Parken in Spanien scheint zunächst relativ einfach und klar. Anders als beim Parken in Italien oder Frankreich müsst ihr für euer Parkticket noch nicht überall Ihr Fahrzeugkennzeichen in einen computerähnlichen Automaten eingeben. Aber es werden mehr.
Aber genauso wie dort lassen sich die Parkregeln in Spanien an den Bordsteinmarkierungen und den Linien auf der Fahrbahn ablesen:
Was bedeuten die Linien beim Parken in Spanien?
Weiße Linien
Weiße Linien, manchmal durchgezogen, manchmal gestrichelt, bedeuten kostenloses Parken zu jeder Zeit. (Aber bitte seht dennoch nach etwaigen Schildern, die das einschränken könnten)
Blaue Linien
Blaue Linien zeigen an, dass man hier gebührenpflichtig parken kann. Die entsprechenden Automaten stehen zumeist in Sichtweite, ähnlich wie bei uns. Den gelösten Parkschein legt ihr gut sichtbar hinter die Windschutzscheibe. Der Automat zeigt euch auch an, zu welcher Zeit das Parken evtl. gebührenfrei ist (meist nachts, Sonntags oder an Feiertagen).
Gelbe Linien
Gelbe Linien bedeuten Halte- und Parkverbot, allerdings nicht für alle. Meist sind die gelben Markierungen explizit nur für Autos, Wohnwagen und LKWs gedacht. Motorroller und Motorräder können dort parken, wenn entsprechende Schilder darauf hinweisen oder auf der Fahrbahn “solo moto” aufgemalt ist. Auch können andere Ausnahmeregeln gelten, z.B. für Anwohner, Krankenfahrzeuge, Taxis oder Behinderte.
Wenn gelbe Linien durchgezogen sind, dürft ihr allerdings weder halten noch parken. Bei unterbrochenen Linien könnt ihr ggf. kurz halten, z.B. um jemanden aussteigen zu lassen.
Orangefarbene Linien
Orangefarbene Linien sind relativ neu. Diese Linien markieren spezielle Parkbereiche wie z.B. für Anwohner. Manchmal sieht man noch, dass die ursprünglich blauen Markierungen orange übermalt sind.
Grüne Linien
Grüne Linien sind ebenfalls ziemlich neu. Wie bei den orangenen Linien haben Anwohner Vorrang. Wenn ihr keine Anwohner:innen seid, dürft ihr zwar auch auf grün markierten Flächen parken, aber in vielen Städten nur maximal zwei Stunden. Außerdem stehen die grünen Parkplätze Autofahrern von außerhalb oft nicht rund um die Uhr zur Verfügung, sondern nur zu bestimmten Zeiten. Die grün markierten Parkplätze sind für Auswärtige kostenpflichtig und in der Regel teurer als Parkplätze mit blauen Linien.
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Hilfreiche Übersetzungen
Die spanischen Wochentage in der Übersetzung:
Lunes = Montag
Martes = Dienstag
Miércoles = Mittwoch
Jueves = Donnerstag
Viernes = Freitag
Sábado = Samstag
Domingo = Sonntag
Auf Mallorca und in Katalonien ist es – anders als im restlichen Spanien – etwas schwieriger, die Schilder zu verstehen, selbst wenn ihr etwas Spanisch könnt, da sie inzwischen nur noch in Mallorquin bzw. Katalanisch beschriftet sind. Hier einige der wichtigsten Begriffe:
Dilluns = Montag
Dimarts = Dienstag
Dimecres = Mittwoch
Dijous = Donnerstag
Divendres = Freitag
Dissabtes = Samstag
Diumenge = Sonntag
Cárrega i discarrega = Beladen und Entladen
Circulació permesa = erlaubter Verkehr
Prohibid estacionar / Permitido circular = Parken verboten
Tipp: Wie ihr hohe Bußgelder beim Parken vermeiden könnt
Einige Gemeinden üben eine gewisse Kulanz beim Parken und bieten die Möglichkeit, am Parkautomaten gegen eine Gebühr von ein paar Euro die Strafe – die „denuncia“ – zu annullieren.
Wenn ihr also eure Parkzeit überschritten haben solltet und einen Strafzettel an eurem Fahrzeug finden, drückt “Annulación” und bezahlt die angezeigte Gebühr (in unserem Foto oben werden dafür 6 Euro angezeigt). Die Quittung dafür steckt ihr zusammen mit dem Strafzettel in das Kuvert, das ihr entweder direkt am Strafzettel oder seitlich an den Parkautomaten findet.
Aber achtet darauf, dass diese Annullierung zeitnah erfolgt, je nach Gemeinde gilt es ein halbe Stunde bis zu 90 Minuten nach Ausstellung des Strafzettels.
Solltet ihr trotz allem doch einmal abgeschleppt werden (und das kann sehr teuer werden), findet ihr einen Hinweiszettel auf Ihrem einstigen Parkplatz, der euch mittels einer Telefonnummer zu eurem Auto führt.
Wir wünschen euch auf jeden Fall einen wunderschönen Urlaub ohne böse Überaschungen!
Siegbert Mattheis