Ein sattgrüner Teppich dank Rasenpflege im Herbst!

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Während das Frühjahr als Rasenpflegezeit schlechthin angesehen wird, wird der Rasen speziell im Herbst oft stiefmütterlich behandelt. Für viele erscheint Rasenpflege so kurz vor dem Winter wenig sinnvoll. Diese Annahme ist jedoch ein großer Irrtum.

Die Rasengräser durchleben im Herbst eine zweite große Vegetationsphase (nach der ersten im Frühjahr), während im Sommer das Wachstum aufgrund von Hitze- und Trockenstress stark reduziert wird. In dieser Vegetationsphase benötigt der Rasen auch entsprechende Pflege. Zusätzlich sind die Temperaturen und die Feuchtigkeit ab dem Spätsommer und im Frühherbst meist ideal für Neuanlage und Regeneration und die Saat keimt in dieser Zeit besonders rasch.

grüner Rasen und Sträucher
Rasenpflege auch im Herbst hält den Rasen gesund © Rasendoktor

Rasenpflege-Maßnahmen im Herbst

Nahezu alle Pflegemaßnahmen, die man aus dem Frühjahr kennt, können auch im Herbst bedenkenlos ausgeführt oder, wenn notwendig, wiederholt werden:

  • Vertikutieren
  • Aerifizieren
  • Besanden
  • Rasen regenerieren
  • Nachsäen von Lücken
  • Neuanlage kompletter Flächen
  • und natürlich düngen!

Zu lange sollte mit der Pflege nicht gewartet werden, um möglichen Kälteeinbrüchen aus dem Weg zu gehen. Besonders bei der Ausbringung von Saatgut gilt es zu beachten, dass es einige Wochen dauern kann, bis auch wirklich alle enthaltenen Sorten gekeimt haben. Für optimales Rasenwachstum sollte auch nachts die Bodentemperatur nicht unter 8° C fallen. Dann können sich die jungen Keimlinge der Gräser noch voll entwickeln und ausreichend Widerstandskraft für den Winter bilden.

grüner Rasen
Sattgrüner Teppich! © Rasendoktor

Düngen im Herbst

Der Rasen benötigt in der Vegetationsphase Herbst natürlich ausreichend Nährstoffe, um wachsen zu können. Bei einer Düngung mit hochwertigen mineralischen Düngern wird empfohlen mindestens 3 x pro Jahr zu düngen, im Frühjahr, im Sommer und eben im Herbst. Für die Düngung im Herbst sollten einige Besonderheiten beachtet werden:

  • Der Rasen benötigt im Herbst Stickstoff & Kalium
  • Kalium stärkt die Zellen für den Winter
  • zu spätes Düngen erhöht die Krankheitsgefahr

Die Düngung mit einem stickstoffhaltigen Herbstdünger * sollte spätestens Mitte Oktober erfolgt sein. Spätere Stickstoffgaben erhöhen die Krankheitsanfälligkeit des Rasens in den Wintermonaten. Die Folge sind Schäden am Rasen, die im Frühjahr wieder behoben werden müssen.

Kalium für die Widerstandskraft

Ergänzend zur Hauptdüngung mit einem Dünger, der sowohl Stickstoff als auch Kalium für den Rasen bereitstellt, kann unter Einhaltung eines Mindestabstands von 2 Wochen auch ein reiner Kaliumdünger * ausgebracht werden. Der Nährstoff Kalium stärkt die Zellwände der Gräser und erhöht die Widerstandskraft gegenüber Kälte- und Trockenstress in den Wintermonaten. Auch diese Düngung sollte spätestens Ende Oktober erfolgt sein.

Vertikutieren, Aerfizieren & Besanden im Herbst

Je nach Zustand des Rasens können im Herbst auch mechanische Pflegemaßnahmen durchgeführt werden. Beim Vertikutieren wird mit scharfen Messern max. 4 mm tief in die Grasnarbe geschnitten, um Filz und abgestorbene Gräser zu entfernen. Vermeiden Sie, den Rasen ohne Notwendigkeit zu vertikutieren. Diese Pflegemaßnahme setzt den Rasen stark unter Stress. Bei dichtem Rasenfilz ist es jedoch unbedingt notwendig.

Aerifizieren, also das Stechen von Löchern in den Rasen mit gleichzeitigem Entfernen von Bodenmaterial, ist eine Pflegemaßnahme, die in den meisten Fällen zu empfehlen ist. Diese Arbeit wird mit einem Spezialwerkzeug * durchgeführt und gehört im Profibereich (z.B. auf Golfplätzen) zum regelmäßigen Pflegeprogramm. Die aus dem Boden gezogenen „Stöpsel“, sogenannte Cores, werden anschließend entfernt und die Fläche besandet. So füllen sich die Löcher im Boden mit Quarzsand wieder auf, sorgen für eine lockere Bodenstruktur und verbessern die Wuchsbedingungen der Rasengräser enorm. Viele Rasenprobleme können mit Aerifizieren behoben oder gar am Entstehen gehindert werden.

Auf dem Weg zum winterfitten Rasen

Mähen Sie Ihren Rasen so lange, wie Wachstum feststellbar ist. Er sollte weder zu kurz noch zu lang für den Winter sein. Für private Gärten empfiehlt sich eine Halmlänge von 4 bis 5 cm. Beachten Sie, dass pro Mähvorgang maximal ein Drittel der Halmlänge abgeschnitten werden sollte. Das reduziert den Stress für die Gräser. Entfernen Sie laufend Laub und Äste vom Rasen. Die Gräser benötigen Licht und Sauerstoff und sollten keinesfalls unter einer Schicht feuchten Laubes begraben liegen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, im Herbst für eine dichte geschlossene Grasnarbe zu sorgen. Die beste Prophylaxe gegen Rasenkrankheiten und unerwünschten Beikräutern im Rasen, ist die geschlossene Grasnarbe. Nützen Sie den Herbst und schließen Sie Lücken im Rasen mit einer Nachsaat. Bei einer schütteren, nicht besonders dichten Rasenfläche, können Sie auch flächig in die vorhandene Grasnarbe einsäen. Dieses sogenannte Overseeding sorgt für eine Nachverdichtung des Rasens.

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