Mallorca: Tipps fürs Essen, lokale Produkte, Märkte, Sternegastronomie …

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Als in den späten 1950er Jahren Pauschalreisen nach Mallorca immer beliebter wurden, wollten die meisten mallorquinischen Restaurants den Besuchern ein „Zuhause fernab von Zuhause“ anbieten und konzentrierten sich so auf vertraute Gerichte und boten „internationale“ Küche an. Das hat sich längst geändert.

Mit dem Aufstieg des ländlichen Tourismus und dem Erfolg des Agrotourismus in den vergangenen zehn Jahren verlagerte sich der Fokus nun auf die Weiterentwicklung der einheimischen Küche und den Einsatz von lokalen Produkten. Zu den neuen Restaurantkonzepten gehört nun die Rückkehr zur mediterranen Gastronomie und ihren mallorquinischen Wurzeln. Serviert werden, wo immer möglich, traditionelle Gerichte mit frischen regionalen Zutaten.

Ensalada de gambas © Siegbert Mattheis
Ensalada de gambas © Siegbert Mattheis

Mallorca zählt mittlerweile über 90 Weingüter, die preisgekrönte, international anerkannte Weine produzieren. Die Herstellung von Olivenöl aus der Region, wobei das Öl in attraktiven Flaschen und Behältern verpackt wird, stellt eine weitere Erfolgsgeschichte dar. Dieses Konzept wurde auch auf Meersalz, Honig, die unverwechselbare Sobrasada (würzige Wurst aus Schweinefleisch), Ensaimada (ein traditionelles Blätterteiggebäck) Marmeladen sowie hausgemachtes Speiseeis übertragen.

Die Insel hat sich inzwischen als stolzer Verfechter ihrer lokalen Gastronomie einen Namen gemacht. Nachfolgend ein Überblick, was Feinschmecker auf Mallorca erwarten dürfen:

Sobrasada-Stand auf dem Mercado Olivar in Palma © Siegbert Mattheis
Sobrasada-Stand auf dem Mercado Olivar in Palma © Siegbert Mattheis

Lokale Märkte auf Mallorca

In Palma gehören die Märkte Santa Catalina und Mercado Olivar zu den wichtigsten Märkten vor Ort. Beide verkaufen frischen Fisch, Fleisch, Gemüse, Obst sowie Delikatessen. Eine wachsende Zahl an Catering-Ständen lädt dazu ein, Tapas, Sushi oder Austern bei einem Glas Wein in der Atmosphäre des Marktes zu genießen. Zudem haben Kunden die einzigartige Möglichkeit, zuerst an den Ständen des Mercado Olivar Fisch zu kaufen und ihn dann im darüberliegenden Restaurant zubereiten zu lassen.

Außerhalb von Palma findet an jedem Tag der Woche in den Städten und Dörfern der Insel mindestens ein Markt statt. Zu den bekanntesten zählen die Sonntagsmärkte von Pollensa und Santa Maria sowie der berühmte ländliche Markt von Sineu, auf dem jeden Mittwoch traditionell auch Vieh verkauft wird. Jeden Sonntag findet in Puerto Portals ein lokaler Bauernmarkt statt, auf dem Produkte aus der Region vertrieben werden. Im Nordosten von San Llorenc hat die Stadt seit vergangenem April ihren beliebten Gastromarkt wieder eröffnet.

Informationen zu allen Märkten finden Sie unter www.infomallorca.net

Ensaimadas auf dem Markt © Siegbert Mattheis
Ensaimadas auf dem Markt © Siegbert Mattheis

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Tradition und ökologische landwirtschaftliche Produktion

Die lokale Zubereitung von typisch mallorquinischen Produkten hat sich zu einem florierenden Handwerk entwickelt. Son Moragues ist beispielsweise ein herrlicher Landsitz in Valldemossa mit einem alten Olivenhain, der einst dem historischen Entdecker Erzherzog Luis Salvador von Österreich gehörte. Das Landgut verfügt über mehr als 10.000 Olivenbäume und produziert das einzige mallorquinische Bio-Olivenöl. Son Moragues gilt auf der Insel als Vorbild für den ökologischen Landbau. Sogar die Verpackung in mundgeblasene Gordiola-Glasflaschen, die in traditionellen Olivenholzkisten präsentiert werden, erfolgt von Hand. Private Besuche können nach Absprache organisiert werden.

Am Stadtrand von Sòller kann man bei einem Besuch in Can Det, dem ältesten Olivenölproduzenten Mallorcas, einen Einblick in die ursprüngliche Herstellung von Olivenöl erhalten. Can Det produziert noch immer Olivenöl nach fast denselben Methoden und mit den Originalgerätschaften, die vor mehr als 500 Jahren angewendet wurden. Weitere Informationen und Organisation von Besichtigungen unter Can Det.

Über den Anbau und die Verarbeitung von Zitrusfrüchten im berühmten Sóller-Tal lässt sich bei einem Besuch des Betriebs Ecovinyassa in Fornalutx mehr erfahren, der sich auf die ökologische Erzeugung von Zitrusfrüchten konzentriert und viele verschiedene Orangen- und Zitronenarten anbaut.

Zitronen aus dem fruchtbaren Tal von Sóller © Siegbert Mattheis
Zitronen aus dem fruchtbaren Tal von Sóller © Siegbert Mattheis
Feinschmeckerteller © Siegbert Mattheis
Feinschmeckerteller © Siegbert Mattheis

Michelin Sterne rund um Mallorca

Die Gastronomie auf Mallorca bietet aktuell 8 Restaurants mit insgesamt 9 Michelin-Sternen:

  1. Adrián Quetglas (Palma) 1 Stern
  2. Andreu Genestra (Capdepera) 1 Stern
  3. Bou (Sa Coma) 1 Stern
  4. Es Fum (Costa d’en Blanes) 1 Stern
  5. Restaurante Jardin (Puerto Alcudia) 1 Stern
  6. Es Raco d’es Teix (Deia) 1 Stern
  7. Fosh (ehemals Simply Fosh) (Palma) 1 Stern
  8. Zaranda (Capdella) 2 Sterne

„Tapear“ rund um Mallorca

In den letzten Jahren sind auf Mallorca viele Tapas-Restaurants entstanden, die auf der ganzen Insel und speziell in der Hauptstadt erblüht sind. Im Spanischen bedeutet das Verb „Tapear“ wörtlich „Tapas essen“. Diese große spanische Tradition ist bei Bewohnern und Besuchern gleichermaßen beliebt. In Palma haben sich über 10 Bars und Restaurants in der Altstadt zusammenschlossen, um die sogenannte Ruta Martiana zu bilden. Diese wird so genannt, weil sie jeden Dienstag stattfindet (Dienstag = „Martes“ auf Spanisch, daher der Name „Martiana“). Die teilnehmenden Bars bieten eine Tapa und ein Getränk zu einem Durchschnittspreis von etwa 3-4 €. Jede Bar versucht ihren Nachbarn mit individuellen „Haus-Tapas“ zu übertreffen.

Quelle: FOMENTO DEL TURISMO DE MALLORCA

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