang der Fahrverbotsstrecke an der Amalfitana eine Unterkunft gebucht haben, sind nur am Tag der An- und Abreise von den Fahrverboten von der Regelung ausgenommen. Sie sollten eine Reservierungsbestätigung vorzeigen können.
Ausgenommen vom Fahrverbot sind Taxis, Motorräder und Vespas sowie andere Zweiräder. Wer gegen die Regelung verstößt, muss mit einer Geldbuße rechnen.
Wohnmobile und Wohnwagengespanne dürfen die Amalfiküstenstraße übrigens nur nachts zwischen 0.00 Uhr und 6.30 Uhr befahren!
Für Busse über 10 m Länge ist die Straße komplett gesperrt.
Anreisetipps zur Amalfitana
Ihr solltet eure Fahrten also so planen, dass ihr die Sperrzeiten vermeidet. Oder ihr fahrt mit dem Zug oder dem Auto bis Vietri sul Mare. Im Ort gibt es einen unbewachten Parkplatz. Von hier aus fährt jede Stunde ein Schiff bis nach Amalfi (Kosten ca. 15 Euro pro Person), dort könnt ihr umsteigen nach Positano oder nach Capri. Zudem gibt es auch noch regelmäßig SITA-Busse auf der Küstenstraße.
Trotz allem wünschen wir euch viel Spaß und keine unangenehmen Überraschungen!
Siegbert Mattheis