Les Tropéziennes, angesagte klassische Ledersandalen aus Saint-Tropez

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Was sind Tropéziennes Sandalen? Woher stammen sie und wie entstand das Original? Und welche Hersteller gibt es? Wir haben uns in unsere Sandalen geschmissen und auf den Weg gemacht, diese Fragen zu beantworten.

Saint-Tropez, nur Luxus-Yachten und Touristen?

Saint-Tropez verbindet man landläufig mit Brigitte Bardot, Jet Set und Luxus-Yachten. Aber lange bevor Filmemacher und Brigitte Bardot das ehemalige Fischerdorf berühmt machten, war St. Tropez bekannt für seine einzigartigen Sandalen, die Les Tropéziennes, die heute wieder total angesagt sind.

Tropéziennes Sandalen, Les Tropéziennes sind handgefertigte Riemchen-Sandalen mit einer stabilen Ledersohle. Sie entstanden 1927 und wurden ursprünglich nach antiken Vorbildern gefertigt.

Der Klassiker, Les Tropeziennes-Sandalen © Rondini
Der Klassiker, Les Tropeziennes-Sandalen © Rondini

Knapp 30 Jahre später wurde Saint-Tropez durch den Film “Et Dieu… créa la femme” (dt. “Und immer lockt das Weib”) mit dem jungen Jean-Louis Trintignant, Curd Jürgens und Brigitte Bardot schlagartig in ganz Europa und den USA berühmt. So waren es schnell auch Künstler, Maler, Schriftsteller, französische und ausländische Filmemacher, die in die Stadt kamen und nach den handgefertigten Tropéziennes Sandalen verlangen.

Brigitte Bardot, Madeleine Renaud, Françoise Giroud, Joan Collins, Cocteau, Picasso, Colette, Paul Géraldy, Oliver Hardy trugen Tropéziennes; später auch u.a. Tom Hanks oder Linda Evangelista. Letztens hat auch Brigitte Bardot wieder ein Paar bestellt.

Rondini Tropeziennes-Sandalen mit Python-Schlangenleder © Rondini
Rondini Tropeziennes-Sandalen mit Python-Schlangenleder © Rondini

Les Tropéziennes Hersteller

Die zwei Hersteller der Original-Sandalen “Made in Saint-Tropez” möchten wir euch hier vorstellen:

Rondini, Pionier und Original der Tropéziennes-Sandalen

Im Jahr 1927 soll ein Antiquitätenhändler aus Saint-Tropez den ansässigen Schuster Dominique Rondini, dessen Sohn Serge gerade geboren war, gebeten haben, ihm Sandalen zu fertigen. Und zwar genau so, wie er sie von antiken griechischen und römischen Skulpturen kannte. Rondini erfüllte ihm den Wunsch und fertigte fortan auch für andere Kunden diese klassischen Ledersandalen aus Saint-Tropez, die Sandales Tropéziennes.

Sein Sohn Serge stieg später ins Geschäft ein und begann, auch andere Formen für die anspruchsvoller werdende Kundschaft zu entwickeln.

Jeder einzelne Größe hat hier ihre eigene Passform © Rondini
Jeder einzelne Größe hat hier ihre eigene Passform © Rondini

Seit 1983 leitet Alain Rondini das kleine Familienunternehmen in dritter Generation. Eine Kerngruppe von nur einem Dutzend Menschen arbeitet heute an der Herstellung der Rondini-Sandalen.

Seit einigen Jahren könnt ihr Rondini Tropéziennes nun auch über einen Online-Shop beziehen. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft trat Alains Neffe Xavier in das Team ein. Heute verantwortet er sowohl die Produktion als auch den Online-Vertrieb.

Die Belegschaft von Rondini, links der Chef Alain Rondini © Rondini
Die Belegschaft von Rondini, links der Chef Alain Rondini © Rondini
'Egyptien bleu crispé' heißen diese Tropeziennes-Sandalen von Rondini © Rondini
'Egyptien bleu crispé' heißen diese Tropeziennes-Sandalen von Rondini © Rondini

Alains Töchter Clara, Anaïs und Pauline bedienen den Social Media-Bereich; Eric, Xavier oder Sophie kümmern sich um Änderungen und besondere Kundenwünsche, Georges leitet das Geschäft und ist für die Schaufensterdekoration zuständig, Alison hilft Ihnen bei der Auswahl des Designs, das am besten zu Ihnen passt, und Christelle, Corinne und Imen arbeiten in der Werkstatt und arrangieren, nähen, kleben und fertigen die Sandalen.

Denn heute wie damals werden die Sandalen ausschließlich in Handarbeit und nur in eigener Fertigungsstätte mit angegliedertem Shop in Saint-Tropez hergestellt. Und heute wie damals werden sie aus Leder gefertigt, das 12 Monate lang eichenrindengegerbt ist, um die Garantie für Festigkeit, Stabilität und Flexibilität zu gewährleisten. Und  Die Sandalen tragen Namen wie Bikini, Saint-Pierre, Capri, Croisé etc.

Wir finden es gut und richtig, dass sich ein so kleiner Handwerksbetrieb neben der großen Schuhindustrie behaupten kann und unterstützen das gerne mit unserem Bericht.

Zur Website von Rondini

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K.Jacques Tropéziennes

1933 eröffneten Jacques Keklikian und seine Frau Elise, beide armenische Flüchtlinge, einen kleinen Laden und eine Werkstatt in der Rue Allard 39 in Saint-Tropez und begannen ebenfalls, Sandalen mit Lederriemen herzustellen. Jacques zeichnete die Füße seiner Freunde und Kunden auf Karton und schnitt abends die Sohle aus dem Leder. Elise brachte ihr Know-how als Näherin ein und Jacques fand schnell weitere Freunde und Kunden, die in seine Werkstatt kamen, um sich mit seinen Tropéziennes Sandalen einzukleiden.

Auch bei K.Jacques tragen die Tropéziennes Sandalen Namen, hier aber eher die Namen großer Figuren aus der Geschichte, wie Homère, Picon, Epicure oder Gandhi.

Zur Website von K.Jacques

Les Tropéziennes sind übrigens nicht zu verwechseln mit der Tarte Tropéziennes, einem köstlichen Desert, das der Patissier Alexandre Micka 1955 extra für das Filmteam um Brigitte Bardot kreiert hatte.

Siegbert Mattheis

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