Hier haben wir euch einige Insider-Tipps für Marseille zusammengestellt, die ihr vielleicht noch nicht kennen dürftet. Dabei sind auch ein paar echte Geheimtipps, 2023 erweitert und aktualisiert.
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Die älteste und zweitgrößte Stadt Frankreichs hat sich übrigens seit 2013, als Marseille Kulturhauptstadt Europas war, enorm gewandelt. Die Kriminalität wurde eingedämmt, viele internationale Designer in die Stadt geholt und mehrere Stadtteile aufwändig restauriert und umstrukturiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Ciel Marseille, eine der coolsten Locations
- 2. Ourea Restaurant
- 3. MX Experience Ricard
- 4. Bistro La Poule Noire, stylish!
- 5. Maisons du Monde Hôtel & Suites
- 6. MUCEM-Ausstellungen
- 7. Vanille Noire: Vom Manager zum (Speise-)Eiskünstler
- 8. Siest’in: Ein Nickerchen nach der Mittagspause
- 9. Tuba-Club in Les Goudes
- 10. Shoppen am Meer mit 360-Grad-Blick über Marseille
- 11. Tauchen in den Calanques
- 12. Das Dorf in der Metropole
- 13. Place Jean Jaurès
- 14. Die Büste von Fernandel
Inhalt: Unsere Geheimtipps für Marseille im Überblick:
- Ciel Marseille, eine der coolsten Locations
- Ourea Restaurant
- MX Experience Ricard
- Bistro La Poule Noire, stylish!
- Maisons du Monde Hôtel & Suites
- MUCEM-Ausstellungen
- Vanille Noire: Vom Manager zum (Speise-)Eiskünstler
- Siest’in: Ein Nickerchen nach der Mittagspause
- Angesagt: Tuba-Club in Les Goudes
- Shoppen am Meer mit 360-Grad-Blick über Marseille
- Tauchen in den Calanques
- Le Panier, das Dorf in der Metropole
- Place Jean Jaurès
- Die Büste von Fernandel
1. Ciel Marseille, eine der coolsten Locations
Ciel ist ein Dachrestaurant inkl. Rooftopbar im Herzen von Marseille im 7. Stock des ehemaligen Kaufhauses Galerie Lafayette und ein echter Geheimtipp! Mit einem grandiosen Weitblick über Marseille, zur Notre Dame de la Garde, “la bonne mère”, zum Vieux Port und ins Le Panier-Viertel. Und darüber hinaus ist Ciel ein Coworkingspace mit Appartements. Erst Mitte Juli 2021 eröffnet, wurde es von einigen junge Investoren, The Babel Community ins Leben gerufen. “Die Vorstellung eines Dachrestaurants lag auf der Hand, als wir das Gelände 2016 zum ersten Mal besuchten. Diese Terrasse sollte für möglichst viele Menschen zugänglich sein. Und um es sichtbarer zu machen, haben wir ihm diesen aussagekräftigen Namen gegeben: Ciel”, erklärt Benoît Jobert, Mitbegründer von The Babel Community.
Ciel Rooftop ist minimalistisch eingerichtet mit rein weißen Möbeln, einem Holzboden und Glaswänden, durch die ihr auch am Tisch die Aussicht genießen könnt.
Das Restaurant bietet italienische Küche, mit der Küchenchefin Sandra Gatti am Ruder. Auf der Speisekarte, die mit den Jahreszeiten wechselt, stehen gute traditionelle und wiederentdeckte Gerichte, natürlich Pasta, Pizzen, Fleisch oder Fisch und Antipasti. Alles ist mit Produkten von kleinen Erzeugern zubereitet.
Ein wirklich herrlicher Ort, an dem man Stunden zubringen kann …
2. Ourea Restaurant
Das Ourea Restaurant ist vielleicht auch außerhalb von Marseille nicht mehr ganz unbekannt (der Feinschmecker hatte es bereits empfohlen), aber dennoch ein Geheimtipp! Obwohl es nur wenige Minuten zu Fuß vom Vieux Port entfernt im südlichen Stadtteil liegt, finden nur wenige Touristen hierher. Aber die Geschäftsleute der umliegenden Firmen und Feinschmecker in Marseille wissen die Qualität der feinen mediterranen und lokalen Küche zu schätzen. Wir hatten den Tipp von Marion Fabre vom OT Marseille erhalten und wir waren durchweg begeistert! Das Ambiente drumherum ist etwas ungewöhnlich, eine kleine Straße mit etwas heruntergekommenen Gebäuden, gegenüber ein großer, dunkler Glaskomplex und nebenan die Rückseite und Toreinfahrt eines Justizgebäudes.
Aber das Essen ist großartig! Leicht ungewöhnliche Geschmackskompositionen, aber perfekt ausgewogen und subtil gewürzt. Genau auf diese Ausgewogenheit lege er auch viel wert, erklärte uns Matthieu Roche, Chefkoch und Inhaber des Restaurants zusammen mit Camille Fromont, die biologische und biodynamische Weine passend zu Matthieus Küche auswählt. Beide haben das Restaurant erst 2018 eröffnet.
3. MX Experience Ricard
Pernod-Ricard hat im Sommer 2021 in den Docks Village mehrere Räume eröffnet, um das berühmte Anisgetränk Pastis zu feiern: The Mx Experience!
Mit einer interaktiven, digitale und innovativen Ausstellung, einem Restaurant, einer trendigen Bar und einem Shop, wo ihr alles rund um Pastis Ricard findet, verkosten und natürlich kaufen könnt! Zum Beispiel die berühmten Ricard-Pichets, die Wasserkrüge, die Paul Ricard 1935 erfunden hatte und die immer zu einem Pastis-Getränk dazugehören. Mehr darüber erfahrt ihr in der spannenden Geschichte der Pichets-Ricard.
4. Bistro La Poule Noire, stylish!
Das kleine und zauberhafte Bistro-Restaurant La Poule Noire, die schwarze Henne, ist ein weiterer Insider-Tipp, wie wir finden. Wir wären beinahe daran vorbeigelaufen, so unscheinbar ist der Eingang in der Rue Sainte 61, nur ein paar Minuten vom Restaurant Ourea entfernt.
Das schicke, gleichzeitig aber sehr gemütliche Restaurant bietet saisonale Klassiker der französischen Küche, wunderbar fein kombiniert mit Inspirationen aus der ganzen Welt. Das Restaurant ist in mehrere Bereiche unterteilt, darunter eine herrliche, intime und gemütliche Innenterrasse, auf der wir glücklicherweise auch noch einen tollen Platz fanden. Überspannt ist die Terrasse mit einer Art Tarnnetz, das zum einen Schatten spendet und zum anderen eine wunderschöne Lichtatmosphäre zaubert.
Das provenzalische Tartar mit Schafskäse und Walnussscheiben ist ein Muss! Zu entdecken gibt es weiterhin u.a. köstliche Thunfischvariationen oder feines und duftendes Krabbenfrikassee, Lammkarree in Mandelkruste, Wolfsbarschfilet a la plancha und vieles andere. Die Karte wird etwa alle 3 Monate gewechselt und natürlich bieten sie auch vegetarische und auf Anfrage auch glutenfreie Gerichte an.
Die Gourmet-Weinkarte kann sich ebenfalls sehen lassen und den Service fanden wir erstklassig!
La Poule Noire wird von Küchenchef Damien Delgado und seiner Partnerin Fanny geleitet. Er ist spanisch-kroatischer Herkunft, ein großer Liebhaber des Mittelmeeres und Absolvent der Kochschule Grégoire Ferrandi. Fanny hingegen kommt aus Aix-en-Provence und ist nach eigener Aussage leidenschaftliche Perfektionistin. Sie ist Absolventin eines internationalen Masterstudiengangs am Institut Paul Bocuse.
Den Tipp hatten wir übrigens von Nicolas Cozzolino erhalten, dem Direktor des Hotels Maison du Monde.
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5. Maisons du Monde Hôtel & Suites
Direkt am Vieux Port gelegen, gleich gegenüber der Anlegestelle für die Fähren zu den Inseln, ist das Hôtel Maison du Monde eine perfekte Insider-Adresse, um Marseille zu erkunden! Wie der Online Möbel- und Dekoshop Maison du Monde ist es stilvoll und natürlich fast ausschließlich mit eigenen Produkten ausgestattet.
Wir durften einige der fünf unterschiedlich eingerichteten Zimmern ansehen, deren Namen nach Orten in der Provence benannt sind. Mal im afrikanisch angehauchten “Kolonial”-Stil, mal provenzalisch, im französischen Landhausstil oder in einem Mix aus modernen und Retro-Elementen.
Wenn ihr z.B. von Sanftheit und Natürlichkeit träumt, wählt die Suite Saint Rémy; wenn ihr eher klassischen Charme mit modernen Akzenten schätzt, dann ist die Suite Loumarin vielleicht die Richtige für euch. Wenn ihr euch aber lieber von friedlichen Landschaften inspirieren lasst, werdet ihr die Suite Gordes lieben! Dabei bietet das Hotel auch Familiensuites für bis zu 5 Personen an.
Aus einigen Zimmern habt ihr übrigens einen wunderbaren Blick auf den alten Hafen von Marseille.
6. MUCEM-Ausstellungen
Ein Besuch im MUCEM, dem Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers ist ein Must bei einem Besuch in Marseille.
Le grand Mezzé
Bis Dezember 2023 ist nun im MUCEM die empfehlenswerte Ausstellung „Le grand Mezzé“ über mediterrane Ernährung zu sehen. Diese Ausstellung zeigt den Weg mediterraner Ernährung vom Feld auf den Teller, von der traditionellen mediterranen Kochkunst bis hin zu den globalisierten Restaurantketten. Sehr interesssant fanden wir die Routen der Gewürze und Lebensmittel, wie, wann und unter welchen Umständen sie den Weg nach Europa fanden.
7. Vanille Noire: Vom Manager zum (Speise-)Eiskünstler
Schwarzes Vanille-Eis, Vanille Noire, ist der Erfrischungshit in Marseille. Nicolas Decitre, ein ehemaliger Geschäftsführer im Import/Exportgeschäft brachte die Idee dazu aus dem Laboratorio del Gelato in Manhattan mit und verknüpfte sie mit seiner Liebe zur Küche seiner Mutter und Großmutter aus der Provence. Mitte 2014 eröffnete er seinen Laden Vanille Noire in Marseille und entwickelte seine ausgefallenen Eis-Geschmackskreationen u.a. mit Vanilleschoten aus Madagaskar und Indien, Sahne, Milch, Zucker, Eier und einer geheimen Zutat, die der Artisan Glacier natürlich nicht verrät. Aber natürlich gibt es auch andere Geschmacksrichtungen und Farben, wenn ihr nicht so sehr auf Schwarz steht 😉
Vanille Noire
13 Rue Caisserie, 13002 Marseille, Tel +33 (0)777336819
Siest’in – Essen, Trinken, Schlafen: Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Restaurant kam den Inhabern Matthieu und Arnaud, als sie sich wie beinahe jeden Tag nach dem Mittagessen um etwa 14 Uhr sich nach einem Nickerchen sehnten. Als sie bemerkten, dass sie damit nicht allein waren, recherchierten sie und stellten fest, dass selbst die NASA meint, dass ein Nickerchen von 20 Min. die Konzentration um 34% und die Produktivität um 25% erhöht. So entschlossen sie sich, in ihre Bar Hängematten zu installieren, um den Gästen die Möglichkeit zu einem Nickerchen zu geben. Für dieses Konzept wurden sie übrigens auch im Dezember 2015 mit einem Innovationspreis ausgezeichnet! Neuerdings wird auch Yoga angeboten!
Das Wort Siesta stammt übrigens aus dem Lateinischen sexta ab, also der 6. Stunde Arbeitszeit.
Siest’in
47 boulevard Paul Peytral, 13006 Marseille
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9. Tuba-Club in Les Goudes
In den südwestlichen Zipfel des Marseiller Stadtgebiets, nach Les Goudes verirren sich nur wenige Urlauber. Hier liegen zwei winzige Fischerdörfer und der szenige Tuba-Club mit Bar, Restaurant und 5 trendigen Cabanon-Zimmern mit Meerblick. Die Tische des Restaurants stehen beinahe im Meer und ihr findet eine köstliche lokal und saisonal ausgerichtete Küche. Das Besondere aber am Tuba-Projekt ist, dass es sich komplett ökologisch und nachhaltig ausrichtet. So wurde so gut wie alles aus edlen, recycelten oder upgecycelten Materialien gefertigt. Die Mülltrennung wird vom Team organisiert und Speiseöle und -fette und werden recycelt.
Zum Tuba-Club
10. Shoppen am Meer mit 360-Grad-Blick über Marseille
Das riesige, lichtdurchflutete Shopping Center Terrasse du Port, designt vom französischen Architekten Michel Pétuaud-Létang, liegt direkt zwischen Meer und den Docks Village. Hier findet ihr so gut wie alle namhaften Marken zum Shoppen. Und zudem könnt ihr einen einzigartigen Panoramablick von einem der Top 10-Rooftops der Welt im R2 oben genießen. Hier könnt ihr zu Abend essen, dem romantischen Sonnenuntergang zusehen, zu DJ-Musik chillen oder tanzen. Alternativ auch gleich die Fähre nach Korsika nehmen, denn die Anlegestelle befindet sich direkt davor 😉
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11. Tauchen in den Calanques
Die Calanque de Sormiou gehört noch zum Stadtgebiet von Marseille und ist sogar mit dem Bus zu erreichen. Die Unterwasserwelt vor der Küste von Marseille belegt einen Spitzenplatz als Ziel anspruchsvoller Taucher. Aber auch Laien und Kinder können nun in aller Sicherheit diese faszinierende Welt der Calanques kennenlernen. Zahlreiche Clubs bieten Schnupper-Tauchkurse an, mit denen ihr unter Anleitung erfahrener Taucher die Meeresflora und -fauna sowie auch gesunkene Schiffe erkunden könnt.
12. Das Dorf in der Metropole
Das Viertel Le Panier solltet ihr am besten in der Nebensaison besuchen. Es grenzt zwar direkt an das nördliche Ufer das alten Hafens an, wird aber dennoch selbst in der Hauptsaison wenig von Touristen wahrgenommen. Und in der Nebensaison fühlt man sich wie in einem stillen, kleinen Dorf!
Vor dem Krieg war es eher Rotlichtmilieu und ein Rückzugsort Krimineller, wurde es 1943 teilweise von den Nazis gesprengt – unter Billigung der Marseiller Stadtverwaltung. Nachdem Marseille seit 1983 eine Umstrukturierung des Viertels in Angriff genommen hat, ist es heute eher Künstlerviertel mit Boutiquen, Galerien, Musikcafés und kleinen Shops. Uns hat es besonders der Place des Moulins angetan, hier ist es wie auf einem kleinen Dorf, mitten in der Millionenstadt. Und der kleine Laden “Le Bazar de Cesar” in der Montée des Accoules. Hier gibt es u.a. Original Savon de Marseille.
13. Place Jean Jaurès
Nicht weit vom hippen, szenigen Straßenzug des Cours Julien entfernt (der schon lange kein Geheimtipp mehr ist), mutet die Gegend um den Place Jean Jaurès wie Berlin-Neukölln oder Kreuzberg an. Dort sind die Marseiller noch weitgehend unter sich und frühstücken auch mal neben geparkten Autos. Hier findet ihr algerische Spezialitäten-Läden neben Graffiti-besprühten Kiosken und etwas schickeren Szenerestaurants. Und nur ein paar Straßenzüge weiter steht die Büste von Fernandel.
14. Die Büste von Fernandel
Fernandel, der französische Schauspieler und Sänger, eigentlich Fernand Joseph Désiré Contandin, wurde 1903 in Marseille geboren. Bei uns bekannt als Don Camillo, der sympathische und auch schlitzohrige Gegenspieler des kommunistischen Bürgermeisters Peppone in der Serie “Don Camillo und Peppone” aus den 50er und 60er Jahren, spielte Fernandel in vielen französischen Filmen mit, u.a. in den Filmen von Marcel Pagnol. An der Ecke der Boulevards Eugène Pierre und Chavel (er wurde am Boulevard Chavel No. 72 geboren), nicht weit vom Place Jean Jaurès entfernt, steht ihm zu Ehren eine Statue (Leider fehlt dieser Hinweis in vielen Reiseführern).
Einen neuen, sehr schönen und informativen Reiseführer über Marseille aus dem Michael Müller-Verlag findet ihr auch in unserem Shop bei den Buchtipps Frankreich
Einige Tipps gab uns freundlicherweise auch Charlotte GUIRAUD und Marion FABRE vom Office de Tourisme et des Congrès de Marseille.
11 la Canebière, 13211 Marseille , Tel + 33 (0)826 500 500, info(at)marseille-tourisme.com
Siegbert Mattheis