Die Geschichte der Pizza: Vom Fladenbrot zum salonfähigen Gericht

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Die Pizza ist das beliebteste Gericht der Welt. Und nach Reis, Getreide und Nudeln ist die Pizza auch das weltweit am häufigsten verzehrte Gericht.
Aber wie hat sie das geschafft? Wir haben viel recherchiert über die Ursprünge der heutigen Pizza, warum sie in Italien entstanden ist und wie sie den Siegeszug über die ganze Welt angetreten hat,. Die Ergebnisse erfahrt ihr hier.

Woher stammt die Pizza?

Vermutlich haben die  Etrusker um 800 v.Chr., die phönizisch/griechische Ursprünge haben sollen, erstmals einen Teigfladen in dem Gebiet der heutigen Toskana zubereitet. Neben Mehl und Wasser bestand der Teig lediglich aus Salz. Das einfache Fladenbrot wurde mit Kräutern und Öl gewürzt. Vergleichbar ist das historische Brot mit dem heute bekannten Focaccia. Genannt wurde es Pita, was soviel heißt wie Brot.

Antikes Fresko eines Speisetellers mit Brot, Obst und einem silbernen Becher, teilweise beschädigt und zerbrochen.
2023 wurde dieses über 2.000 Jahre altes Fresko in Pompeji freigelegt. Es zeigt eine Art Vorläufer der Pizza, allerdings ohne die damals noch nicht bekannten Tomaten © Wikipedia / Pompeji Archives
Antikes Fresko eines Mannes, der in der Hand einen runden Fladen hält, vor einem verblassten ockerfarbenen Hintergrund.
Vielleicht einer der Vorläufer der Pizza? Wandfresko in Pompeji © Siegbert Mattheis
Antikes verblasstes Fresko, das eine Person zeigt, die mit einem erhobenen Arm eine Schüssel hält, vor einem rötlichen Hintergrund.
Ein weiteres Fresko in Pompeji © Siegbert Mattheis

Die Erfinder der Pizza kamen aus Neapel

Bis die Pizza so aussah, wie heute, verging eine lange Zeit. In Europa war die wichtigste Zutat, die Tomate, bis zum 16. Jahrhundert unbekannt. Erst um 1520 brachte Kolumbus das Gewächs aus Südamerika mit. Rund um Neapel war danach eines der wichtigsten Anbaugebiete der Tomate, die fruchtbaren Lavaböden um den Vesuv boten die perfekten Anbauflächen.

So waren es vor allem die Bewohner von Neapel, die den Teig mit den typischen Zutaten belegten. Sie ergänzten das einfache Fladenbrot mit Tomatensoße und weiteren Lebensmittel. Die erste Pizzeria wurde 1830 In Neapel eröffnet. Der Name der „Pizza Margherita“ entstand nach einer legende ebenfalls dort. Der damalige König Umberto und seine Frau Margherita besuchten um 1889 Neapel. Als das Paar von dem beliebten Gericht der armen Leute erfuhr, ließ es sich dieses vom Pizzabäcker Raffaele Esposito präsentieren. Der Pizzabäcker bereitete eine Pizza in den Landesfarben Italiens zu. Rote Tomaten, weißer Mozzarella-Käse und grüner Basilikum prägten den Belag. Die Königin verfasste aufgrund ihrer Begeisterung für diese Pizza einen Dankesbrief an den Koch. Seither hat der Klassiker seinen Namen.

Holzofen mit Flammen, der drei mit Käse, Tomaten und Basilikum belegte Pizzen auf einer Steinfläche backt.
Im Holzofen werden die Pizzen etwa eineinhalb Minuten bei über 400 Grad gebacken © Depositphotos
Eine Margherita-Pizza nach neapolitanischer Art mit geschmolzenem Mozzarella, Tomatensauce und Basilikum auf einem weißen Teller.
Eine original Pizza Margharita, mit Tomatensauce, Mozzarella und Basilikumblättern © Depositphotos
Eine einfache Pizza mit Tomatensoße auf einem weißen Teller, der auf einem gemusterten Tischtuch liegt.
Original Pizza Marinara ohne Fisch © Wikipedia

Wie kam die Pizza nach Amerika?

Anfang des 20. Jahrhunderts wanderten einige Italiener in die USA aus. Die Auswanderer leisteten dort einen großen Beitrag zur Verbreitung der Pizza. Zwar wurde sie dort nicht im klassischen Steinofen gebacken, aber durch die Kombination der amerikanischen Küche entstand der amerikanische Stil. Durch das Backen in der Pfanne erhielt die amerikanische Variante den typischen dicken Boden und Rand. Ergänzt wurde sie mit roten Bohnen, Paprika und Hackfleisch.

Wann gab es die erste Pizzeria in Deutschland?

Dass Deutschland in den Genuss der Pizza kam, ist Migranten zu verdanken, die nach dem zweiten Weltkrieg ins Land kamen. Nicolino di Camillo eröffnete 1952 in Würzburg die erste Pizzeria unter dem Namen „Sabbie di Capri“. Problematisch war der Bezug der typischen Lebensmittel. Doch das Geschäft konnte sich durchsetzen. Zu Beginn sicherlich dank der amerikanischen Soldaten, die in der bayerischen Stadt stationiert waren.

Pizza heute – Lieferdienste und Tiefkühlfach

Heute ist die Pizza eines der meistbestellten Gerichte bei Lieferdiensten. Insbesondere die Pizza ist es, die in der Gastronomiebranche den Anstoß zum Ausliefern gegeben hat. Dass die südländische Spezialität zum Kassenschlager avancierte, ist der Tatsache zu entnehmen, dass es mittlerweile in jeder Region Deutschlands dutzende Pizzerien mit Lieferservice gibt.

Parallel zum gastronomischen Angebot nutzten Anbieter von Tiefkühlwaren die Beliebtheit der Pizza, um das Sortiment lukrativ zu ergänzen. Bereits 1957 kam in den USA die erste Fertigpizza auf den Markt. Nachdem in den 60er-Jahren die ersten Tiefkühltruhen Deutschland erreichten, folgten die tiefgekühlten Alternativen zur frischen Pizza 1970. Doch mit dem aromatischen Original haben die Fertigprodukte nicht mehr viel zu tun.

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Über Claudia Mattheis

Motto: Wer nicht genießt, wird ungenießbar Marketing-Kommunikationswirtin, Agenturchefin Mattheis Werbeagentur gmbh www.mattheis-berlin.de, Netzwerkerin, Marketing-Kolumnistin, Mitglied im Deutschen Fachjournalisten-Verband, Mitbegründerin eat! berlin Feinschmeckerfestival www-eat-berlin-festival.de, Geschäftsführerin und Chefredakteurin der Blogs ambiente-mediterran.de und Landhaus-Look.de ... und außerdem: echte Berlinerin, Weintrinkerin, Gerne-gut-Esserin, Meeres-Mögerin, Läuferin, Permanent-Fernweh-Geplagte,..