Denim, Blue Jeans – woher stammen die Begriffe?

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Wer hat die Jeans erfunden? Woher kommt der Begriff Denim? Im Museum de Vieux Nîmes in der südfranzösischen Stadt Nîmes könnt ihr die Geschichte der Blue Jeans und des Denim-Stoffes entdecken, denn eines der ureigensten Symbole der US-amerikanischen Kultur wurde nicht etwa nur von Levi Strauss erfunden, sondern hat seine Wurzeln in Genua und Nîmes!

Webart aus Deutschland

Schon im 16. Jahrhundert war die Webart der heutigen Jeans bekannt, ein einfaches Flechtgewebe mit Ketthebungen und -senkungen, das aus dem niederdeutschen Raum stammte.

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Blau gefärbte Stoff-Fäden
Mit dem Blau aus Genua eingefärbter Stoff im Museum von Nîmes © Siegbert Mattheis

Blau aus Indien

Eingefärbt wurde es mit einem damals günstigen Farbstoff, dem tiefen Blau des Indigostrauches, der bereits seit 4.000 Jahren in Ostindien, China und im tropischen Afrika kultiviert wurde. Durch die Reisen des Italieners Marco Polo gelangte dieser Farbstoff aus Ostindien in die Häfen von Genua. Günstig war er deswegen, weil ihm keine große Zukunft vorhergesagt wurde, da das Blau (wie wir alle wissen) nicht waschecht ist.

Bleu de Gênes

In Frankreich bezeichnete man diesen Farbstoff einfach als Bleu de Gênes, das Blau aus Genua, ausgesprochen etwa Blö d’schens, da man in der damaligen französischen Intonation auch die letzten Buchstaben noch mitgesprochen hatte.

Aus “de Nîmes” wird “Denim”

Im südfranzösischen Nîmes, im 17 Jhdt. ein Zentrum der Stoffproduktion, begannen einige Tuchfabriken, diese einfachen, aber widerstandsfähigen Stoffe aus Baumwolle als Arbeitskleidung für die Landbevölkerung herzustellen. Diese nannte man einfach Serge de Nîmes, Gewebe aus Nîmes.

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Levi Strauss kam aus Deutschland

Löb (Levi) Strauss aus dem fränkischen Buttenheim wanderte 1853 nach dem Tod des Vaters aus wirtschaftlichen Gründen mit seiner Mutter Rebecca und vielen Geschwistern nach Amerika aus. Er arbeitet zunächst mit seinen Brüdern in einem von ihnen gegründeten Textilhandelsgeschäft in New York, bevor er vom Goldrausch in Kalifornien erfährt und aufbricht, dort sein Glück zu versuchen.

Goldgräber brauchten robuste Kleidung

In San Francisco erkannte er schnell, dass die Goldgräber für ihre Arbeit robuste Kleidung brauchten und schneiderte zunächst Hosen aus braunem Zeltstoff. Der erste Kunde war so begeistert, dass er als wandelnde Werbefigur überall herumstolzierte und seine neue Hose präsentierte, die braun, noch ohne Nieten war und mit Hosenträgern gehalten wurde.

Aus “Bleu de Gênes” wurde “Blue Jeans”

Erst 1873 wurde die Verstärkung besonders strapazierter Stellen an den Hosen durch Metallnieten wie beim Pferdegeschirr als Patent angemeldet. Damals wurden die Beinkleider noch “Waist Overalls”, also in etwa “Taillenüberzieher” genannt. Erst nach der Idee mit den Nieten begann Strauss mit seinem Partner Jacob Davis auf das Baumwollgewebe, das in Anlehnung an seinen Ursprungsort “Denim” (de Nîmes) genannt wurde, und den blauen Farbstoff aus Genua umzusteigen.

Nummer 501

Er bestellte einen Warenposten mit der zufälligen Nummer 501 in Nîmes. So nannte er 1890 diese ersten Jeans “Levi’s 501”. Aus “Bleu de Gênes” wurde “Blue Jeans”, allerdings wurde sie erst ab etwa 1920 so genannt.

Erste europäische Jeans 1948

In Europa wurde die Jeans erst nach dem 2. Weltkrieg durch die amerikanischen Soldaten bekannt. 1948 produzierte die Firma L. Herrman Kleiderfabrik die erste europäische Jeans (die spätere Mustang-Jeans). 1953 gab es auch schon spezielle Schnitte für Frauen.

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Marlon Brando, James Dean …

Berühmt geworden ist die Jeans durch Stars wie Marlon Brando oder James Dean. Daher stand sie in den fünfziger und sechziger Jahren als Symbol für jugendlichen Protest gegen die herrschende bürgerliche Welt.

… und Brigitte Bardot

Als weibliches Vorbild für alle damaligen Jeansträgerinnen galt unter anderen Brigitte Bardot, die die Jeans damit noch nicht salonfähig machte, aber als bequeme Freizeitkleidung etablierte – und die Jeans mit ihren Filmen aus St. Tropez gewissermaßen an ihren Ursprung in Südfrankreich zurückbrachte…

Siegbert Mattheis

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