4 Rezepte für Schwertmuscheln, in der Pfanne gebraten oder im Ofen gegrillt

Schwertmuscheln sind eine echte Delikatesse! Sie mögen zwar auf dem Fischmarkt nicht besonders appetitlich aussehen, wenn sie frisch aus ihrem schmalen, länglichen Muschelhälften herausquellen, aber sie haben festes Fleisch und schmecken köstlich nussig!

Schwertmuscheln auf dem Fischmarkt

Auf den Fischmärkten im Süden finden wir unglaublich viele unterschiedliche Fischarten und Meeresfrüchte, viele davon sind bei uns nahezu unbekannt.

Unter anderem hatte ich mich immer gefragt, wie man Schwertmuscheln oder Razor Clams wohl zubereitet und wie sie schmecken würden. Und ich hatte mich lange nicht rangetraut, sie selbst zu braten. Bis wir sie in Restaurants in Portugal, Frankreich und Spanien auf der Speisekarte entdeckten und wunderbar lecker fanden. Also haben wir uns von Fischern und Restaurantköchen die besten Zubereitungsarten erklären lassen und sie dann in unserer Ferienwohnung gekocht, bzw. gebraten und gegrillt! (Deswegen übernachten wir auch viel lieber in Ferienappartements statt in Hotels, denn so können wir die vielen Köstlichkeiten von den Märkten selbst ausprobieren und zubereiten).

Woher stammen Schwertmuscheln?

Sie kommen in den Küstengewässern des Nordatlantik von Norwegen bis nach Marokko vor. Selbst in der Nordsee, der westlichen Ostsee und ebenso im Mittelmeer könnt ihr sie antreffen. Ihr findet sie auch unter dem Namen Stabmuschel, im Englischen heißen sie Razor Clams, in Portugal Lingueirão, in Spanien Navajas und in Frankreich nennt man sie Couteau-sabre. Es gibt sie das ganze Jahr über, bei uns in gut sortierten Märkten wie z. B. im Frischeparadies.

Wie schmecken Schwertmuscheln?

Die Muscheln sind bissfest und schmecken leicht süßlich und nussig. Ihr könnt sie ein wenig mit dem festen Fleisch von Jakobsmuscheln oder Tintenfisch wie Oktopus vergleichen.

Rezept Schwertmuscheln (oder Stabmuscheln)

Ihr könnt sie in der Pfanne mit oder ohne Schalen braten, sie auf den Grill legen oder im Ofen grillen und sie auch zur Pasta geben. Hier nun unsere vier ganz einfachen Rezepte von den Fischern und Köchen aus dem Süden:

1. Schwertmuscheln in der Pfanne gebraten:

Zutaten für 2 Personen, z. B. als Vorspeise. Ihr braucht:

• 250 g Schwertmuscheln (so etwa 20 bis 30 Stück)
• Gutes Bio-Olivenöl
• 1 Zehe Knoblauch
• 1 Stück Butter
• Etwas Petersilie (oder auch Koriander, wie ihr mögt)
• Ein Spritzer Zitrone oder Limette

Wie bereitet man Schwertmuscheln zu?

Ein kleiner Hinweis vorab: Schwertmuscheln sind im Gegensatz zu anderen Muscheln nach der Ernte ohnehin bereits geöffnet. Also lasst euch dadurch nicht verwirren, wenn einige Rezepte und Blogs behaupten, dass ihr sie in die Pfanne geben und warten müsst, bis sie sich geöffnet haben. Das ist Quatsch. Aber natürlich sollten sie frisch sein, das erkennt ihr – wie bei jedem anderen Fisch – daran, dass sie nur nach Meer und Salzwasser riechen.

Zubereitung:

• Da die Muscheln im Sand leben und sich dort bei Gefahr gerne vergraben, lässt ihr sie am besten über Nacht in einem großen Gefäß Salzwasser stehen, damit sich der Sand absetzt. Aber es genügen meist auch 2 bis 3 Stunden im Wasser, wenn ihr es ab und zu wechselt. Wenn ihr gerade kein Meerwasser zur Verfügung habt, gebt einfach einen Esslöffel Salz ins Wasser.
• Spült jede einzelne Schwertmuschel am besten noch einmal unter fließendem Wasser ab, damit ihr später wirklich keine Sandkörner zwischen den Zähnen habt 😉
• Dann trocknet sie ab.
• Schneidet die Kräuter klein
• Presst den Knoblauch
• Dann lasst die Butter in einem kleinen Topf auf kleiner Flamme schmelzen und gebt die Kräuter und den Knoblauch hinzu
• Stellt eine große Pfanne bei größter Hitze auf den Herd.
• Wenn sie heiß ist, gebt das Olivenöl dazu
• Anschließend schichtet die Schwertmuscheln nebeneinander in die Pfanne. Wenn der Platz nicht ausreicht, macht es in zwei Schichten.
• Dann kurz für etwa 2 bis 3 Minuten anbraten. Ggf. könnt ihr sie auch zwischendurch umdrehen, wenn ihr die Muscheln gerne direkt gebraten haben wollt. Aber nicht zu lange, sonst werden sie etwas zäh.

Und fertig!

Serviert die Schwertmuscheln am besten direkt aus der heißen Pfanne und träufelt die geschmolzene Kräuter-Knoblauchbutter darüber.

2. Stab- oder Schwertmuscheln im Backofen

• Heizt den Ofen auf der Grillstufe auf 230 Grad vor
• Statt in der Pfanne schichtet ihr nun die Schwertmuscheln auf einem Ofenblech
• Gebt etwas Butter, Knoblauch und Petersilie über jede einzelne Muschel (das könnt ihr auch ohne vorheriges Erwärmen der Butter wie oben beschrieben machen)
• Dann stellt ihr das Blech ganz nach oben und grillt die Muscheln für etwa 4 bis 5 Minuten

3. Schwertmuscheln ohne Schalen zubereiten

Das empfiehlt sich, wenn ihr sie z. B. zur Pasta geben wollt:

• Die Muscheln wie oben beschrieben, waschen.
• Die Pasta (je nach euren Vorlieben) nach Packungsanweisung kochen
• Dann löst ihr das Muschelfleich aus den Schalen (wenn ihr es eklig findet, dann entfernt den dunklen Darm. Aber ihr könnt ihn ohne Weiteres auch mitessen, es ist kein feststellbarer Geschmacksunterschied)
• Noch einmal unter fließendem Wasser spülen und anschließend trockentupfen
• Eine Pfanne wie oben beschrieben erhitzen und die Schwertmuscheln dazugeben
  Nicht wundern, sie lassen dabei viel Flüssigkeit ab, die solltet ihr in eine extra Schale abgießen, wenn ihr die Schwermuscheln schön kross haben wollt. Die Sauce könnt ihr dann zum Schluss über die Pasta geben.
• Nach etwa 3 Minuten braten gebt ihr sie über die fertige Pasta (und evtl. noch etwas von der Flüssigkeit)
• Mit Petersilie, einem Spritzer Zitrone und etwas Salz und Pfeffer servieren

4. Schwertmuscheln grillen auf dem offenem Grill

• Die Muscheln wie oben beschrieben, wässern und anschließend trockentupfen
• Dann legt ihr sie in eine Grill-Schale mit etwas Butter, gepresstem Knoblauch und Petersilie darüber
• Grillt sie etwa 4 bis 5 Minuten und serviert sie sofort heiß mit einem Zitronenspritzer

Damit werdet ihr eure Grillfreund:innen echt überraschen!

Dazu passt wunderbar ein kühler Weißwein oder ein Rosé!

Egal wie ihr sie zubereiten wollt, wir wünschen euch guten Appetit!

Siegbert Mattheis