Bologna, Sehenswürdigkeiten und Tipps für Insider

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Kultiviert, elegant und sehr verfressen – Bologna ist ein Geheimtipp für Genießer jeder Art. Hier unsere Sehenswürdigkeiten und Insidertipps:

Venedig, Florenz, Rom, Neapel… die klassische Italien-Route führt mit schöner Regelmäßigkeit an Bologna vorbei. Gibt es in der Hauptstadt der Emilia-Romagna nichts zu sehen? Keine 38 Kilometer antiker, hochgewölbter Laubengänge? Keine monumentalen Backstein-Bauten an der Via Castiglione und keine Piazza Maggiore mit mächtiger Basilika? Viele ignorieren diese Attraktionen und manche freuen sich darüber: Denn Bologna ist eine Stadt für Italiener geblieben.

Hotels in Bologna

Eine Auswahl der schönsten Hotels in und um Bologna finden Sie hier.*

Piazza Maggiore, der Hauptplatz von Bologna, fast wie im 13. Jh © Bologna Welcome
Piazza Maggiore, der Hauptplatz von Bologna, fast wie im 13. Jh © Bologna Welcome
Santuario della Madonna di San Luca © Bologna Welcome
Auch eine Sehenswürdigkeit in Bologna: Santuario della Madonna di San Luca © Bologna Welcome

Bologna: inneritalienisches Schlaraffenland

Wer den Tag mit einem Cappuccino und einer sensationell guten Brioche in der Bar Aroma (Via Porta Nova 12/b) beginnt, spürt das sofort. Am Tresen stehen ausschließlich Einheimische, die mit Inhaber und Barista Alessandro Galtieri über das Wetter, die Wirtschaft und die zur Wahl stehenden Kaffee-Sorten fachsimpeln: Sollen sie den Java oder den Malabar bestellen? Oder besser gleich die Spezialität des Hauses, einen Espresso mit einem Klacks hausgemachter Zabaglione? 

Bologna genießt selbst im gastronomisch privilegierten Italien eine Sonderstellung. Natürlich sind die Bewohner stolz darauf, dass ihre Stadt “la dotta” (die Gebildete) genannt wird, weil ihre 1088 gegründete Universität die älteste der westlichen Welt ist. Wichtiger ist ihnen aber der Beiname “la grassa” (die Fette) sowie die Tatsache, als inneritalienisches Schlaraffenland zu gelten. 

Das Innere der ältesten Universität Europas © Bologna Welcome
Das Innere der ältesten Universität Europas © Bologna Welcome

Erste Anzeichen findet man auf dem prächtigen Mercato delle Erbe. In der Halle liegen Tomaten, Artischocken und Pfirsiche in diversen Farben und Formen auf den Verkaufstischen, in der Formaggeria Barbieri gibt es 36 und 48 Monate lang gereiften Parmigiano Reggiano und tagesfrischen Ziegenquark, bei I Salumi della Cecca werden feinster Parmaschinken und Mortadella aufgeschnitten.

Bologna Sehenswürdigkeiten Mercato della Erbe © Bologna Welcome
Der Mercato della Erbe in Bologna "la grassa" © Bologna Welcome

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Pasta handgemacht

Eine weitere kulinarische Attraktion wartet gleich neben der Markthalle: Le Sfogline, der schuhschachtelgroße Nudel-Laden der Zappoli-Schwestern. Ihre Mutter hatte ihn 1996 eröffnet, obwohl damals jede anständige Hausfrau ihre eigenen Teigwaren zubereitete. Heute ist das anders und das Geschäft brummt. Schon am frühen Nachmittag zeugen nur noch handgeschriebene Zettel in leeren Pappschalen von dem, was es zu kaufen gab: Tortelloni, Tortellini, Passatelli, Gnocchi, Tagliatelle, Taglioline, Quadrettini – alles in der Werkstatt gleich hinter Verkaufsraum in Handarbeit produziert.

Ein ähnliches Angebot liegt bei Sfoglia Rina in der Vitrine. Inhaber Lorenzo Scandellari hat das Handwerk von seiner Großmutter gelernt und vor ein paar Jahren im Quadrilatero, dem historischen Einkaufsviertel der Stadt, ein “laboratorio” mit angeschlossenem Restaurantbetrieb eröffnet. Auf der Schiefertafel stehen die aktuellen Tagesgerichte, am großen Gemeinschaftstisch bleibt um die Mittagszeit selten ein Stuhl frei.

Bei Le Sfogline wird die Pasta noch von Hand hergestellt © Bologna Welcome
Bei Le Sfogline wird die Pasta noch von Hand hergestellt © Bologna Welcome

Shopping in Bologna

Ganz in der Nähe, unter den Arkaden der pittoresken Via de’ Musei, befindet sich der wohl schönste Einkaufstempel der Stadt. Im L’Inde le Palais gibt es ausgesuchte Wohnaccessoires, seltene Parfums, extravagante Schmuckstücke und Bücher – unter anderem die luxuriösen Bildbände aus dem Taschen Verlag. Außerdem finden Shoppingfans auch Marken aus der Region wie Max Mara, Furla oder Sergio Rossi in diesem Kaufhaus. Das Geschäft erstreckt sich über drei Etagen und zieht sich durch verschiedene Zimmer; allein die ungewöhnliche Inszenierung ist einen Besuch wert. Die Läden von Prada, Gucci und Brunello Cucinelli sind nur einen Katzensprung entfernt.

Für solche Säulengänge wie hier in der Portico della Morte ist Bologna berühmt © Bologna Welcome
Für solche Arkaden wie hier in der pittoresken Via de' Musei ist Bologna berühmt © Bologna Welcome

 Torre degli Asinelli

Ebenfalls ganz in der Nähe und absolut sehenswert: Der imposante gotische Backsteinpalast Loggia dei Mercanti aus dem 14. Jahrhundert, in dem seit jeher die Handelsaktivitäten der Stadt geregelt werden. Im Tresor der Handelskammer befindet sich übrigens das goldene perfekte Maß für die Tagliatella. Sie muss genau acht Millimeter messen, der 12.270ste Teil der Höhenmaße der Torre degli Asinelli. Ebenfalls einen Besuch wert ist das anatomische Theater im ehemaligen Universitäts-Gebäude Archiginnasio – ein 1637 errichteter, holzvertäfelter Saal mit Kassetten-Decke, zahlreichen Holzstatuen, die berühmte Mediziner der Antike darstellen, einem Lehrer-Hochsitz mit Baldachin und einem Seziertisch aus weißem Marmor. Oder das zwischen 1109 und 1119 errichtete Turm-Duo Garisenda und Asinelli, übrig geblieben von über 100 Hochhäusern jener Zeit, die Bologna den Spitznamen Manhattan des Mittelalter bescherten. 

Piazza della Mercanzia oder Loggia dei Mercanti, das frühere Kaufmannsforum © Bologna Welcome
Piazza della Mercanzia oder Loggia dei Mercanti, das frühere Kaufmannsforum © Bologna Welcome

Die heutigen Bewohner der mittelalterlichen Weltstadt treffen sich abends zum „aperitivo“. Offenbar taten sie das schon im 15. Jahrhundert, als die Osteria del Sole eröffnete. Nur ein kleines Schild mit der Aufschrift „vino“ verrät, dass es hier etwas zu trinken gibt – und die Menschen, die mit einem Glas vor dem Eingang stehen. Drinnen sitzen Geschäftsleute, junge Kreative mit Laptop, Künstler, Studenten und Senioren an langen Holztischen, vor sich eine Flasche des perlenden weißen Pignoletto-Weins aus den Hügeln um Bologna oder einen roten Lambrusco, der in der Gegend um Parma produziert wird. Insider haben Schafskäse aus dem Apennin und ein Stück Bologneser Crescenta (Fladenbrot) mitgebracht, denn in der Osteria del Sole gibt es nichts zu essen. 

Piazza Giuseppe Verdi, Blick auf das Teatro Comunale di Bologna © Bologna Welcome
Piazza Giuseppe Verdi, Blick auf das Teatro Comunale di Bologna © Bologna Welcome

Das gibt es dafür anderswo. Zum Beispiel in der schick gestalteten Trattoria Oltre in einer stillen Gasse hinter der Markthalle. Küchenchef Daniele Bendanti und sein Partner Lorenzo Costa setzen auf eine junge Klientel, die auch perfekt zubereitete Klassiker wie Tagliatelle al Ragù oder Cotoletta alla Bolognese zu schätzen weiß. Oder im Berberè, einer in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Pizzeria: Die Wände sind aquamarinfarben und mit Comics geschmückt, an der Decke ziehen sich Industrierohre entlang und aus der offenen Küche kommen sensationelle Pizzen aus Bio-Zutaten. 

Mehr Infos unter

www.emiliaromagnaturismo.it/de 

Sensationelle Pizzen aus Bio-Zutaten gibt's in der Pizzeria Berberè © Bologna Welcome
Sensationelle Pizzen aus Bio-Zutaten gibt's in der Pizzeria Berberè © Bologna Welcome

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