Mortadella zergeht mit ihrer zarten Textur und feinen Geschmack fast auf der Zunge. Wie die italienische Wurst hergestellt wird, woher der Name kommt und wie man sie am besten serviert – das haben wir uns von der Italienischen Vereinigung der Original Mortadella Bologna IGP erzählen lassen. Und durften natürlich auch die hauchdünnen, duftenden Scheiben verkosten 😉
Wie wird Mortadella hergestellt?
Mortadella wird aus Schweinefleisch der quergestreiften Muskulatur, vorwiegend aus der Schulter hergestellt. Hinzu kommen noch Gewürze wie Myrte, Muskat, Salz, Pfeffer oder Knoblauch, die für den einzigartigen feinen Geschmack der Mortadella verantwortlich sind. Die Mischung wird sorgfältig ausgewählt, fein zerkleinert und mit Speckwürfeln vermengt.
Warum sind weiße Stücke in der Mortadella?
Der Speck aus dem Schweinehals sorgt für die charakteristischen weißen Stückchen, die in der Wurst zu sehen sind. Sie verleihen der Wurst eine besonders saftige und aromatische Textur.
Wie lange muss die Wurst garen?
Diese Mischung wird in eine Haut gefüllt und in speziellen Heißluftöfen mehrere Stunden auf einer Kerntemperatur von 70°C gegart. Die Garzeiten schwanken dabei zwischen 8 und 26 Stunden, denn pro einem Zentimeter Durchmesser wird die Wurst eine Stunde lang gekocht. Diese lange Garzeit verleiht der Mortadella Bologna g.g.A. ihr einzigartiges Aroma und ihre samtige Konsistenz. Danach wird die Mortadella mit einer kalten Dusche auf 10 Grad abgekühlt.
Woher kommt der Name Mortadella?
Die Ursprünge von Bolognas berühmtestem Wurstwarenprodukt reichen bis in die Zeit der Etrusker und Römer zurück. Das erste Rezept wurde 1661 veröffentlicht, als Kardinal Farnese ein Regelwerk für die Herstellung der Mortadella herausgab. Der Name “Mortadella” leitet sich vom lateinischen Begriff mortarium ab (dt. Mörser). Dies bezieht sich darauf, dass das Fleisch früher mit einem Mörser zerstoßen und zerkleinert wurde, wie uns Augusto Cosimi, der Sprecher des Konsortiums zum Schutz der Mortadella Bologna erklärt.
Wie wird Mortadella serviert?
Mortadella wird oft in feinen dünnen Scheiben als Belag für Sandwiches oder als Antipasti oder zum Aperitivo serviert. Ihr könnt sie auch in kleine Würfel schneiden. Am besten dann erst kurz vor dem Servieren, damit die Wurst ihr volles Aroma entfalten kann.
Wie lange ist Mortadella haltbar?
Frisch aufgeschnittene Mortadella sollte innerhalb von 3 bis 5 Tagen verzehrt werden, am besten gut gekühlt. Vakuumverpackt hält sie je nach Hersteller meist mehrere Wochen.
Was ist der Unterschied zur Lyoner Wurst?
Im Unterschied zur Lyoner enthält Mortadella größere sichtbare Speckwürfel und wird mit typischen Gewürzen wie Pfeffer, Muskat und oft Pistazien hergestellt. Geschmack und Konsistenz sind feiner und aromatischer.
Was ist die Original Mortadella Bologna?
Die echte Mortadella Bologna mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) wird in den Regionen Emilia-Romagna, Piemont, Lombardei, Venetien, Toskana, Marken, Latium und in der autonomen Provinz Trient produziert.
Das EU-weit einheitliche Siegel “geschützte geografische Angabe” stellt sicher, dass das Lebensmittel eine bestimmte Qualität aufweist und aus der genannten Region stammt. Mindestens eine Stufe der Produktion muss dabei im genannten geografischen Gebiet erfolgen.
Italienische Wurstwaren bei Gustini bestellen *
Buon appetito!
Siegbert Mattheis
Siegbert Mattheis, Jahrgang 1959, ist seit seinem ersten Italienaufenthalt 1977 vom mediterranen Lebensgefühl begeistert. Seitdem bereist er mehrmals im Jahr die Länder rund um das Mittelmeer. Nach seinen Studien Kommunikationsdesign, Philosophie, Wissenschaftstheorie und Kunstgeschichte gründete er eine Werbeagentur, die er seit 1998 gemeinsam mit seiner Frau Claudia Mattheis führt. 2002 bauten beide gemeinsam Ambiente–Mediterran.de auf, das inzwischen größte Lifestyle-Magazin rund um die mediterrane Kultur. Darüber hinaus ist er Fachjournalist und Fotograf, begeisterter Hobbykoch und Liebhaber stilvoller Einrichtung. Gründliche Recherche und Liebe zum Detail gehören zu seinen Leidenschaften. Mit seiner Frau lebt er in Berlin Prenzlauer Berg.