Panettone, der ultimative Weihnachtskuchen Italiens

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Panettone ist eine köstliche, locker-luftige Kuchenspezialität aus der Lombardei, die von Anfang November bis zur Weihnachtszeit (und auch danach) in nahezu jedem italienischen Haushalt auf den Tisch bzw. auf die Kuchentafel kommt. 

Typischerweise ist ein Panettone rund, mit einem Durchmesser von etwa 20 cm und etwa genauso hoch sowie gekrönt von einer flachen Kuppel. Aber es gibt auch viel kleinere Exemplare, mit denen man sogar den Weihnachtsbaum schmücken kann und auch viel größere.

Der klassische Panettone mit kandierten Früchten und Rosinen
Der klassische Panettone mit kandierten Früchten und Rosinen © Gustini

Woher stammt Panettone?

Es ranken sich zwei Legenden um die Entstehung des Kuchens. Fest steht nur, dass es ihn bereits seit dem 15. Jhdt. gibt und Mailand der Ursprungsort ist.

Der ersten Legende nach entstand Panettone aus einer Liebesgeschichte in Mailand um 1490.

Ein adliger Falkner, Ulivo degli Atellani, aus der Contrada delle Grazie in Mailand, war hoffnungslos in Algisa verliebt, die wunderschöne Tochter des Bäckers Antonio (Toni).

Um in ihrer Nähe bleiben zu können, soll Ulivo von ihrem Vater als Helfer eingestellt worden sein und, um den Umsatz zu steigern und das junge Mädchen zu beeindrucken, versucht haben, ein süßes Brot zu erfinden: er nahm dazu das beste Mehl, das er bekam, verquirlte Eier, Butter, Honig und Sultaninen und stellte es dem Bäcker zum Verkauf zur Verfügung. Der Erfolg stellte sich rasch ein, jeder in Mailand wollte das neue süße Brot probieren.

Nicht nur Algisa war beeindruckt, sondern auch ihr Vater, der somit der glücklichen Vermählung der beiden Liebenden nicht mehr im Wege stehen konnte.

Ganz Mailand sprach vom süßen Kuchen fortan nur noch als „Pan de Toni“, das Brot von Toni.

Weniger märchenhaft, aber nicht minder spannend ist die zweite Version:

Der Koch von Ludovico il Moro, dem Herzog von Mailand von 1494 bis 1500, wurde eines Tages beauftragt, ein üppiges Weihnachtsessen zuzubereiten, zu dem viele Adlige und Patrizier eingeladen waren.

Alles lief reibungslos, aber der Kuchen für das Dessert wurde versehentlich im Ofen vergessen und verbrannte beinahe. Angesichts der Verzweiflung des Küchenchefs schlug ein Küchenjunge, Toni, eine Lösung vor: „Da alles, was in der Speisekammer übrigblieb, etwas Mehl, Butter, Eier, Zitronatzitrone und Rosinen waren, habe ich heute Morgen daraus diesen Kuchen gebacken. Wenn du nichts anderes hast, kannst du es an den Tisch bringen“. Der Koch stimmte notgedrungenermaßen zu und beobachtete ängstlich die Reaktion der Gäste. Aber alle waren begeistert und zum Herzog, der den Namen dieser Delikatesse wissen wollte, sagte der Koch, „L’è ‚l pan del Toni“, „das ist das Brot von Toni“.

In beiden Fällen wurde im Laufe der Zeit daraus der Name Panettone. Mittlerweile wird er in vielen Varianten hergestellt, z.B. mit Schokoladencreme oder Tiramisu oder Aprikosenstückchen gefüllt oder saftig mit süßem Wein getränkt; der Fantasie  sind beinahe keine Grenzen gesetzt.

Mit feiner Schokoladencreme gefüllt und mit einer Mütze aus Schokostreuseln versehen ... hmm
Mit feiner Schokoladencreme gefüllt und mit einer Mütze aus Schokostreuseln versehen ... hmm © Gustini

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Wie lange hält sich Panettone?

Panettone ist überdurchschnittlich lange haltbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird oft mit sechs Wochen angegeben. Dass ein Panettone jedoch auch nach zwei, drei oder mehr Monaten noch hervorragend schmeckt und nicht verdirbt, können wir bestätigen.

„Panettone hat eine lange Tradition“, erzählt uns eine Mailänderin. „Aber heute backen fast nur noch die älteren Frauen den Weihnachtskuchen“. Früher wurden Brotlaibe oder Weckchen zu Weihnachten aus dem Panettone-Teig gebacken – und zwar genau drei Stück. Der Hausherr – egal ob Herzog, Grundbesitzer oder Handwerker – beaufsichtigte das Backen der Brote persönlich. Bevor die „Panattun“, so hießen die Brote ursprünglich im Mailänder Dialekt, in den Ofen kamen, ritzte er mit einem Messer das Kreuz als Segenszeichen in das Brot. Die Kreuze finden sich noch heute auf jedem Kuchen. Bei der Weihnachtsfeier bekam jedes Familienmitglied eine Scheibe des Brotes, denn das sollte Glück und Wohlstand für das kommende Jahr bringen.

Siegbert Mattheis

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