Parken in Portugal, was die Linien und Schilder bedeuten

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In Portugal wird das Parken durch weiße, gelbe und neuerdings auch blaue Linien auf der Fahrbahn sowie durch zusätzliche Hinweise und Schilder geregelt. Die sind in der Regel nur auf Portugiesisch. Und um die Beschriftungen zu verstehen, braucht man schon etwas Portugiesisch-Kenntnisse.

Die wichtigsten Wörter und Sätze rund um das Parken und Autofahren in Portugal haben wir für euch weiter unten übersetzt.

Was bedeuten die farbigen Linien in Portugal?

  • Gelbe Linien, ob durchgezogen oder gezackt, bedeuten Halte- und Parkverbot (Ausnahmen sind durch Schilder gekennzeichnet)
Straße mit gelber Linie am Fahrbahnrand, im Hintergrund das Meer
Striktes Halte- und Parkverbot bei durchgezogener gelber Linie © Siegbert Mattheis
Auto auf gezackten gelben Linien
Nicht alle halten sich an das Parkverbot bei den gezackten gelben Linien © Siegbert Mattheis
Auto innerhalb weißer Linien, davor gelbe Linie
Ab der gelben Linie darf nicht mehr geparkt werden © Siegbert Mattheis
Parkschild, daneben Mülleimer
Hier darf nur für die Müllabfuhr parken © Siegbert Mattheis
Lieferwagen parkt in gelber Zone
Halteverbot außer für Lieferwagen © Siegbert Mattheis
Halteverbotsschild
Max. 30 Minuten für den Liefervorgang © Siegbert Mattheis
  • Weiße Linien zeigen Parkmöglichkeiten an.

Ob es kostenlos oder kostenpflichtig ist, erseht ihr an den zugehörigen Schildern, meist ein weißes P auf blauem Grund. Allerdings solltet ihr etwas Portugiesisch können, um zu wissen, ob ihr dort parken dürft. Denn oft steht unter den Schildern, wer hier parken darf, z. B. nur Mitglieder der Kirchengemeinde oder der Gemeindeverwaltung, die Müllabfuhr, nur für das Be- und Entladen oder einfach nur Fischer. Und auch Ausnahmen stehen darunter, z. B. für Sonntage (excepto nos domingos), d. h., dann darf jeder sein Auto abstellen.

Die Regelungen unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde. Mal könnt ihr nur an ausgewählten Wochentagen parken, mal nur zu bestimmten Tages- oder Abendzeiten.

Weißes P auf blauem Grund, darunter und daneben Aufschriften
Parkschild am Hafen: Links Parken nur für Be- und Entladen, außer sonntags, rechts zusätzlich der Hinweis, "Zufahrt reserviert für Fischer" © Siegbert Mattheis
Parkschild mit Aufschrift "reservado à paróquia"
Parken nur für die Kirchengemeinde bzw. das Pfarramt © Siegbert Mattheis
Parkschild mit Aufschrift
Parkplatz reserviert für Fahrzeuge der Kommune, hier in Olhão (Câmara Municipal de Olhão), an Werktagen von 9 bis 18 Uhr © Siegbert Mattheis
Halteverbotsschild mit Schild darunter
Eingeschränktes Halteverbot außer für Be- und Entladen © Siegbert Mattheis
Blauer Parkautomat in Portugal
Üblicher Parkautomat, wie wir ihn auch kennen © Siegbert Mattheis
Parken in Portugal, blaues Parkchild mit Erläuterung
Weiße Linien, Parken aber nur für Anwohner (Moradores) ab dem Pfeil © Siegbert Mattheis
Durchgestrichenes Parkschild
Ende der kostenpflichtigen Parkzone © Siegbert Mattheis

Bezahlen könnt ihr an den blauen Parkautomaten wie bei uns. Denn noch ist es in Portugal nicht so kompliziert wie in Frankreich, Spanien oder Italien, wo man sein Kennzeichen in einen computerähnlichen Automaten eingeben muss.

  • Blaue Linien  bedeuten kostenpflichtiges Parken. Tickets könnt ihr an den üblichen Automaten ziehen. Solche blaune Linien gibt es erst seit Kurzem in Portugal.

Blau sind auch die aufgemalten Rollstühle für das Parken bei Behinderung. Für einen schwerbehinderten Fahrer und ggf. auch den Fahrzeugführer eines schwer gehandicapten Menschen ist in Portugal der blaue EU-Parkausweis gültig, nicht der orange.

Parken Portugal blaues P und zona pago
Kostenpflichtige Parkzone, gültig hier an Werktagen von 9 bis 19 und an Samstagen von 9 bis 13 Uhr © Siegbert Mattheis
Parkende Autos mit blauen Linien abgegrenzten Flächen
Blaue Linien bedeuten kostenpflichtiges Parken © Siegbert Mattheis

Wichtige Wörter und Begriffe zum Parken in Portugal:

dias uteis = werktags

Die Wochentage Montag bis Freitag werden im Portugiesischen durchgezählt, dabei ist der Montag der zweite Tag der Woche, also:
segunda-feira = Montag
terça-feira = Dienstag
quarta-feira = Mittwoch
quinta-feira = Donnerstag
sexta-feira = Freitag
(oft wird der Wortteil feira auch weggelassen)

sábado = Samstag
domingo = Sonntag

estacionamento proibido = Parken verboten
acesso reservado = reservierte Zufahrt/Zugang
atencao = Achtung
alto = Halt
cuidado = Vorsicht
de passagem = Vorfahrt achten
curva perigosa = gefährliche Kurve
pare = Halt
moradores = Anwohner
a cargas e descargas = Be- und Entladen

Parken in Lissabon

In Lissabon ist es vor allem in der Innenstadt so gut wie unmöglich, einen freien Parkplatz als Urlauber zu finden. Denn fast alle Parkplätze sind für die Anwohner (as moradores) reserviert, jedenfalls tagsüber. An den Wochenenden oder von abends (meist ab 19 Uhr) bis zum frühen Morgen (meist 9 Uhr) ist das Parken in der Regel frei. Aber lest unbedingt die entsprechenden Schilder! Parkhäuser findet ihr andererseits überall in der Stadt.
24 Stunden Parken kostet um die 20 Euro.

Parkschild mit Zusatzschild
Kostenpflichtig von Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr © Siegbert Mattheis
Halteverbotsschild in Lissabon bei Nacht
Absolutes Halteverbot, außer für Be- und Entladen an Werktagen von 7 bis 20 Uhr © Siegbert Mattheis

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Gelbe Tram in Lissabon
Parkverbot bei Tram-Stationen, jeweils 6 Meter davor und dahinter © Siegbert Mattheis

Weitere Parkregeln in Portugal

Darüber hinaus gelten noch andere Parkregeln, die ihr wissen solltet:

  • Parken außerhalb geschlossener Ortschaften ist in der Nacht verboten und wird mit hohen Bußgeldern geahndet.
  • Um Tram-Stationen, z.B. in Lissabon oder Porto gilt ein Parkverbot innerhalb von 6 Metern, jeweils vor und hinter der Station
  • Vor und hinter Bus-Stationen ist das Parken ebenfalls verboten, 5 Meter vor und ganze 25 Meter dahinter
  • An Straßenecken und -kreuzungen dürft ihr nicht näher als 5 Meter parken
  • Auch das Parken in falscher Richtung wird geahndet

Parken und Übernachten im Wohnmobil

Seit 2021 ist das Abstellen und Übernachten im Wohnmobil nur noch in den dafür vorgesehenen Bereichen erlaubt. Das bedeutet, dass Wildcampen, was zuvor praktisch überall in Portugal möglich war, nun mit empfindlichen Geldstrafen belegt wird.

Reiseführer Lissabon

Diese beiden Reiseführer von Marco Polo und Dumont haben uns in der Vorbereitung der Reise und auch vor Ort sehr geholfen. Beide gleichermaßen up to date, mit vielen Insidertipps und Hinweisen. Der Dumont-Reiseführer von Jürgen Strohmaier ist weitaus ausführlicher, der von Marco Polo bietet Vorschläge für Erlebnistouren an.

Siegbert Mattheis

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