„Wer genießen kann, trinkt keinen Wein mehr, sondern kostet Geheimnisse.“ sagte schon der weltberühmte Katalane Salvador Dalí. Und bestimmt dachte der für seine surreale Kunst bekannte Maler dabei an die Weine seiner Heimat. Die werden jetzt auch außerhalb Kataloniens immer beliebter.
Das Weinland Katalonien bietet eine wirklich erstaunliche Vielfalt. Einheimische alte Trauben gibt es hier ebenso wie autochthone Rebsorten. Und natürlich den beliebten Tempranillo, den die Katalanen „Ull de Llebre“ nennen. Früh schon nutzen die katalanischen Winzer zudem hochwertige französische Trauben. Daraus entstanden die ersten sortenreinen Cabernets in Spanien und Cuvées aus einheimischen und Bordelaiser Trauben.
Die Kellermeister Kataloniens haben es tatsächlich geschafft, sowohl bei internationalen Modetrends mitzuhalten und gleichzeitig aus den einheimischen Sorten Weine mit eigener Persönlichkeit zu entwickeln. Dazu gehört auch das Wiederbeleben zahlreicher vom Aussterben bedrohter Rebsorten, die es sonst nirgendwo auf der Welt mehr gibt.
So vielfältig wie die Rebsorten sind dabei auch die Methoden, mit denen der Wein in Katalonien hergestellt wird. Hochmoderne Winzerkunst steht hier gleichberechtigt neben alten traditionellen Verfahren.
Schon seit über 100 Jahren wird im Penedès das Flaschengärverfahren für die Cava-Herstellung genutzt, welches aus der Champagne übernommen wurde. Damit war der Grundstein für den modernen Weinbau in Spanien gelegt. Seit den 1970er Jahren gelten die katalanischen Weinmacher sogar als Pioniere, wenn es um die Techniken des zeitgemäßen Weinmachens geht.
Aber auch die alten Weinbautraditionen sind nicht ausgestorben wie z. B. bei den so genannten Vins Rancis. Weine aus Garnatxa Blanca oder Tinta werden für diese international kaum bekannte Spezialität überreif gelesen und in großen Behältern ohne Zugabe von Weinalkohol jahrelang gelagert. Üblich ist sogar die Aufbewahrung unter freiem Himmel, teilweise werden Gefäße aus Glas verwendet. Eine weitere Spezialität ist der süße Vi Generós, bei dem zugesetzter Weingeist die begonnene Gärung stoppt, was zu einer beträchtlichen Restsüße führt. Und auch die süßen Misteles sind eine alte Winzertradition, bei denen es sich um unvergorenen Süßmost handelt, bei dem jegliche Gärung durch Zusatz von Weinalkohol unterbunden wird. Das Ergebnis sind archaische Weine, die einen in die Anfänge des Weinbaus entführen.
Mehr Infos über das Weinland Katalonien und eine Auswahl der besten Winzer finden Sie hier: www.weine-aus-katalonien.de
Claudia Mattheis
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