Aups ist ein zauberhafter mittelalterlicher Ort in der Provence nahe der Verdon-Schlucht. Der Ort wird sogar als eines der schönsten Dörfer des Haut-Var angesehen. Berühmt ist Aups vor allem aber wegen seines Trüffelmarkts, dem drittgrößten Frankreichs.
Das idyllische Dorf mit knapp 2.500 Einwohnern am Rande der bewaldeten Montagne des Espiguières bezeichnet sich selbst als das „Tor zum Verdon und zum Lac de St. Croix“. Aufgrund der Nähe zum Grand Canyon du Verdon bietet sich Aups mit seinen relativ günstigen Quartieren tatsächlich gut als Ausgangspunkt für die Erkundung des Verdon und Touren in das Haut-Var an.



Aups Sehenswürdigkeiten
Besonders sehenswert ist das Gewirr der vielen engen Gassen unter Torbögen, die Brunnen und mittelalterlichen Gebäuden, die sich oberhalb eines mit Platanen beschatteten Marktplatzes erstrecken.
Dabei hat die Ansiedlung bereits römische Wurzeln, selbst Julius Cäsar soll schon dort gewesen sein. Ursprünglich wurde der Ort Oppidum de Alpibus (lat. befestigte Alpensiedlung) genannt, daraus wurde später Castrum de Alpibus (Alpenlager), danach Castrum de Almis, Alps und daraus wurde schließlich Aups.
Als optischer Orientierungspunkt bietet sich der Tour de l’Horloge, der Uhrturm mit typisch provenzalischem Glockenkäfig an. Die Glocke trägt bemerkenswerterweise die Inschrift “Ich bin die Freude der ganzen Welt”. Der Grund dafür liegt in einem Prozess, der im 14. Jh. begann und fast vierhundert Jahre andauerte. Die Bewohner von Aups wollten anstelle der Jahrhunderte andauernden Herrschaft der Herzöge von Blacas d’Aups juristisch lieber niemand anderem als dem König von Frankreich und Navarra selbst unterstellt sein. Sie erreichten dieses Privileg erst 1712 und gossen aus Freude darüber die Glocke im selben Jahr.
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Aups war Zentrum der Résistance
Überhaupt gelten die Einwohner des Ortes als ziemlich hartnäckig und widerstandsfreudig. 1851 wurde Aups zum Herz des republikanischen Aufstandes im Département Var gegen den Staatsstreich Napoléons III. Das brachte der Gemeinde sogar den Beinamen Centre du Var Rouge (Zentrum des Roten Var) ein. Und auch während des Zweiten Weltkrieges war Aups eine Hochburg der Résistance. Davon zeugt das gleichnamige, gut dokumentierte Museum in der Avenue Albert 1er, Zugang über das Museum Simon Segal. Der Eintritt ist frei.

Kirchen und Reste der Stadtmauer
Die Stiftskirche Saint-Pancrace am Marktplatz wurde von 1489 bis 1503 im provenzalisch gotischen Stil mit einer Renaissancefassade gebaut. Die Kirche besitzt sehenswerte Altäre aus dem 17. Jh. und eine bemerkenswerte Agati Orgel. Außergewöhnlich ist aber auch das Giebelfeld außen. Es trägt die große Inschrift “République française. Liberté, Égalité, Fraternité”. Dieses republikanische Motto wurde 1905 angebracht, nach dem Gesetz des französischen Staates, um zu demonstrieren, dass diese Kirche dem Staat gehörte. Solche Inschriften sind sehr selten.
Die Kapelle Notre-Dame de la Délivrance stammt aus dem Jahr 1853 und wurde auf den Ruinen des altes Schloss der Herzöge von Blacas errichtet. Jedes Jahr wird in der Nacht zum 15. August, an Maria Himmelfahrt die Jungfrau Maria der Notre-Dame de la Délivrance in einer Prozession durch Aups getragen.
In der ehemaligen Ursulinenkapelle (Chapelle du Couvent des Ursulines) ist das Museum der modernen Kunst untergebracht. Es ist mit 53 Werken dem Maler Simon Segal und der Pariser Schule gewidmet.
Weiterhin sehenswert sind die Ruinen des Schlosses und Teile der alten Stadtmauer, u.a. das Tor Portes des Aires, das aus dem Jahr 1670 stammt und damals der Hauptzugang von Aups war.
Der drittgrößte Trüffelmarkt Frankreichs in Aups
Heute zehrt der Ort aber eher von seiner Bekanntheit, den drittgrößten Trüffelmarkt Frankreichs, nach denen in Richerenches und Carpentras veranstalten zu können. Dieser findet von November bis Februar jeden Donnerstag auf dem Place Frédéric Mistral statt. Hier werden die teuersten Trüffeln der Welt, die schwarzen Tuber melanosporum gehandelt. In der Provence nennt man sie übrigens rabasse. Direkt am Markt finden Sie neben der Tourismusinformation auch ein Maison De La Truffe mit allen Informationen rund um die schwarzen Diamanten.
Hier unsere Übersicht der Trüffelmärkte in Frankreich.
Im Sommer, von Anfang Juli bis Ende August werden auch die etwas weniger wertvollen, dennoch ebenfalls schmackhaften weißen Sommertrüffel Tuber Aestivum an einzelnen Marktständen auf dem Marché provençal angeboten. Zwischen vielen anderen regionalen Produkten wie Obst, Gemüse, Fleisch, Wurstwaren, Fisch, Käse, oder Pflanzen und Kleidung.
Ansonsten lebt Aups vor allem vom Tourismus, aber auch Weinbau, die Jagd sowie traditionell provenzalisches Handwerk, Schreinerei, Imkerei und die Herstellung von Olivenöl aus der schwarzen Olivensorte Bouteillan behaupten sich hier.
Unser Restaurant-Tipp: Das Auberge de la Tour gleich neben der Kirche Saint-Pancrace. Hier sitzen Sie unter schattigen Platanen und Olivenbäumen und genießen leckere provenzalische Spezialitäten, z.B. eine Daube provençale inmitten von Vintage-Gegenständen und Kunst.
Aktualisierte Infos finden Sie auch auf den Tourismusseiten der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Siegbert Mattheis