Ein Kraut, das es in sich hat: Lavendel, lateinisch Lavandula, spielt in der Naturheilkunde bis heute eine wichtige Rolle. Schließlich steckt im Lavendel das lateinische Wort lavare, das übersetzt waschen bedeutet. Schon die alten Römer benutzten die Blüten und ätherischen Öle als Zusatz zum Bade- oder Waschwasser.
Lavendel vertreibt Ungeziefer
Mit Lavendelblüten auf den Fußböden und Lavendelsträußchen in den Schränken wollte man bereits in den mittelalterlichen Schlössern Ungeziefer fernhalten, denn vielerlei Getier schätzt den Geruch überhaupt nicht.
Dem Menschen jedoch vermittelt der frische Duft des Lavendels ein Gefühl von Sauberkeit und Reinheit. Im Mittelalter wurde er sogar als Zauberkraut verehrt. Die Pflanze sollte den Teufel vertreiben und galt auch als Mittel gegen die Pest. Französische Parfümeure, die Lavendel etwa seit dem 13. Jahrhundert als natürliche Essenz verwendeten, rühmten ihn als Wundermittel, denn sie erkrankten seltener an Pest und Cholera. Offenbar schützten die antiseptischen, bakteriziden und antiviralen Eigenschaften des Lavendelöls die Parfümhersteller.
Lavendel zur Stimmungsaufhellung
In der Homöopathie steht Lavendel im Ruf, eine Seelenpflanze zu sein, die zur Ruhe und Nervenstärke beiträgt und deshalb den Geist für neue Impulse empfänglich macht. Das kostbare Lavendelöl wird per Wasserdampfdestillation aus den blühenden Rispen und Stängeln der meist im Juli geernteten Pflanzen gewonnen. Für ein Kilo ätherisches Öl benötigt man etwa 120 Kilo Blütenrispen. Das Öl wirkt über die Atemwege oder über die Haut. In der Aromatherapie wird Lavendel gegen Stress, Migräne, zur Stimmungsaufhellung und bei Schlafbeschwerden eingesetzt.
Welchen Boden braucht Lavendel?
Es gibt viele gute Gründe, Lavendel in den Garten oder auf Balkon und Terrasse zu pflanzen. Neuerdings sind auch bei uns wunderbare Sorten, z.B. Downderry Lavendel erhältlich. Diese stammen aus einer der berühmtesten englischen Lavendelgärtnereien und sind nicht nur wunderschön, sondern werden in vielen unterschiedlichen Farben angeboten. Die Pflanzen sind anspruchslos und gedeihen in unseren Breiten problemlos. Die mehrjährigen Halbsträucher sind meist winterhart und blühen je nach Sorte von Juni bis September. In kalten Regionen bei eisigen Ostwinden sollte er allerdings doch durch einen „Wintermantel“ aus Laub oder Reisig geschützt werden. Was den Standort angeht, ist Lavendel hart im Nehmen: Er liebt sandige, nährstoffarme Böden in praller Sonne. Staunässe und kalte Böden hingegen toleriert Lavendel nicht. Mit seinen silbrigen oder graugrünen Blättern, die übrigens ebenfalls duften, ist er auch ohne Blüten attraktiv.
Wie macht man einen Lavendelstrauch?
Wer also in diesem Jahr seine Lavendelleidenschaft mal so richtig ausleben möchte, sollte nicht versäumen, einige Stängel der blühenden Pflanzen zu ernten. Geschnitten werden die blühenden Stiele am Morgen, denn dann ist der Gehalt des ätherischen Öls besonders hoch. Hängen Sie die Alleskönner eine Woche kopfüber an einen schattigen Platz zum Trocknen und verarbeiten Sie das Bündel dann zu einem Duftpotpourri. Ein solches auf den Schreibtisch gestellt, fördert die Konzentration, macht den Kopf frei und belebt den Geist. Probieren Sie´s aus!
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