Enna, der „Nabel Siziliens“ mit einem faszinierenden Panoramablick

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Atemberaubende Weitblicke über Sizilien, eine einzigartige gastronomische Kultur und architektonische Highlights aus über zwei Jahrtausenden Geschichte: Enna, mit 931 Metern die höchste Provinzhauptstadt Italiens liegt ziemlich genau in der Mitte Siziliens.

Eigentlich waren wir auf dem Weg nach Piazza Armerina, als wir Enna hoch oben auf einem Berg entdeckten. Wir beschlossen sofort, sie uns anzusehen und wurden nicht enttäuscht. Die Stadt thront auf einem fast 1.000 m hochaufragenden hufeisenförmigen Berg, dem Monte Giuliano und war schon in prähistorischer Zeit besiedelt. Sie bietet eine wunderschöne Aussicht über Zentralsizilien über Weinberge, Olivenplantagen sowie Feldern und Wäldern, über den See Pergusa und das breite Dittaino-Tal bis hin zur Provinz Agrigento im Süden. In der Gastronomie finden die einfachen lokalen Produkte eine hervorragende Anwendung zur Zubereitung köstlicher Gerichte, wie z.B. die lokale Käsesorte „Piacentino”, eine traditionsreiche Käsespezialität mit Safran. Zusammen mit reichen, archäologisch hochinteressanten Kulturgütern bietet Enna auch viel traditionelle Folklore und sehenswerte Volksfeste.

rechts Balustrade, links der Ausblick auf die Ebene
Enna ist die höchste Provinzhauptstadt Italiens © Siegbert Mattheis
Im Vordergrund weiße Balustrade, dahinter weite Landschaft
Blick von der Piazza Francesco Crispi © Siegbert Mattheis
verschachtelter Ort auf einem Felsvorsprung
Nördlich gegenüber von Enna liegt der Ort Calascibetta © Siegbert Mattheis

Grandioser Weitblick über Siziliens Mitte

Von der Piazza Francesco Crispi in Enna aus habt ihr einen wirklich atemberaubenden Blick über die weitläufige Landschaft. Bei klarem Wetter könnt ihr in der Ferne bis zum Ätna sehen. Lasst euch auf der Piazza den warmen Wind um die Nase wehen oder genießt zum Beispiel in einem der Restaurants bei einem Glas Wein und einem Insalatone mit Melone diese besondere Atmosphäre.

Restaurant im Glaspavillon, La Fontana
Piazza Francesco Crispi © Claudia Mattheis
beigefarbene klassizistische Fassade
Fassade an der Piazza Francesco Crispi © Siegbert Mattheis
Alter gusseiserner Kiosk
Zeitungskiosk und Touristenpunkt © Siegbert Mattheis

„Il Duomo“, Santissima della Visitazione

Die von der Frau des Staufenkaisers Friedrich II. 1307 gegründete Kirche Maria Santissima della Visitazione an der Via Roma beeindruckt durch seine farbliche Harmonie und eine wuchtige Holzkassettendecke.

Wenn ihr Glück (oder Pech) und genügend Zeit habt, habt ihr die Kirche für euch ganz allein: Denn ab und zu vergisst der schon etwas betagte Küster die Tourist:innen im Dom und schließt sie zwischen 13 und 16 Uhr aus Versehen ein.

Der Dom in Enna mit Holztäfelung an der Decke
Das beeindruckende Kirchenschiff des Doms © Siegbert Mattheis
braune Holztäfelung im Oktagonmuster und reichen Verzierungen
Faszinierende Holztäfelung an der Decke des Doms © Siegbert Mattheis
Fassade des Doms mit 2-stöckigem Glockenturm
Der Dom Maria Santissima della Visitazione © Siegbert Mattheis
Weißes Kircheninneres mit Stühlen und italienischen Flaggen an den Wänden
Kirche Santa Chiara © Siegbert Mattheis
Platz mit Statue
Piazza Napoleone Colaianni vor der Kirche Santa Chiara © Siegbert Mattheis

Castello di Lombardia

Von dem riesigen Kastell am östlichen Rand von Enna, das einmal eines der größten auf Sizilien war, stehen von den ursprünglich einmal 20 Türmen noch sechs. Es soll von Friedrich II. erbaut worden sein. Die Burg ist jedoch noch immer eine der größten Europas. Der gut erhaltene Innenhof wird im Sommer für Freilichtaufführungen genutzt. Auch von hier aus habt ihr ebenfalls einen herrlichen Ausblick, an klaren Tagen sogar bis zum Mittelmeer.

Reste des Kastells, überwuchert mit Blick bis zum Mittelmeer
Die Reste des Kastells in Enna @ Wikipedia, Ingo Kuebler
Gebäude mit Tor und Ausblick auf die Landschaft
Hinterhof in Enna © Siegbert Mattheis

Bikinimädchen in Piazza Armerina

Einige Kilometer von Enna entfernt liegt bei Piazza Armerina die römische Luxusvilla Romana del Casale. Sie stammt aus dem 3 Jh. n. Chr. wurde erst in den 1950er Jahren komplett ausgegraben. Sie ist für ihre außergewöhnlichen Mosaikböden berühmt, die zu den besterhaltenen römischen Mosaiken der Welt zählen.

Unter anderem die Mosaiken mit den sog. „Bikinimädchen“, die belegen, dass der Bikini nicht erst Ende der 40er Jahren erfunden wurde 😉 .

Mehr über die Villa Casale und die Bikinimädchen

Mosaik mit 3 Frauen, die im Bikini Sport treiben
Die "Bikini-Mädchen" aus der Villa Romana del Casale © Siegbert Mattheis

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Gegend rund um Enna, Lago di Pergusa

Die Autobahn von Catania nach Palermo führt zwar direkt unten an Enna vorbei, viel spannender ist es jedoch, die Nebenstraßen zu nutzen, um die Umgebung zu erkunden. In Richtung Norden und Osten ziehen sich endlose Hügel mit Weizenfeldern hin (das Gebiet war die Kornkammer des römischen Reiches), und ab und zu stößt ihr auf ein kleines verlassenes Gehöft. In Richtung Süden kommt ihr am Lago di Pergusa vorbei und fahrt durch riesige Waldflächen, hier erinnert die Landschaft manchmal sogar an Bayern (!).

Lokale Produkte

Verkostet zum Beispiel den schon erwähnten Pecorino „Piacentino Ennese“ mit Safran oder Schokolade aus Enna, Pasta mit „macco“, einem Bohnenpüree, den köstlichen Schinken oder das aromatische Olivenöl, vieles Bio-zertifiziert. Auch Kochkurse und sogar Tischlerkurse werden in Enna angeboten.

Hier gibt es Angebote von Agritourismo.it

Auf dem Bild ist der Piacentino Käse zu sehen
Piacentino-Kaese
Kapuzenträger mit Herz aus Rosen
Feierliche Prozession an Weihnachten in Enna © Enna Tourismo

Zahlreiche Volksfeste in Enna

Über das ganze Jahr verteilt finden die unterschiedlichsten gastronomischen und historischen Feierlichkeiten statt, viel davon haben ihre Ursprünge noch im Mittelalter. Das ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art – und ihr werdet hier vornehmlich nur einheimische Touristen finden.

Mehr auf der Seite des Tourismusverbandes in Enna

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Wir wünschen euch viel Spaß in Enna und grandiose Ausblicke!

Siegbert Mattheis

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