Ein Wintergarten bietet eine wunderbare Möglichkeit, den Sommer zu verlängern. Geschützt im Warmen zu sitzen, dennoch mitten in der Natur zu sein, während es draußen regnet, stürmt oder schneit.
Das Essen quasi im Freien, unter Palmen, Orangen- oder Zitronenbäumen oder anderen mediterranen Pflanzen einnehmen, während die Sonne durch die Glasfenster scheint. Oder einfach nur das Wohnzimmer nach draußen in die Natur zu verlagern und dabei viel Licht tanken. Natürlich ist ein Wintergarten aber auch dazu da, um frostempfindliche Pflanzen die kalte Jahreszeit überstehen zu lassen. Denn das war der Ursprung von Wintergärten oder Orangerien. Mehr über die Geschichte haben wir Ihnen weiter unten zusammengestellt.
Ist ein Wintergarten genehmigungspflichtig?
Ob ein solcher Wintergarten an Ihr Wohnhaus angegliedert ist oder freistehend im Garten, bleibt Ihnen überlassen. Genauer gesagt, hängt es auch von einer Baugenehmigung ab. Bei einem Wintergarten, der ans Haus angebaut ist, stellt er eine Erweiterung des Gebäudes dar und ist meist genehmigungspflichtig. Ob Sie z.B. in Deutschland eine Baugenehmigung brauchen, ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Hingegen gilt ein frei stehender, externer Bau als Gewächshaus, Glashaus, Pavillon oder Orangerie. Diese können Sie in den meisten Fällen und Bundesländern ohne Genehmigung errichten. Bei der Firma Weiß & Weiß aus München haben wir auch genauere Angaben dazu gefunden, wie man einen Bauantrag stellt.
Wintergarten individuell bauen oder fertig kaufen?
Die Planung und Herstellung eines individuellen Wintergartens bietet die größte Freiheit in der Auswahl der Form und des Materials. Ob aus Holz, Aluminium, der Kombination Holz-Aluminium, Gusseisen, mit gemauertem Fundament wie viele Gärten in England, mit einem Dach aus Glas oder anderen Materialien. Ob auf der Terrasse an der Seite, an einer Ecke oder im Winkel angebaut. Ob als sog. Warmwintergarten mit Heizung, evtl. sogar mit Fußbodenheizung oder als Kaltwintergarten ans Haus angesetzt oder lediglich mit einem direkten Zugang vom Wohnhaus. Auf jeden Fall ist das allerdings auch die teuerste Variante. Hier kann ein sog. Warm-Wintergarten, der beheizt und als erweiterter Wohnraum genutzt wird, schon mal 50.000 Euro und mehr kosten.
Die günstigere Variante sind fertige Gewächshäuser, Glasanbauten, Pavillons oder frei stehende Wintergärten. Sog. Anlehngewächshäuser, in denen man auch einen Kaffeetisch platzieren kann, sind schon ab knapp 1.000 Euro zu haben. Hierbei gibt es eine große Anzahl von unterschiedlichen Anbietern. Einige haben wir Ihnen hier zusammengestellt:
Klassischer Gartenpavillon aus Holz mit abgerundetem Dach
Gefunden bei Gartentraum.
Gewächshaus Silver Line 6 x 10 inkl Stahlfundament
Gefunden bei Poetschke bei Landhauslook.
Die Geschichte der Wintergärten
Die Vorläufer eines Wintergartens gehen bis in die Antike zurück. Als Alexander der Große von seinen Eroberungen in Asien viele im Mittelmeerraum unbekannte Pflanzen mitbrachte, u.a. erstmals die Zitronatzitrone aus Persien, auch die (Bitter-) Orange oder Apfelsine („der Apfel aus China“), wurden spezielle Gebäude dafür errichtet. Vor allem, um die empfindlichen Gewächse vor kalten Winden zu schützen.
Orangerien entstanden
Aber die Wintergärten, wie wir sie heute kennen, wurden erstmalig in Versailles erbaut. Schon 1664 gab es ein massives Winterquartier für exotische Pflanzen, das knapp 20 Jahre später durch ein doppelt so großes Pflanzenhaus ersetzt wurde. Denn durch die Kolonialisierung kamen immer mehr zuvor unbekannte Obst- und Gemüsesorten sowie Zierpflanzen nach Europa. In den Anfängen dienten dies Orangerien den Herrschenden zu Repräsentationszwecken und als Zurschaustellung ihrer Macht.
Orangerie in Versailles
Mit der Einführung des Pflanzkübels und eines entsprechenden Transportwagens durch den Gärtner von Versailles, André le Nôtre, konnten die Bäume ihren Standort wechseln. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden dann weitere feste Gebäude und später Glashäuser, die mit Kachelöfen beheizt wurden. Denn die Erfindung von Walzglas Ende des 18. Jhs. ermöglichte die Herstellung von großen Glasscheiben. So entstanden die Orangerien in der uns bekannten Form. Zunächst waren sie nur dazu da, die Zitrusbäumchen und andere frostempfindliche Pflanzen in den Wintermonaten unterzubringen. Sie waren dort auf engem Raum zusammengedrängt (frz. serrer), woher sich auch der ursprüngliche Name für Orangerien (Serre) ableitet.
Als Pomeranzen und sonstige Zitrusfrüchte im 18.Jh. allmählich aus der Mode kamen und andere exotische Planzen importiert wurden, entstanden die Palmenhäuser. Mit der Erfindung von Gusseisen konnten diese Konstruktionen immer zierlicher und mit viel größeren Glasflächen gestaltet werden. Solche komplett verglaste Gewächs- oder Palmenhäuser wurden so zum charakteristischen Merkmal von botanischen Gärten.
Private Wintergärten
Im 18. Jahrhundert entstanden daraufhin vor allem in England zahlreiche private, luxuriöse Wintergärten und Pavillons von Wohlhabenden als Anbauten an ihre Häuser. In diesen wurden dann nicht nur die wertvollen Pflanzen untergebracht, sondern auch Feste abgehalten, Salons eingerichtet oder der nachmittägige Tee eingenommen. Im Verlauf der Entwicklung bildete sich so der Wohnwintergarten heraus, der den Wohnraum erweiterte.
Siegbert Mattheis
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