Nizza, die schönsten Sehenswürdigkeiten und ein paar Geheimtipps

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Die schönsten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Nizza, die ihr nicht verpassen solltet! Nizza ist eine unglaublch schöne und faszinierende Stadt und eine unserer Lieblingsstädte am Mittelmeer!

Wir haben euch hier erst einmal die schönsten Sehenswürdigkeiten in einer Art Rangliste aufgeführt, je nach der Zeit, die euch zur Verfügung steht und die ihr in dieser wunderschönen Stadt verbringen wollt. Dazu haben wir auch noch ein paar Tipps zu Anreise und Kosten etc. und auch einige Geheimtipps für euch 😉

Nizza Hafen
Blick auf den Hafen von Nizza vor dem Schlossberg © Siegbert Mattheis

Was macht Nizza so besonders?

Nun, es gibt nicht viele Großstädte am Meer mit einem derart langen Strand direkt davor und mit einem solch milden Klima. Barcelona oder Rio de Janeiro sind vielleicht vergleichbar. Der Flughafen liegt direkt am Meer, nicht weit vom Zentrum entfernt und ist sogar mit der Straßenbahn zu erreichen. Die fünftgrößte Stadt Frankreichs beherbergt nach Paris die meisten Museen. Darüber hinaus verfügt sie über eine reiche Geschichte und viele Sehenswürdigkeiten. Und mit ihren vielen Parks und Grünflächen gehört sie außerdem zu den grünsten Städten Frankreichs. Bis zum Jahre 1860 gehörte Nizza zum italienischen Savoyen, dessen Einfluss ihr noch überall spüren könnt. Kulinarisch und sprachlich ebenso wie städtebaulich.

Blick über Nizza
Nizza an der Engelsbucht © Siegbert Mattheis
Nizza Vehenswürdigkeiten rote Villa am Meer
Villa am Cap de Nice © Siegbert Mattheis

1. Promenade des Anglais

Das sollte euer erster Anlaufpunkt sein, denn diese “Promenade der Engländer” an der Baie des Anges, der Engelsbucht, ist unvergleichlich! Sie begründete unter anderem den Ruhm von Nizza.
Reiche Engländer, die Anfang des 19. Jhs. das milde Klima in Nizza im Winter entdeckten, gaben 1820 den Anstoß, hier eine Flaniermeile zu errichten und waren bereit, sie auch zum großen Teil zu finanzieren. Von der einheimischen Bevölkerung wurde sie sofort „Chemin des Anglais“ (Weg der Engländer) getauft. Als sie immer breiter wurde, änderte man den Namen 1860 um in Promenade. In ihrer endgültigen Form – zwei durch einen mit Palmen bestandenen Mittelstreifen getrennte Fahrbahnen – wurde die „Prom“ 1931 vom Duke of Connaught, einem Sohn der Königin Victoria, eingeweiht.

Im Vordergrund eiserner Balkon, Blick auf Meer
Ausblick zur Promenade © Siegbert Mattheis
Promenade am Meer von oben
Promenade des Anglais © Siegbert Mattheis
Joggerinnen an der Promenade
Morgens ist die Promenade die Joggingstrecke © Siegbert Mattheis
Frau im Badeanzaug mach Selfie
Posing an der Promenade © Siegbert Mattheis
Jogger
Von oben gibt es kühlenden Wassernebel © Siegbert Mattheis

Heute ist sie der Ort, an dem sich das Leben abspielt. Hier joggen oder skaten morgens Millionäre oder Kaufhausangestellte, hier legen sich die Anwohner früh an den Strand, bevor die Touristen kommen, hier finden Yoga- und alle möglichen Kurse am Strand statt. Mittags bestimmt das Strandleben in den zahlreichen Beach Clubs und Restaurants an der Promenade das Geschehen und abends zieht es Performance-Künstler, die Jugend aus den Vorstädten, Touristen oder Romantiker hierher.

2. Der Strand bzw. die Strände

Das Wichtigste vielleicht vorab: die Strände um Nizza sind Kieselstrände; Sand sucht ihr hier leider vergebens. Also nehmt euch lieber ein dickes Handtuch oder eine Strandmatte mit.

In Nizza liegt man auf Kieselstrand © Siegbert Mattheis
In Nizza liegt man auf Kieselstrand © Siegbert Mattheis
Strand mit türkisfarbenem Meer
Schier endlos am azurblauen Mittelmeer © Siegbert Mattheis
Blau-weiße Sonnnenschirme am Meer
Beachbar am Morgen © Siegbert Mattheis
Strandliegen mit blauen Sonnenschirmen
Blue Beach vor dem Palais de la Mediterranée © Siegbert Mattheis

Oder ihr legt euch in die vielen Beachbars, die sich entlang der Promenade eine an die andere reihen. Allerdings sind die Preise für Liegen und Sonnenschirme nicht ganz billig. Eine Liege mit Sonnenschirm und Handtuch kostet z. B. im alteingesessenen Castel Plage 30 bis 35 Euro für einen Tag. Aber dafür könnt ihr das mondäne Gefühl genießen, in Nizza am Strand vor den luxuriösesten Hotels der Welt in der Sonne zu liegen und prickelnden Champagner zu schlürfen. Oder in den Restaurants der Strandbars provenzalische Küche zu verkosten. Für Kinder ist der Strand nicht besonders geeignet, da das Ufer sehr schnell abfällt.

3. Cours Saleya, der Blumenmarkt

Zwischen dem Meer und den niedrigen alten Fischerhäusern, den Ponchettes und der Altstadt von Nizza findet ihr den berühmten Blumenmarkt und einen der schönsten Märkte für Obst und Gemüse in Frankreich. Jeden Morgen bis zur Mittagszeit suchen hier Einheimische, Sterneköche und Urlauber nach den besten Produkten der Region. Am Nachmittag wird abgebaut und die vielen Restaurants entlang des Cours Saleya bauen ihre Tische auf, um am Abend die zahlreichen Gäste zu bewirten.
Jeden Montag findet hier auch ein lohnenswerter Antiquitätenmarkt statt. Wundert euch allerdings nicht über etwas erhöhte Preise. Günstiger ist es am ständigen Antiquitätenmarkt, Marché des Puces am alten Hafen. Der ist auch noch etwas weniger überlaufen.

Blumen- und Gemüsemarkt am Cours Saleya in Nizza © Siegbert Mattheis
Blumen- und Gemüsemarkt am Cours Saleya © Siegbert Mattheis
Gemüse Marktstand in Nizza
Gemüse und Obst auf dem Markt in Nizza © Siegbert Mattheis

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4. Die Altstadt von Nizza

Das Herz der wunderschönen Altstadt bildet der Place Rossetti. Dieses belebte Plätzchen mit seinen ockerfarbenen Fassaden, Springbrunnen, blühenden Balkonen, Bistros und Cafés zählt zu den malerischsten Orten von Vieux Nice.

Place Rosetti mit der Kathedrale Sainte-Réparate © Siegbert Mattheis
Blick über Nizza
Blick auf die Altstadt Vieux Nice © Siegbert Mattheis
Treppenhaus in der Altstadt von Nizza, komplett aus Marmor © Siegbert Mattheis
Treppenhaus in der Altstadt von Nizza, komplett aus Marmor © Siegbert Mattheis
Blick auf den Uhrturm in der Altstadt
Uhrturm und Schlossberg © OTCN
Nizza Salat auf Teller, dahinter eine Karaffe Rose
Salade niçoise mit Thunfisch und Sardellen © Siegbert Mattheis

Größter Anziehungspunkt ist aber auch die Eismanufaktur Fenocchio, wo das Eis wirklich extrem gut schmeckt! Direkt am Platz findet ihr die barocke Kathedrale Sainte-Réparate aus dem 16. Jh. mit einer Kuppel aus bunten Ziegeln. Sie ist der gewaltigste Sakralbau Alt-Nizzas. Die Kapellen und der Chor sind besonders prächtig ausgeschmückt und der Innenraum ist der Peterskirche in Rom nachempfunden.
Es lohnt sich auch, die vielen engen Seitengassen zu durchstreifen. Hier gibt es überall wunderbare Läden, neben typischen touristischen findet ihr erstaunlich viele alteingesessene Geschäfte z. B. für Schirme, Schreibwaren, Spielzeug, Kunst uvm.

5. Palais Lascaris

Dieses imposante Palais wurde ab 1657 als Wohnsitz der Familie Lascaris-Vintimille erbaut. Unter Denkmalschutz stehend wurde es restauriert und in ein Museum verwandelt.

Louis Quatorze Stil
Ensemble im Louis Quatorze Stil im Palais Lascaris in Nizza © Siegbert Mattheis
Prächtiger Aufgang im Palais Lascaris © Siegbert Mattheis
Genueser Barockstil © Siegbert Mattheis

Das Palais im Genueser Barock-Stil dominiert eine monumentale, mit Fresken geschmückte Treppe und luxuriös dekorierte Gesellschaftszimmer. Im Erdgeschoss hat sich eine 1738 gegründete Apotheke niedergelassen, während im Obergeschoss die Gebäudeflügel von Prunkwohnungen belegt sind. Das Palais beherbergt ebenfalls eine sehenswerte Sammlung alter Musikinstrumente.

Dienstags geschlossen.

6. Russisch-orthodoxe Kathedrale Saint-Nicolas

Diese denkmalgeschützte Kathedrale, das größte und älteste Bauwerk dieser Art außerhalb Russlands, hat einen tragischen Ursprung.

Beigefarbene Kirche mit grünen Zwiebeltürmen
Die russisch orthodoxe Kathedrale © OTCN

Der Lieblingssohn und Thronfolger des russischen Zaren Alexander II., Zarewitsch Nikolai Alexandrowitsch war zur Behandlung einer rheumatischen Erkrankung an diesem Ort in der damaligen Villa Belmond. Der als hochintelligent und liebenswürdig beschriebene Nikolai hatte sich unsterblich in Dagmar von Dänemark verliebt. Aber kurz vor der Hochzeit starb er im Alter von 21 Jahren plötzlich an einer Hirnhautentzündung.

In tiefer Trauer kaufte Zar Alexander unmittelbar danach das Grundstück auf, ließ die Villa abreißen und am exakten Sterbeort seines Sohnes eine Kapelle als Gedenkstätte errichten. Ab 1903 wurde daneben die mit fünf Zwiebeltürmen gekrönte Kathedrale aufgebaut und 10 Jahre später in Gedenken an den Zarewitsch eingeweiht.

Sie ist inzwischen die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit Nizzas. Stilistisch orientiert sie sich an den Kirchen von Moskau mit reich geschmücktem Interieur und vielen Ikonen, Fresken, Holzschnitzereien und einer Ikonostase aus getriebenem und ziseliertem Metall gestaltet. Zur Kathedrale gehört ein Mausoleum mit einer beeindruckenden goldenen Kuppel innen.

8. Belle Époque-Bauten

In keiner anderen Stadt findet ihr mehr und prächtigere Gebäude aus der Belle Époque (sie dauerte etwa von 1871 bis 1914) als in Nizza.

Rosa- und gelbfarbenes großes Gebäude mit Zinnen
Chateau de l'Anglais von 1858 ggü. vom Hafen, heute ein privates Appartementhaus © Siegbert Mattheis
Imposantes Hotelgebäude aus der Belle Époque
Das 1896 erbaute Hotel Excelsior Régina in Nizza © Siegbert Mattheis
Lange Halle mit Glasfassade und Pflanzen im Vordergrund
Empfangshalle als Wintergarten im ehemaligen Belle-Époque-Hotel Regina in Nizza © Siegbert Mattheis
Turm
Belle Époque am Mont Boron, auf der anderen Seite des Hafens © Siegbert Mattheis

Viele sind direkt an der Promenade im Viertel Le Carré d’Or, einige oberhalb des Hafens. Die meisten stehen aber im Cimiez-Viertel wie das ehemalige imposante Hotel Régina. Es wurde 1897 in nur 18 Monaten für die englische Aristokratie und vor allem für Königin Victoria gebaut. Seine majestätische und grandiose Fassade steht stellvertretend für den Prunk der Belle Époque, die allerdings mit dem 1. Weltkrieg ihr Ende fand. In den 1930er-Jahren wurde das riesige Anlage in Privatwohnungen umgewandelt. Einer der prominentesten Bewohner war Henri Matisse, der dort die letzten Jahre vor seinem Tod 1954 auf 2 Stockwerken des pompösen Gebäudes lebte. Heute könnt ihr es leider nur von außen besichtigen.
Wenn ihr euch mehr für diese Zeit und ihre Bauten interessiert, fragt im Tourismusbüro nach, das Führungen anbietet.

9. Das Hotel Negresco

Dieses ebenfalls aus der Belle Époque stammende Luxushotel wurde vom Architekten von Edouard Niermans für den Rumänen Henri Negresco erbaut und 1913 eröffnet. Allerdings hatte es zunächst nur eine kurze Blütezeit, es wurde gleich danach im 1. Weltkrieg als Militärhospital umgenutzt und konnte danach nicht mehr an die ersten Erfolge anknüpfen.

Hotelfassade im Stil der Belle Epoque
Le Negresco © Siegbert Mattheis
Hotelsuite mit roten Samtmöbeln
Suite im Negresco © Siegbert Mattheis
Bar mit roten Vorhängen und Säulen
Die Bar © Siegbert Mattheis

Bis sich Jeanne Augier 1957 in das Juwel verliebte, es mit ihrer Familie kaufte und das Hotel im heutigen palastartigen Stil ausstattete. Denkmalgeschützt seit 2003, beherbergt das Luxushotel heute zahlreiche Kollektionen, die fünf Jahrhunderte Kunstgeschichte repräsentieren. Die 121 Zimmer und 24 Suiten haben ihre jeweils eigene Dekoration. Hier werden die Stile der glänzendsten Perioden der französischen Kunst von Ludwig XIII. bis zur Moderne gezeigt. Es wurde zum 5-Sterne-Hotel erhoben und gehört heute zu den schönsten und berühmtesten Hotels der Welt. Wenn euch das nötige Kleingeld fehlen sollte, dort ein Zimmer zu buchen, lassen euch die freundlichen Portiers sicher gerne Teile des Inneren besichtigen, es lohnt sich! Andererseits gibt es immer auch günstige Angebote, versichert uns Hélène Seropian, die Marketingleiterin des Negresco.

10. Les Ponchettes

Diese beiden eigenartigen länglichen, nur 2-stöckigen Gebäudereihen direkt am Strand waren früher die Häuser der Fischer.

Blick über Nizza
Blick auf die Altstadt Vieux Nice © Siegbert Mattheis
Blick auf die Uferpromenade
Quai des États-Unis © Siegbert Mattheis
Längliches Gebäude mit Säulendurchgang
Durchgang zum Meer zwischen den beiden Gebäudereihen © Siegbert Mattheis
Weißes Häuschen mit mintgrünen Fenstern
Typisches ehemaliges Fischerhaus © Siegbert Mattheis
Statue von Chirac
Die Statue für den ehemaligen Präsidenten Jacques Chirac wurde 2020 im Zuge der Umwandlung der Straße zwischen den Ponchettes in eine Fußgängerzone aufgestellt. Sie wurde umbenannt in Cours Jacques Chirac © Siegbert Mattheis

Einige sind sie auch heute noch von deren Familien bewohnt, andere wurden als Ferienwohnungen ausgebaut. Den Großteil nehmen jedoch inzwischen Restaurants, Cafés, Bars und Galerien ein. Am schönsten ist es hier gegen Abend. Bestellt euch einen Sundowner und beobachtet entspannt von der oberen Etage aus das Treiben am Quai des Etats-Unis und den spektakulären Sonnenuntergang.

Das Wort pounchetta stammt übrigens aus den Nissardischen, dem Dialekt der Nizzaer und bedeutet petite pointe, kleine Spitze.

11. Palais de la Méditerranée

Das Palais de la Méditerranée an der Promenade war in den Goldenen Zwanziger Jahren ein Tempel der Künste und des Spiels. Es galt ab dem Jahr seiner Eröffnung 1928 als das grandioseste Casino der Welt.

Prächtiges weisses Art Deco-Gebäude
Palais de la Mediterranée © Siegbert Mattheis

Der Entwurf der Fassade erinnert an die Opéra Garnier in Paris, aber durch die Verwendung von Stahlbeton erlaubte es Höhen und Spannweiten im Inneren, die zuvor nie erreicht wurden.
1978 ging die Betreibergesellschaft durch Fehlspekulation in Konkurs, das komplette kostbare Inventar wurde in den folgenden Jahren versteigert. 1990 wurde das Casino komplett abgerissen, nur die beiden Hauptfassaden blieben erhalten. 2004 wurde es nach langjährigen Sanierungsarbeiten als Hyatt Regency Nice wiedereröffnet. Es gehört heute zu den schönsten 5-Sterne-Hotels der Welt.

12. Der Hafen von Nizza

Der Hafen von Nizza-Villefranche ist der zweitgrößte Kreuzfahrthafen im Mittelmeer. Seine Kulisse bilden Gebäude im genuesischen Stil aus dem 18. Jh. Stilistisch gehört dieses Ensemble zur italienischen Renaissance und trägt die Züge des barocken Turiner Städtebaus. Von hier laufen auch die Fähren nach Korsika aus. Erfreulicherweise ist die gegend um den Hafen weniger von Tourist:innen überlaufen, obwohl es dort einige sehr gute Restaurants und Bars gibt.

Blick auf den Hafen von oben
Der Hafen © OTCN

13. Colline du Château, der Schlosshügel

Hier lag in der Antike die Wiege von Nizza. Zu Zeiten der antiken griechischen Stadt und später im Mittelalter befand sich darauf eine Festung, von der ihr heute noch ein paar Mauerreste sehen könnt.

Spektakulärer Wasserfall am Schlosshügel © Siegbert Mattheis
Colline de Château, der Schlossberg © Siegbert Mattheis

Auf dem altem Friedhof oben liegt das Grab des italienischen Freiheitskämpfers Giuseppe Garibaldi, der in Nizza geboren wurde. Nebenan ist ein Park, den Familien gern nutzen. Von hier oben aus habt ihr einen grandiosen Blick über die Altstadt und die Promenade des Anglais auf der einen, den Hafen und das exklusive Stadtviertel Mont Boron auf der anderen Seite. Wegen dieser Aussichten und dem künstlichen Wasserfall lohnt sich der Aufstieg zu Fuß! Aber ihr könnt auch den Aufzug von der Rue Rosetti aus nehmen.

Wundert euch übrigens nicht, wenn ihr jeden Tag pünktlich um 12 Uhr mittags einen dumpfen Knall hört. Das ist die Mittagskanone! Denn um die militärische Tradition der Mittagskanone zu pflegen, ließ Sir Thomas Conventry-More, ein schottischer Winterkurgast, 1861 auf eigene Kosten eine Kanone auf dem Schlossberg aufstellen. Glaubt man der Legende, galt sie seiner Frau, die er auf diese Weise aufforderte, heimzukehren und das Mittagessen vorzubereiten! Am 19. November 1875 wurde in Nizza ein Erlass gebilligt, der offiziell an die Bedeutung der Pünktlichkeit erinnern sollte.

14. Matisse Museum, Musée Matisse

In einer vollständig renovierten genuesischen Villa aus dem 17. Jahrhundert, umringt von den Olivenbäumen der Gärten von Cimiez, findet ihr das Matisse-Museum. Hier könnt ihr das künstlerische Werk des Malers zurückverfolgen, der von 1917 bis 1954 in Nizza lebte. Die Sammlung beleuchtet das Gesamtwerk des Künstlers, angefangen von den ersten Gemälden von 1890 bis zu den Gouache-Malereien am Ende seines Lebens. Dabei werden sämtliche Ausdruckstechniken des Künstlers präsentiert. Das Museum beherbergt auch persönliche Gegenstände des großen Malers.

Dienstags geschlossen.

Rotgelbe Villa
Matisse Museum © Siegbert Mattheis

15. Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst MAMAC

Die Kollektion des Museums für Moderne und Zeitgenössische Kunst, die nahezu 400 Werke umfasst, legt Zeugnis über die bedeutende Rolle ab, die Nizza bei der Entwicklung neuer Kunstrichtungen und -bewegungen in den 1960er und 1970er Jahren bis in unsere Tage spielte. Werke der Neuen Realisten wie César, Arman, Niki de Saint-Phalle, des Pop’Art wie Andy Warhol oder Wesselmann, der Fluxus-Gruppe, der Minimal- oder Konzeptkunst, aber auch von Nizzaer Individualisten wie Ernest Pignon-Ernest oder Gilli könnt ihr hier bestaunen.

Montags geschlossen. www.mamac-nice.org

Skulptur liegende nackte Frau auf Chaiselongue
Skulptur von George Segal, Untitled, 1986 im MAMAC © Siegbert Mattheis
Arman, La Tulipe, 2001 im MAMAC © Siegbert Mattheis

16. Marc Chagall National Museum

Die Dauerausstellung stellt die größte öffentliche Sammlung der Werke von Marc Chagall dar. Dieses nationale Museum ist aus dem Wunsch des Künstlers entstanden, eine Sammlung an Werken vor allem über die Bibel an einem einzigartigen Ort unterzubringen. Ihr könnt hier über 400 Gemälde, Gouachen, Zeichnungen, Lavuren und Pastellzeichnungen entdecken. Das Museum präsentiert euch in den Räumen 12 großformatige Werke, die die ersten beiden Bücher des Alten Testaments, die Genesis und den Exodus illustrieren sowie fünf Kompositionen zum Hohelied, ein weiteres Buch des Alten Testaments.

Chagall Museum

Im Museum Chagall © OT Nice

17. Die Oper von Nizza

Die 1902 neu eröffnete Oper von Nizza liegt quasi direkt vor dem Strand und passt sich perfekt in das Stadtgefüge ein. Sie wurde auf dem Platz des ehemaligen Theaters erbaut. Mit den Arbeiten war der ortsansässige Architekt François Aune beauftragt worden, der sich von verschiedenen, vor allem barocken Stilrichtungen inspirieren ließ. Die Oper, die unter Denkmalschutz steht, gehört noch heute zu den Zentren des kulturellen Lebens von Nizza.
Hier taucht ihr ein in eine einzigartige Belle-Époque-Atmosphäre mit rotem Samt und goldbemalten Verzierungen.

Mehr dazu auch in unseren Geheimtipps für Nizza

Die imposante Oper direkt am Quai © Siegbert Mattheis
Vorraum der Oper © Siegbert Mattheis
Leuchte an der Oper © Siegbert Mattheis

18. Der Masséna Platz

Die um 1840 erbaute Place Masséna ist das Schmuckstück Nizzas. An der Nordseite ist der Platz von eleganten Gebäuden mit Arkaden gesäumt, die in dem berühmten Rot von Pompeji strahlen, und an der Ostseite hat man einen sehr schönen Blick auf die Hügel, deren Charme mit denen der Toskana vergleichbar ist. Im Zuge seiner Sanierung im Jahre 2007 wurden im Umfeld der Straßenbahn Kunstwerke aufgestellt. Die Statuengruppe des spanischen Künstlers Jaume Plensa heißt „Conversation à Nice“ und stellt die sieben Kontinente im Gespräch dar.

Place Massena. Die farbigen Statuen stehen für die sieben Kontinente © OT Nice

Ankommen in Nizza

Vermutlich werdet ihr eher mit dem Flugzeug in Nizza ankommen. Dann seht ihr schon den langen Strand und die berühmte Promenade des Anglais, denn die Flieger nehmen eine Kurve über das Meer vor der Stadt, bevor sie den westlich gelegenen Flughafen ansteuern. Die Fahrt mit der Straßenbahn in die Altstadt dauert etwa 20 Minuten.

Rundes, erleuchtetes Gebäude am Abend
Flughafen von Nizza © OTCN
Das Terminal © OTCN

Nach Nizza mit dem Zug

Nizza ist zwar an das TGV-Netz angeschlossen, allerdings müsstet ihr dafür aus Norden einen Umweg über Lyon nehmen. Dafür lohnt es sich aber, am Bahnhof mitten in der Stadt anzukommen. Das Gebäude aus der Belle Époque ist alleine schon eine Sehenswürdigkeit!

Anreise mit dem Auto

Wenn ihr mit dem Auto anreist, solltet ihr bedenken, dass Parkplätze gerade in der Innenstadt (in der Altstadt gibt es gar keine) rar sind und Parkhäuser nicht billig. Pro Tag werden etwa in einem Parkhaus an der Promenade des Anglais schon einmal 50 Euro und mehr fällig.

Und noch ein Tipp: Der French Riviera Pass

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Mehr Infos unter www.frenchrivierapass.com

Und noch ein weiterer Tipp: Die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden, wird immer beliebter. Da inzwischen auch viele verkehrsberuhigte Zonen eingerichtet wurden, ist es viel sicherer als früher und macht jetzt noch mehr Spaß!

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