Athen ist die älteste bis heute noch lebendige Stadt Europas und bietet eine Fülle an Sehenswürdigkeiten. Als kulturelles, historisches und wirtschaftliches Zentrum des Landes ist die bedeutendste Metropole Griechenlands eine charmante, weltoffene, aber bisweilen auch chaotische Stadt 😉
Wie viele Tage sollte man in Athen verbringen?
Neben den berühmten antiken Ruinen findet ihr hier auch eine Vielzahl an klassizistischen Bauten aus dem 19. Jh. sowie ultramoderne Sehenswürdigkeiten und versteckte Attraktionen. Um alle Sehenswürdigkeiten zu besuchen, solltet ihr mindestens eine Woche in Athen einplanen. Aber für die wichtigsten Highlights reichen auch 3 bis 4 Tage.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Athen im Überblick:
Welche Sehenswürdigkeiten solltet ihr in Athen also unbedingt besuchen, wenn ihr nur ein paar Tage Zeit habt?
1. Die Akropolis, die Wiege der Demokratie!
Man sollte sie auf jeden Fall einmal im Leben besucht haben! Die Akropolis ist UNESCO-Weltkulturerbe und ein Muss für jeden Besucher. Hier oben auf dem mächtigen Felsen stehen die vor knapp 2.500 Jahren erbauten Propyläen, das Erechtheion, der Tempel der Athena Nike und der Parthenon.
Genießt aber auch den atemberaubenden Blick über die Altstadt und bis ans Meer nach Piräus. Am besten jedoch außerhalb der Saison (wir waren im Januar da) und möglichst nicht bei 40 Grad im Schatten. Verbindet die Akropolis am besten mit einem Besuch des unterhalb liegenden Akropolismuseums, das macht das Erlebnis komplett.
Eintrittspreis: Ca. 25 Euro, als Kombiticket ca. 36 Euro
Tipp 1: Ihr habt die Wahl zwischen einem Kombiticket, Schnelleinlass-Ticket oder einer geführten Tour. Man kann die Tickets zwar auch direkt vor Ort kaufen, aber wenn ihr eure Zeit ungern in langen Warteschlangen verschwenden möchtet, solltet ihr eure Tickets vorher online buchen.
Tipps GetYourGuide*
Tipp 2: Besucht die Akropolis früh am Morgen oder spät am Nachmittag, um die Menschenmassen zu vermeiden und die besten Lichtverhältnisse für Fotos zu haben.
2. Akropolismuseum
Im Akropolismuseum sind alle Fundstücke zu sehen, die auf der Akropolis ausgegraben wurden. Zudem auch archäologische Reste von den Bauwerken und Tempeln auf der Akropolis. Am beeindruckendsten sind sicher die Teile der Skulpturen und Fresken des Parthenon. Die kann man hier direkt von der Nähe aus betrachten. Es lohnt sich definitiv!
Das Museum ist gut gegliedert und informiert anschaulich über die Geschichte der Akropolis. So kann man sich eine viel bessere Vorstellung der gesamten Anlage machen. Glasböden bieten einen Blick auf die archäologischen Ausgrabungen darunter.
Eintrittspreise:
Sommer: (April bis Oktober) 15 Euro
Winter (November bis März): 10 Euro
Tipp 1: Verpasst nicht die originalen Parthenon-Friese und die Karyatiden aus dem Erechtheion.
Tipp 2: Durch die Glasböden kann man auch von unten sehen, daher solltet ihr vielleicht auf einen kurzen Rock verzichten.
3. Plaka, das älteste Viertel der Stadt
Plaka liegt direkt am Fuße der Akropolis und ist das älteste Viertel Athens mit malerischen Gassen, traditionellen Tavernen und bunten Häusern. So ist Plaka aber auch ein Touristenmagnet mit vielen Souvenirläden. Aber es lohnt sich wirklich, durch die Gassen zu schlendern.
Tipp: Erkundet am besten auch die weniger besuchten Seitenstraßen, dort lassen sich noch einige alteingesessene urige Läden entdecken.
4. Anafiotika, Inselfeeling mitten in Athen
Athen völlig anders: Ein malerisches Viertel mit weiß getünchten Häusern übereinander und engen Gassen, ein inselartiges Kykladen-Dorf mitten in Athen, direkt am Akropolisfelsen! Tatsächlich wurde es gegen Mitte des 19. Jh. von Arbeitern von den Kykladen, vorwiegend von der Insel Anafi errichtet. Ohne Baugenehmigung, aber seitdem geduldet. Das ist definitiv der schönste Fußweg hoch zur Akropolis!
Tipp: Genießt den Charme dieses Viertels, aber verhaltet euch bitte ruhig und respektvoll, denn die noch verbliebenen 45 Häuser sind bewohnt.
5. Syntagma-Platz mit Wachablösung
Das Parlamentsgebäude am Syntagma (Verfassungs-) Platz ist vielen aus den Nachrichten vertraut. Ursprünglich war es das Königliche Schloss, das sich König Otto von Griechenland vom Münchner Architekten Friedrich von Gärtner im klassizistischen Stil 1843 erbauen ließ. Seit 1935 ist es der Sitz des Parlaments und das politische Zentrum Athens. Bekannt ist es auch für die beeindruckende Zeremonie der Wachablösung vor dem Grab des Unbekannten Soldaten zu jeder vollen Stunde.
Die Soldaten (die sog. Evzonen) tragen dabei traditionelle Uniformen aus dem griechischen Befreiungskampf von 1821 bis 1829. Eine besonders beeindruckende Wachablösung findet jeden Sonntag um 11:00 Uhr statt, wenn neue Kränze am Grab niedergelegt werden.
Tipp: Rechtzeitig die vorderen Plätze sichern, wenn ihr das Spektakel ganz nah erleben wollt, denn es lockt stets zahlreiche Schaulustige an.
Interessant zu wissen:
- Der weiße Wollrock Fustanella, den die Soldaten tragen, besteht aus 400 Falten. Genauso viele Jahre, wie die osmanische Herrschaft über Griechenland dauerte.
- Finanziert wurde das Königliche Schloss übrigens von Ottos Vater, König Ludwig I. von Bayern, der ein bekannter Philhellene war.
6. Monastiraki, das Herz von Athen
Ein quirliger Markt und Treffpunkt mit zahlreichen Geschäften, Antiquitätenläden und Cafés. Sozusagen das Zentrum von Athen. Hier findet ihr auch die Ruinen der Hadriansbibliothek und die Tzistarakis-Moschee, die unter den Osmanen errichtet wurde.
Tipp 1: Besucht den Flohmarkt am Sonntagmorgen für einzigartige Funde und Souvenirs.
Tipp 2: Genießt einen Sundowner auf der Dachterrasse des A for Athens (Lest auch unsere Geheimtipps für Athen 😉 )
7. Markthalle Varvakios
Die riesige Markthalle mit dem zentralen Fleisch- und Fischmarkt ist der Bauch von Athen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn die Atmosphäre ist einzigartig.
Alles vom Tier, Fische und Meeresfrüchte, von denen wir weder gehört, noch gesehen, geschweige denn sie jemals gegessen haben. Hier hatten wir auch gelernt, wie man Oktopus zubereitet, ohne dass er zäh wird! Lautstark wird hier die Frische der Ware gepriesen, gerne lässt man euch auch mal kosten. Drumherum in den Gassen ist der Gemüsemarkt angesiedelt.
Öffnungszeiten: Der Zentrale Athener Markt ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Sonntags geschlossen.
Tipp: An den Sonntagen findet in den überdachten Seitengassen ein Streetfood-Festival mit Live-Musik und Performances statt.
8. Lykabettos Hügel
Der höchste Punkt Athens bietet einen spektakulären Panoramablick, besonders bei Sonnenuntergang. Ihr könnt zu Fuß hochwandern oder die kleine Teleferik-Seilbahn nehmen. Oben liegt die winzige Kirche des heiligen Georg, einer der besten Orte der Welt zum Heiraten!
Eintrittspreis: Seilbahn ca. 7 Euro (Hin- und Rückfahrt).
Tipp: Besucht das Café oder das Restaurant auf dem Gipfel für eine entspannte Pause mit Aussicht.
9. Zeustempel und Hadriansbogen
Einst war der Tempel des Olympischen Zeus (Olympieion) etwa so groß wie ein Fußballfeld. Von den einst 104 Säulen stehen heute noch 15 aufrecht. Der Bau dauerte mit Unterbrechungen stolze 647 Jahre. Er wurde 515 v. Chr. begonnen und erst und Kaiser Hadrian im Jahre 132 n. Chr. fertiggestellt.
Am hinteren Ende wurde ihm zu Ehren das 18 m hohe Hadrianstor von reichen Athener Bürgern gespendet, das damals den Eingang von der Alt- zur Neustadt markierte.
Eintrittspreis für den Tempel: 8 Euro (im Sommer), im Kombiticket inbegriffen
Das Hadrianstor könnt ihr kostenlos besichtigen.
Tipp: Der Tempel ist ideal für einen kurzen Fotostopp, im Hintergrund ist die Akropolis zu sehen.
10. Panathinaiko-Stadion
Der Deutsche Architekt und Archäologe Ernst Ziller hatte die Überreste des Stadions 1869 ausgraben lassen. Daraufhin wurde es wiederaufgebaut. 1896 fanden hier die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Heute wird es nur noch selten für Veranstaltungen genutzt.
Eintrittspreis: ca. 5 Euro.
11. Agora von Athen
Die antike Agora war das Zentrum des öffentlichen Lebens im antiken Athen. Hier findet ihr den am besten aus der Antike erhaltenen Tempel des Hephaistos sowie die Stoa des Attalos, eine rekonstruierte hellenistische Wandelhalle.
Eintrittspreis: Ca. 8 Euro.
Tipp: Kombitickets mit der Akropolis sind verfügbar und lohnen sich für einen ausgedehnten Tag voller Geschichte.
12. Diónysos-Theater und Theater des Herodes Atticus
Das Diónysos-Theater aus dem 5. Jh. v. Chr. gilt als das älteste Theater der Welt. Und das etwa 600 Jahre jüngere und viel besser erhaltene Theater des Herodes Atticus als eine der berühmtesten Spielstätten der Welt. Die einmalige Kulisse wird für Theatervorstellungen und Konzerte genutzt. Beide Theater liegen nahe beieinander unterhalb des Akropolisfelsens.
Eintritt zum Diónysos-Theater: nur in Verbindung mit dem Akropolis-Ticket
Das Theater des Herodes Atticus kann man nur zu Veranstaltungen besuchen.
Tipp: Bei Konzerten sind die oberen Plätze zu empfehlen, wegen der Aussicht auf den Philopáppos-Hügel.
13. Filopappos-Hügel
Ein historischer Hügel mit Wanderwegen und antiken Denkmälern, der einen herrlichen Blick auf die Akropolis bietet. Am Fuß des Hügels findet ihr auch das Gefängnis von Sokrates.
Tipp: Der Aufstieg ist besonders schön bei Sonnenuntergang, wenn die Akropolis im Abendlicht erstrahlt.
14. Piräus Yachthafen
Ein Ausflug nach Piräus ans Meer solltet ihr auch mit einplanen. Alleine der Anblick der riesigen Schiffe und Fähren in diesem größten Passagierhafen Europas ist ein Besuch wert. Und im südöstlichen Teil von Piräus gibt es sogar einige kleine Sandstrände.
Die Stadt selbst ist nicht besonders attraktiv, aber am kleinen Yachthafen, dem ehemaligen Fischerhafen ist es beinahe idyllisch. Der wurde erst 2021 saniert und umgestaltet, sodass ein Spaziergang am pittoresken Hafen jetzt wieder zum Genuss ist.
Tipp: Einige Hop-on/Hop-off-Linien * fahren auch nach Piräus. Die Haltestelle am Yachthafen heißt Limanáki. Dort hatten wir wunderbar im Fischrestaurant Psaropholia gegessen. Anschließend empfiehlt sich ein Frappé in der Freddo All Day Bar .
Anreise mit dem Flugzeug
Vermutlich werdet ihr mit dem Flugzeug anreisen. Der Internationale Flughafen liegt etwa 30 km östlich von Athen. Mit dem Zug dauert die Fahrt z.B. von München nach Athen zwischen 7 und 9 Stunden.
Vom Flughafen in die Stadt bieten sich 4 verschiedene Transportmittel an:
Mit der Metro
Die Metro-Linie 3 verbindet den Flughafen mit dem Stadtzentrum (Syntagma-Platz). Die Fahrtdauer beträgt ca. 40 Minuten. Die Züge fahren jede halbe Stunde, 7 Tage in der Woche, von 6.30 bis 23.30 Uhr. Eine einfache Fahrt kostet 9 Euro .
Mit dem Bus
Abfahrt ist vor der Ankunftshalle, Exit 5. Fahrkarten sind am Fahrkartenschalter außerhalb der Ankunftshalle. Einfache Tickets kosten regulär 5.50 Euro.
Es gibt vier Express-Buslinien vom Flughafen:
X93: Flughafen – Kifissos Busbahnhof (Geschätzte Fahrtdauer: 65 Minuten)
X95: Flughafen – Syntagma Platz (Geschätzte Fahrtdauer: 60 Minuten)
Χ96: Flughafen – Hafen von Piräus (Geschätzte Fahrtdauer: 90 Minuten)
Χ97: Flughafen – Elliniko (Geschätzte Fahrtdauer: 45 Minuten)
Mit dem Taxi
Der Taxistand befindet sich am Ausgang 3 im Ankunftsbereich. Ein Taxi vom Flughafen bis ins Stadtzentrum kostet pauschal 40 Euro in der Zeit von 5.00 Uhr morgens bis Mitternacht und 55 Euro von Mitternacht bis 5.00 Uhr morgens.
Aboholservice
Das ist die wohl entspannteste Art, vom Flughafen in die Stadt zu gelangen. Es ist in der Regel nicht teurer als ein Taxi.
Die Fahrt mit dem Auto vom Flughafen bis in die Innenstadt dauert etwa 40 Minuten, abhängig von der jeweiligen Verkehrslage.
Wir wünschen euch viel Spaß in dieser faszinierenden Stadt!
Siegbert Mattheis