La Tarte Tropézienne, ein köstliches Stück Südfrankreich

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Diese fluffige gefüllte Brioche müsst ihr unbedingt probieren, wenn ihr In Frankreich seid! Denn die Tarte Tropézienne ist nicht nur extrem lecker, sondern hat auch eine bezaubernde Geschichte als Hintergrund.

Was ist eine Tarte Tropézienne?

Die oft einfach nur Tropézienne genannte tarte ist ein luftiger Briochekuchen, der in zwei Hälften geteilt mit einer außergewöhnlichen Mischung aus Butter- und Konditorcreme gefüllt ist. Darüber ist Hagelzucker gestreut. Es gibt sie in allen Größen und in vielen Varianten, z. B. mit Früchten der Saison belegt.

Briochekuchen
La Tarte Tropéziennes: fluffig und lecker © Tarte Tropéziennes

Die Geschichte hinter der Tarte Tropézienne

Der aus Polen stammende Konditor Alexandre Micka wanderte 1952 in die Provence aus. Drei Jahre später beschloss er, in Saint-Tropez an der Place des Lices eine Bäckerei und Konditorei zu eröffnen. Aus Polen brachte er das Rezept für einen Briochekuchen mit Sahne von seiner Großmutter mit, den er in seiner Konditorei mit Erfolg verkaufte.

Im selben Jahr 1955 kam der Regisseur Roger Vadim nach Saint-Tropez und begann dort mit Brigitte Bardot, Curd Jürgens und dem jungen Jean-Louis Trintignant den Film “Et Dieu créa la femme” (dt. “Und Gott erschuf die Frau”) zu drehen. Der deutsche Verleih gab ihm leider den unglücklichen Titel “Und ewig lockt das Weib”.

Kuchenstück Briochekuchen mit Füllung und Hagelzucker
© Tarte Tropézienne

Roger Vadim suchte nach einem Caterer, entdeckte den Laden von Alexandre Micka und beauftragte ihn, die Filmcrew zu beliefern. Als der auch seinen Briochekuchen als Dessert mit ans Set brachte, verliebte sich Brigitte Bardot sofort in diese süße Versuchung.

Begeistert schlug sie ihm vor, die mit Creme gefüllte Brioche doch gleich als “Tarte de Saint-Tropez” (“Kuchen von Saint-Tropez”) zu bezeichnen. Micka war hocherfreut, entschied sich dann aber für den Namen „Tarte Tropézienne”.

Als der heute weltberühmte Film in die Kinos kam, begann der Hype um Saint-Tropez. Urlauber strömten in den Ort und auch in die Konditorei von Alexandre Micka und entdeckten den köstlichen Briochekuchen. So begann der Siegeszug der Tarte Tropézienne, die bald zu einem Klassiker der französischen Küche avancierte.

1973 meldete Alexandre Micka klugerweise das Verfahren zur Herstellung des Gebäck als französisches Patent an. Und schon bald darauf konnte er weitere Geschäfte an der Côte d’Azur eröffnen; später auch in Paris.

Rezept auf Pappschachtel

Als 1985 Albert Dufrêne die Nachfolge von Alexandre Micka antrat, übergab der ihm das handgeschriebene Rezept auf einer Pappschachtel, die seither in einer kleinen Metallschachtel aufbewahrt wird. Und die wiederum ist sorgfältig in einem Safe verschlossen. Nur drei Personen kennen das vertrauliche Rezept der Creme.

Auf jeden Fall ist die Tarte Tropeziénne nicht mit Orangenblütenwasser hergestellt, wie oft zu lesen ist..

Bon appetit !

Siegbert Mattheis

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