Wir haben für euch die schönsten Sehenswürdigkeiten zusammengestellt, die man bei einem Besuch in Málaga auf jeden Fall sehen sollte.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Málaga
Malaga hat keine glanzvolle Moschee wie Cordoba, keine beeindruckende Alhambra wie Granada und auch nicht das typisch andalusische Flair wie Sevilla. Daher wurde die Stadt von Urlauber:innen früher oft links liegen gelassen und meist nur als Badeort an der Costa del Sol bekannt.
Málaga hat sich gewandelt
Malaga stieg in den letzten zwei Jahrzehnten vom reinen Badeort an der Costa del Sol zur heimlichen Kulturhauptstadt Andalusiens auf. Die zweitgrößte Stadt der Region hat sich enorm zum Positiven verändert. Wo früher Autos die Straßen verstopften, ist heute nahezu die gesamte Innenstadt Fußgängerzone.
Nachfolgend Bilder vom Plaza de la Merced 2001 und wie er heute aussieht:
Barrierefreie Innenstadt
Dabei hatte die Stadt auf Barrierefreiheit gesetzt, mit ebenen Marmorplatten und sanften Übergängen bei Steigungen. Hinzugekommen sind auch viele neue Sehenswürdigkeiten wie Museen (insgesamt über 40!) oder die ausgebaute Hafenmole Muelle, die von den Malagueños sofort angenommen wurde.
Und hier nun die Top Sehenswürdigkeiten:
Die Kathedrale von Málaga
Die Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación – so der korrekte Name – ist das Wahrzeichen der Stadt.

Die Kathedrale wurde von den christlichen Eroberern schon 1528 über einer Moschee begonnen, aber erst 1782 endgültig fertiggestellt. So ergibt sich eine wahrlich prachtvolle Mischung aus den Stilrichtungen Gotik, Renaissance und Barock. Aus Geldmangel wurde der zweite Turm allerdings nie fertiggestellt. Daher wird sie von den Malagueños auch „La Manquita“ (die Einarmige) genannt. Bemerkenswert ist die Ausgestaltung der Überdachung nicht in spitzer Form, sondern mit mehreren Kuppeln. Bei einer Führung kann man sich das Dach auch ansehen.
Die Alcazaba
Auf einem Hügel über der Stadt thront diese imposante Festungsanlage aus dem 11. Jahrhundert. Die maurische Architektur mit ihren Gärten, Innenhöfen und kunstvollen Steinmauern ist absolut sehenswert! Sie ist zwar nicht mit der 200 Jahre später entstandenen Alhambra vergleichbar, aber dennoch beeindruckend.
Hier habt ihr auch einen schönen Blick über das römische Theater und die gesamte Stadt. Es führt auch ein Weg hoch zur Festung Gibralfaro.
Öffnungszeiten: Im Sommer von 9 bis 20 Uhr, im Winter bis 18 Uhr.
Das römische Theater
Nachdem es jahrhundertelang verschüttet war, wurde es 1951 wiederentdeckt. Aber erst 1994 wurde mit der Restaurierung begonnen, und seit der Jahrtausendwende ist es so weit restauriert, dass dort wieder Veranstaltungen stattfinden können. Errichtet wurde es im 1. Jahrhundert zur Regierungszeit von Kaiser Augustus und wurde bis ins 3. Jahrhundert genutzt. Die Araber verwendeten später Teile davon, wie Säulenschäfte und -kapitelle zum Bau der Alcazaba.
Links vom Theater findet ihr das Interpretationszentrum in einem kubusartigen Gebäude mit archäologischen Fundstücken.
Burg von Gibralfaro
Hoch oben auf einem Berg wurde diese Festung zur Verteidigung der Alcazaba erbaut und bietet fantastische Ausblicke auf das Meer, den Hafen und die Stadt. Der Aufstieg zur Burg ist steil, aber die Aussicht lohnt die Mühe. Man kann auf den hohen, meterdicken Mauern um die gesamte Anlage herum wandern oder im Inneren durch die Gärten schlendern. Im ehemaligen Pulvermagazin befindet sich ein kleines Museum über die Festung und ein Modell der Stadt. Im Inneren gibt es ein nettes Bistro-Café.
Wer es etwas eleganter mag, kann im Parador vor dem Castillo speisen. Auch von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die Stadt.
Der Hafen von Málaga
Seit 2011 ist Málaga um eine Sehenswürdigkeit reicher: die komplett umgestaltete Hafenpromenade. Trennte davor noch ein hässlicher hoher Zaun die Stadt vom Hafen, präsentiert sich diese Gegend heute völlig neu. Sie gliedert sich in zwei Bereiche:
- Die Muelle Uno auf der Landzunge mit einer Vielzahl an Geschäften, Modeboutiquen, Restaurants und Cafés. Mittendrin steht die wunderschöne historische Fischerkapelle La Capilla aus dem Jahr 1725. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf den Hafen und die Stadt mit der Promenade. Jeden Sonntag findet auf der Mole ein Kunsthandwerkermarkt statt, der Zoco de Artesanía.
- Die Muelle Dos und Palmeral de las Sorpresas: Eine wunderschöne Promenade, der Paseo de la Pergola, geschmückt mit über 400 Palmen und zeitgenössischen Skulpturen. Neben einem interessanten Ausstellungsgebäude über das Meer und seine Bewohner gibt es auch hier einige Cafés und Lokale, die von den Einheimischen gerne für große Familienfeiern gebucht werden.
Geburtshaus von Picasso
Nur wenige Schritte vom neuen Picasso-Museum entfernt könnt ihr das Haus besuchen, in dem der wohl berühmteste Künstler der Welt geboren wurde. Hier könnt ihr eine Sammlung persönlicher Gegenstände und Skizzen des Künstlers entdecken, die einen besonderen Einblick in sein Leben geben. Davor auf der Plaza Merced sitzt er, in Bronze gegossen, und blickt herausfordernd in die Gesichter der Urlaubenden. Die jedoch am liebsten seine Halbglatze streicheln 😉
Picasso Museum
Das Museo Picasso Málaga befindet sich mitten in der Altstadt, im wunderschönen Palacio de Buenavista, einem denkmalgeschützten Renaissance-Palast aus dem 15. Jahrhundert.
Das 2003 eröffnete Museum beherbergt über 200 Werke von Pablo Picasso, die fast alle aus privaten Schenkungen seiner Familie stammen. Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Keramiken und Druckgrafiken zeigen einen Querschnitt durch alle Schaffensphasen des Künstlers. Besonders spannend fanden wir, dass man so auch weniger bekannte Facetten von Picasso entdeckt, abseits der weltberühmten Gemälde.
Im Palast selbst mit andalusischem Innenhof kann man auch Ausgrabungen im Untergeschoss besichtigen, die bis auf die Phönizier zurückgehen. Der Buenavista-Palast erfüllt übrigens alle Anforderungen an ein altes und säkulares Gebäude mitten im Herzen von Málaga. So hatte es sich Picasso ausdrücklich gewünscht.
Öffnungszeiten: Das Museum ist jeden Tag von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Mercado Central de Atarazanas
Ein Paradies für kulinarische Genüsse und eine der schönsten Sehenswürdigkeiten im Herzen Málagas! Die Markthalle aus dem Jahr 1879 befindet sich auf einem früheren Werftgelände, daher auch der Name Atarazanas (Werft). Die beeindruckende Architektur ist der berühmten Pariser Markthalle „Les Halles“ nachempfunden.
Ungewöhnlich ist das ehemalige Stadttor an der Südseite, das in die ansonsten reine Stahlkonstruktion integriert wurde. Auf der Nordseite dominiert ein riesiges Glaskunstwerk von 1973 die Fassade. Zur groben Orientierung dient eine Dreiteilung der Halle: In der Mitte befinden sich die Fischstände, rechts und links davon die Fleischabteilung sowie die Obst- und Gemüseläden. Und natürlich gibt es am Rand auch einige Bars, in denen man die frischen Köstlichkeiten bei einem Glas Wein oder Bier genießen kann.
Iglesia de Los Santos Mártires
Diese Kirche ist eine der ältesten von Málaga und hat uns besonders gefallen. Sie wurde unmittelbar nach der Eroberung der Stadt im Jahre 1487 erbaut, ursprünglich im gotischen Mudéjar-Stil. Nach einem Brand, einem Erdbeben und Kriegsschäden wurde sie jedoch mehrfach umgebaut und renoviert, zuletzt im Jahr 2021, sodass sie heute im prächtigen Barockstil in Weiß und Gold erstrahlt. Die Kirche der Heiligen Märtyrer verdankt ihren Namen den Schutzheiligen von Málaga, San Ciriaco und Santa Paula. Sie ist der kanonische Sitz von fünf Bruderschaften der Karwoche von Málaga.

Die Stierkampfarena La Malagueta
Mit 14.000 Plätzen und einem Durchmesser von 50 Metern ist sie eine der größten Stierkampfarenen in Spanien. Etwa 4 bis 6 mal im Jahr finden hier noch Stierkämpfe statt. Ansonsten wird die Arena für unterschiedlichste Events und Konzerte genutzt.
Museo Carmen Thyssen
Wenn ihr euch mal in das Leben in Andalusien vergangener Zeiten versetzen wollt, dann ist dieses Museum richtig. Es hat seinen Sitz im prachtvollen Palacio de Villalón, einem Renaissancepalast aus dem 16. Jahrhundert.
Schon allein das Gebäude mit seinem hellen Innenhof und den eleganten Säulen lohnt einen Besuch. Carmen Thyssen zeigt hier ihr Faible für die Schönheit der spanischen Kunst des 19. Jahrhunderts. Einige der über 250 Gemälde haben uns regelrecht fasziniert.
Carmen Thyssen ist übrigens eine schillernde Persönlichkeit. Sie war Model, Schauspielerin, Miss España und beinahe Miss Universe. Sie hatte Affären u.a. mit Johnny Hallyday und Al Pacino und war mit Lex Barker (berühmt durch die Winnetou-Filme als Old Shatterhand) verheiratet. Die spätere Hochzeit mit Hans Heinrich, „Heini“ Thyssen-Bornemisza versetzte sie in die finanziell günstige Lage, Kunst sammeln zu können. Ihr Mann nahm das gelassen: „Andere Frauen kaufen Handtaschen, meine kauft Gemälde.“
Das Museum zeigt daneben auch immer wieder Sonderausstellungen moderner Kunst.
Öffnungszeiten: Von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 bis 20 Uhr geöffnet. Montags geschlossen.
Centre Pompidou Málaga
Der bunte Glaswürfel über dieser Dépendance des berühmten Pariser Centre Pompidou ist am Hafen nicht zu übersehen. 2015 wurde dieses allererste “Provisorium” ursprünglich nur für 5 Jahre eröffnet. Durch den großen Erfolg konnte die Stadt jedoch die Partnerschaft mit dem Mutterhaus zunächst bis März 2025 verlängern.
Das Museum in zwei Untergeschossen bietet in der Ständigen Sammlung mehr als 80 Werke großer Künstler wie Picasso, Miró, Speck, Magritte, Frida Kahlo und Giacometti. Darüber hinaus zeigt es wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Auch für Kinder gibt es einen spannenden interaktiven Bereich.
La Farola, der Leuchtturm
Der 38 Meter hohe Leuchtturm von 1817 ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Besonders bei Sonnenuntergang ein toller Ort, um die Ruhe des Meeres und den Blick auf die Küste zu genießen.
Kurioserweise hat er eine weibliche Bezeichnung, La Farola im Gegensatz zum korrekten spanischen El Farol. Warum das so ist, wissen auch die Malagueños selbst nicht, aber sie sind stolz darauf. Für sie war der Leuchtturm immer auch ein Symbol für Freiheit und Aufschwung nach der Napoleonischen Schreckensherrschaft.
Tipps GetYourGuide*
Playa de la Malagueta
Málagas Stadtstrand Malagueta liegt direkt östlich vom Hafen, nur wenige Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt. Er ist über einen Kilometer lang und ziemlich breit, mit feinem, eher dunklem Sand und einigen Palmen.
Hier findet ihr auch die typischen Chiringuitos, die kleinen Strandbars und -restaurants. Überall gibt es frisch gegrillte Espetos de Sardinas, köstliche Sardinenspieße, die über Holzkohle in alten Fischerbooten zubereitet werden.
Als städtischer Strand ist er gut ausgestattet mit Duschen, Umkleiden, Volleyballfeldern und Fitnessgeräten. Da er aber so nahe am Zentrum liegt, kann es dort auch manchmal ziemlich voll werden.
Etwas entspannter geht es westlich des Hafens am Steand von Huelin zu. Dort findet ihr zwar keine Einrichtungen vor, aber ebenfalls einige sehr gute Chiringuitos. Hier relaxen auch eher die Einheimischen.
Málaga Reiseführer
Dieser aktuelle Stadtführer vom charmanten Reise Know-how-Verlag hat uns begeistert. Er stellt individuelle Touren durch die Stadt vor, je nachdem, wieviel Zeit man hat.
- Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet
- Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip
- Ausflüge zu den faszinierenden Tropfsteinhöhlen von Nerja oder ins wunderschöne weiße Dorf Frigiliana
- Shoppingtipps von der traditionellen Markthalle bis zum hippen Schuhgeschäft
- Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die andalusische Küche
- Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen
- Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall …
- Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt …
- Kleine Sprachhilfe Spanisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag
- Faltplan zum Herausnehmen uvm.
Dazu eine kostenlose Web-App für Smartphone, Tablet und PC mit Stadtplan- und Satellitenansichten passend zum Text, Routenführung zu allen beschriebenen Sehenswürdigkeiten, Verlauf des Stadtspaziergangs, seitenbezogenen Updates nach Redaktionsschluss sowie einem Mini-Audiotrainer.
Soho-Viertel
Ja, es gibt auch ein Soho-Viertel in Málaga! Angelehnt an das Londoner Soho wurde das sozial schwache Viertel am Hafen Anfang der 2000-er Jahre durch die Bürgerinitiative MAUS 😉 (Málaga, Arte, Urbano, Soho) wiederbelebt.
In diesem hippen Viertel findet ihr Street-Art von international bekannten Graffiti-Künstlern wie Obey oder D*face, coole Cafés und alternative Galerien.
Parque de Málaga
Dieser bereits 1897 eröffnete breite Grünstreifen zwischen Stadt und Meer ist ein wunderschöner mediterraner Garten mit Springbrunnen, Skulpturen und zahlreichen tropischen und subtropischen Arten. Das macht ihn zu einem der wichtigsten öffentlichen Parks in Europa in Bezug auf die exotische Flora aus allen fünf Kontinenten.
Schattige Palmenalleen, duftende Blumen und plätschernde Brunnen – aber auch fröhlich schreiende Mönchsittiche geben einem das Gefühl, mitten in einem botanischen Garten weitab der Stadt zu sein.
Siegbert Mattheis
Siegbert Mattheis, Jahrgang 1959, ist seit seinem ersten Italienaufenthalt 1977 vom mediterranen Lebensgefühl begeistert. Seitdem bereist er mehrmals im Jahr die Länder rund um das Mittelmeer. Nach seinen Studien Kommunikationsdesign, Philosophie, Wissenschaftstheorie und Kunstgeschichte gründete er eine Werbeagentur, die er seit 1998 gemeinsam mit seiner Frau Claudia Mattheis führt. 2002 bauten beide gemeinsam Ambiente–Mediterran.de auf, das inzwischen größte Lifestyle-Magazin rund um die mediterrane Kultur. Darüber hinaus ist er Fachjournalist und Fotograf, begeisterter Hobbykoch und Liebhaber stilvoller Einrichtung. Gründliche Recherche und Liebe zum Detail gehören zu seinen Leidenschaften. Mit seiner Frau lebt er in Berlin Prenzlauer Berg.