Was ist so besonders an Camogli?
Camogli ist bekannt für seine ungewöhnlich hohen, pastellfarbenen Häuser, die direkt entlang der Küste gebaut sind. Sowie für seinen charmanten Hafen und eine pittoreske Kirche mit Castello auf einer vorgelagerten früheren kleinen Insel im Meer. Und nicht zuletzt durch seine zahlreichen Seeleute und berühmten Kapitäne.
Lohnt sich Camogli?
Definitiv! Denn es ist unserer Meinung nach nicht weniger malerisch als die Dörfer von Cinque Terre, aber ohne die Massen an Tourist:innen und nicht so extrem überteuert wie Portofino. Hier findet ihr noch einen Friseur, eine Buchhandlung oder eine Galerie in bester Lage an der Promenade. Zudem überall kleine Cafés, coole Bars und jede Menge hervorragender Restaurants mit Meerblick.
Entspanntes Flair und (noch) wenige Touristen
Hier spielen Kinder Fußball oder skaten an der Promenade, Fischer flicken ihre Netze am Hafen oder übergeben ihren letzten Fang von frischen Meeresfrüchten an die Restaurants ein paar Schritte weiter. Verliebte Teenager suchen sich romantische Winkel, ältere Einwohner plaudern oder lesen die lokalen Zeitungen unter Kiefern mit Blick aufs Meer. Wir empfanden Camogli herrlich entspannt und ein wenig wie die Riviera in früheren Zeiten aus alten Filmen.
3. Castello della Dragonara
Diese Festung wurde im 13. Jahrhundert zum Schutz vor Piraten gebaut. Von oben hat man einen schönen Blick auf den Hafen.
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4. Museo Marinaro
Das beschauliche Museum zeigt alle Schiffstypen des 19. Jhs. und viele Schiffsmodelle, darunter ein 2,50 m großes Modell. Weiterhin einige Ausrüstungsgegenstände und anderes aus der ruhmreichen Geschichte der Camoglieser Seefahrt.
5. Teatro Sociale
Das 1876 mit der Oper Ernani von Giuseppe Verdi eingeweihte Theater im Renaissancestil wurde nach langer Restaurierung im Jahr 2016 wiedereröffnet. Es steht heute für Veranstaltungen, Konferenzen oder Firmentreffen zur Verfügung.
Was kann man in Camogli unternehmen?
1. Wandern
Die umliegenden Hügel des Naturparks Portofino bieten zahlreiche Wanderwege. Insbesondere die Route zum Monte di Portofino bietet atemberaubende Ausblicke. Auch E-Bike-Touren werden angeboten. Beliebt ist auch der Wanderweg zur Abtei von San Fruttuoso, die ansonsten nur per Boot zu erreichen ist.
3. Tauchen und Schnorcheln
Die klaren Gewässer und die reiche Unterwasserwelt machen Camogli zu einem beliebten Ziel für Taucher und Schnorchler. 1954 wurde eine Christussatue (Cristo degli Abissi) von Guido Galletti auf dem Meeresboden vor der Abtei San Fruttuoso aufgestellt, die zum Tauchen auch für Ungeübte einlädt.
Wofür ist Camogli bekannt?
Der Ort war bereits ab dem frühen Mittelalter eine Hochburg der Küsten- und Seefahrer. Seeleute aus Camogli waren bei der Entdeckung der Azoren 1427 dabei. Und sie entwickelten im Laufe der Jahrhunderte ein exzellentes Know-how im Bau von Segelschiffen. Damit begann der Aufstieg der Stadt. Bereits 1856 besaß Camogli eine Flotte aus 580 Schiffen. In der Blütezeit im 19. Jahrhundert wurde Camogli auch als “Stadt der 1.000 weißen Segelschiffe” bezeichnet und stellte mehr als ein Drittel der italienischen Flotte. Im Jahr 1881 hatte der Ort mehr als doppelt so viele Einwohner wie heute.
Warum wurden die Häuser in Camogli so hoch gebaut?
Nirgendwo sonst an der ligurischen Küste findet man solche wunderschönen “Wolkenkratzer”, die teilweise sieben bis acht Stockwerke hoch und mit Trompe-l’œil-Effekten wie Stuck, Fresken oder Fensterläden bemalt sind. Der Grund für diese Hochhäuser liegt am schmalen Küstenstreifen, der von den steil ansteigenden Hügeln des Hinterlands begrenzt wird. So hatte man nur wenig Platz zur Verfügung. Also wurde in die Höhe gebaut, um die wachsende Bevölkerung unterzubringen.
Niedergang und Aufkommen des Tourismus
Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt Ende des 19. Jhs. verloren die Kenntnisse der Segelschifffahrt ihre Bedeutung und die Stadt damit ihre wirtschaftliche Grundlage. So wandte man sich dem Tourismus als Einkommensquelle zu. Als Anfang des 20. Jahrhunderts durch Nizza die Strandpromenaden in Mode kamen, wurden die Häuser 1913 in vorderster Linie am Strand abgerissen, um ebenfalls eine breite Promenade zu schaffen.
Woher kommt der Name Camogli?
Der Name soll demnach auch aus den genuesischem Wort camoggi (ital. “case di mogli”, “Häuser der Ehefrauen”) stammen. Aber es gibt auch andere Vermutungen, die auf einen etruskischen Ursprung hinweisen. Die vielen unterschiedlichen Farben der Häuser basieren – wie auch in anderen Fischerorten – darauf, dass die heimkehrenden Seeleute ihr eigenes Wohnhaus leichter erkennen und ihren Ehefrauen zuwinken konnten.
Welche Feste gibt es in Camogli?
Sagra del Pesce
Das wichtigste Fest findet immer am 2. Sonntag im Mai statt. Dieses Fischfest ist mit dem Namen des Heiligen Fortunatus verbunden, der gleichzeitig Schutzpatron der Fischer ist. Seit 1952 wird in einer riesigen Pfanne mit einem Durchmesser von knapp 4 Metern zentnerweise Fisch im heißen Fett frittiert und anschließend kostenlos an Tausende von Besuchern verteilt. Am Vorabend des Festes wird der Heilige mit einer Prozession gefeiert, an der die ganze Stadt teilnimmt. Den Abschluss der Feierlichkeiten bilden ein großes Feuerwerk und zwei riesige Freudenfeuer am Strand.
Stella Maris
An jedem 1. Sonntag im August verlässt am Morgen eine Prozession von festlich geschmückten Booten mit der Reliquie der Heiligen Jungfrau den kleinen Hafen Richtung Punta Chiappa. Dort wird dann eine Messe gefeiert, bei der das Meer und die Schiffe gesegnet werden. Am Abend bietet sich ein bezauberndes Schauspiel, wenn das Meer vor Camogli und Punta Chiappa mit Tausenden von Schwimmkerzen bedeckt glitzert.
Darüber hinaus gibt es jeden Monat zahlreiche weitere Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte und viele auch für Kinder. Mehr dazu auf der Seite WelcomeCamogli
Siegbert Mattheis