Perfektes Feuer in 5 Schritten, so gelingt’s!

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Das perfekte Feuer machen auf Terrasse, im Garten oder in der Feuerschale: Wir wollten unbedingt herausfinden, wie man das perfekte Feuer in unserer Feuerschale hinbekommt. Eines, das das lange und harmonisch brennt, nur wenig Rauch entwickelt und keinen störenden bzw. gefährlichen Funkenflug hat. Dass dies aber nicht ganz so einfach ist, haben wir nach vielen vergeblichen Versuchen erfahren müssen 😉 .

Holzscheite und Zeitungspapier?

Mal dauerte es ewig, bis das Holz entzündet war oder das Feuer brannte schon nach kurzer Zeit runter. Ein anderes Mal qualmte es so stark, dass wir kaum noch atmen konnten. Kurz gesagt: Es reicht leider nicht, einfach über etwas Zeitungspapier ein paar Holzscheite zu drapieren und anzuzünden.

Also haben wir uns auf die Suche nach dem Geheimnis für das perfekte Feuer gemacht und dazu auch den Holz- und Feuerexperten Andreas Eberhard befragt. Alle Tipps haben wir sofort ausprobiert und weiter optimiert.

Hier unsere Empfehlungen für ein perfektes Feuer:

Zu einem perfekten Lagerfeuer mit wenig Rauchentwicklung und geringem Funkenflug gehören ein paar grundlegende Punkte:

  1. Der richtige Untergrund
  2. Das richtige Holz
  3. Die richtige Schichtung
  4. Das richtige Anzünden
  5. Sicherheitshinweise und Löschen
So brennt das Feuer lange und harmonisch © Siegbert Mattheis
So brennt das Feuer lange und harmonisch © Siegbert Mattheis

1. Der richtige Untergrund

Wenn ihr das Feuer direkt im Garten oder auf der bloßen Erde (oder am Strand) entfachen wollt, grabt eine breite, etwa 5 bis 10 cm tiefe Mulde und errichtet am Rand einen Wall aus Erde, Steinen (keine nassen Steine verwenden, sie könnten zerspringen!) oder Sand. Der Untergrund darf nicht brennbar sein. Zu Gehölzen und zum Wohngebäude, aber auch zum Gartenhaus oder Carport solltet ihr einen Abstand von mindestens fünf, besser zehn Metern halten. Allerdings unterliegt ein Lagerfeuer inzwischen sehr strengen Genehmigungs-Regeln, die ihr bei eurer Gemeinde erfragen solltet.

Wegen dieser strengen Richtlinien beim privaten Lagerfeuer ist die Feuerschale die beste Alternative und hat sich mittlerweile zum Trendobjekt entwickelt. Denn wenn ihr in einer Feuerschale nur naturbelassenes, stückiges Holz oder Holzbriketts verwendet, braucht ihr keine behördliche Genehmigung.

Praktisch: Eine Feuerschale besitzt in der Regel Tragegriffe, dies macht das Entsorgen der Asche leichter. Und nach dem Gebrauch kann die Schale ganz einfach wieder verstaut werden.

Wenn ihr keinen Ärger mit euren Nachbarn haben wollt, achtet auch darauf, dass der Rauch nicht auf andere Grundstücke oder Terrassen ziehen kann. Oder ladet eure Nachbarn einfach zum gemütlichen, perfekten Feuer mit ein. 😉

2. Das richtige Holz

Das verwendete Holz muss trocken und unbehandelt sein. Ideal ist es, wenn es weniger als 20% Feuchtigkeit hat. Das beste Brennholz ist Buche, Birke oder Eichenholz (dieses sollte besonders gut abgelagert sein, es brennt dann fast wie Steinkohle).

Birke ergibt das schönste, harmonische Feuer mit einer leicht bläulichen Flamme. Allerdings brennt Birke etwas schneller ab.

Wenn ihr ein besonders knisterndes Feuer haben wollt, nehmt Nadelholz, z.B Fichte oder Tanne. Allerdings bildet das auch mehr Funkenflug aus.

Kiefer ist nicht so gut geeignet. Sie enthält sehr viel Harz, dadurch entsteht zwar eine schnelle Hitze, aber auch mehr Rauchentwicklung. Im Kamin zeigt sich dies an der Rußablagerung auf der Scheibe.

Ungeeignet sind Obstbaumschnitte, sie qualmen sehr stark und brennen nicht harmonisch ab.

Buche, Birke und Eiche sind für ein perfektes Feuer am besten geeignet © Siegbert Mattheis
Buche, Birke und Eiche sind für ein perfektes Feuer am besten geeignet © Siegbert Mattheis

3. Die richtige Schichtung vom Brennholz

Damit das Feuer eine kathedralenartige, perfekte Form erhält, schichtet es folgendermaßen:

  1. Stellt in der Mitte der Feuerschale ein möglichst dickes, nicht zu langes Kernholz senkrecht auf.
  2. Darum herum drapiert andere Scheite senkrecht oder wie bei einem Indianerzelt kegelförmig. Achtet darauf, dass immer genügend Abstand bleibt, damit der Sauerstoff zirkulieren kann.
  3. Auf das Kernholz in der Mitte füllt ihr nun Kleinholz, trockene Rinde oder Anfeuerholz.
  4. Darauf gebt Bio-Anzündwolle, die ihr wiederum mit einigen kleinen Holzstücken bedeckt.
  5. Fertig!
Um den Kernscheit in der Mitte werden wie bei einem Tipi andere Holzscheite geschichtet, in die Lücke kommen kleine Holzstücke oder Rinde und die Anzündwolle © Siegbert Mattheis
Um den Kernscheit in der Mitte werden wie bei einem Tipi andere Holzscheite geschichtet, in die Lücke kommen kleine Holzstücke oder Rinde und die Anzündwolle © Siegbert Mattheis

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4. Das richtige Anzünden

Das Feuer wird immer von oben angezündet, so frisst es sich durch die leicht brennbaren Rindenstücke nach unten in das Kernholz; die Schwerkraft tut dann ihr Übriges.
Am Anfang entsteht ein wenig Rauch, aber wenn ihr das richtige Holz verwendet habt, ist er nach etwa 5 Minuten vorbei.

Sobald das Kernholz in der Mitte langsam herunterbrennt, neigen sich die äußeren Scheite zur Mitte und es entsteht ein herrliches, kathedralenartiges Feuer.

Wenn ihr nachlegen wollt, achtet darauf, dass ihr euch dem Feuer in Windrichtung, also mit dem Wind nähern. Benutzt zum Nachlegen besser einen Feuerhaken oder feuerfeste Handschuhe.

Mit Anzündwolle gelingt das Anzünden am besten © Siegbert Mattheis
Mit Anzündwolle gelingt das Anzünden am besten © Siegbert Mattheis

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Perfektes Feuer, so gut wie ohne Rauch und Funkenflug © Siegbert Mattheis
Perfektes Feuer, so gut wie ohne Rauch und Funkenflug © Siegbert Mattheis

5. Sicherheitshinweise und Löschen

Haltet zur Sicherheit immer einen Eimer mit Wasser, Sand oder einen Gartenschlauch bereit und lasst das Feuer niemals unbeaufsichtigt. Löscht auch jedes Mal die letzten Glutreste mit Wasser oder Sand.

Somit steht einem wunderbar romantischen Abend bei einem lange und perfekt loderndem Lagerfeuer nichts mehr entgegen 😉

Siegbert Mattheis

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