Die Tulpe, die “persische Geliebte”

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Nein, Tulpen stammen nicht aus Holland ;). Jedenfalls nicht von Anfang an. Denn das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Tulpen-Arten lag in Nordafrika, Südeuropa und Mittel- und Zentralasien. Das Zentrum der Artenvielfalt war der südöstliche mediterrane Raum, die Türkei, Afghanistan, Turkestan und Persien.

Woher stammt der Name der Tulpe?

Und von dort hat die Tulpe auch ihren Namen, der aus dem Türkischen “tülbend” und dem persischen “delband” zurückgeht. “Delband” bedeutet auf persisch soviel wie “das Herz (zu)binden” und ist ein Synonym für “Geliebte/r”. Somit ist die Tulpe ein doppelt schöner Frühlingsgruß, den man sich nach Hause holen kann.

Gelbe Tulpen in Glasvase
Ein sonniger Farbtupfer © TulpenZeit/ibulb

Die Tulpe als Frühlingsbote

Da Tulpen schon sehr früh blühen – je kleiner und einfacher, desto früher – geben sie uns einen wunderschönen Vorgeschmack auf die frischen Farben des Frühlings. Offiziell wird in Holland – denn natürlich kommen die meisten Tulpen heute aus den Niederlanden – der Beginn der Tulpensaison schon Mitte Januar mit dem Nationalen Tulpentag gefeiert. Und selbst wenn die Natur sich draußen noch im Winterschlaf befindet und kalter Nieselregen das Bild bestimmt, kommen mit Tulpen in der Wohnung ganz schnell Frühlingsgefühle auf.

Tulpen mit Maikätzchen in der Vase
Zweige von frühblühenden Gehölzen machen sich als Vasenpartner besonders gut © TulpenZeit/ibulb

Wann beginnt eigentlich der Frühling?

Meteorologisch betrachtet trifft der Frühling bei uns pünktlich zum Monatsanfang März ein. Astronomisch gesehen, lässt er dann allerdings noch etwa drei Wochen auf sich warten. Genauer gesagt: Erst um 10:37 Uhr mitteleuropäischer Zeit am 20. März hat er 2021 auf der gesamten Nordhalbkugel seinen großen Auftritt. Dann steht die Sonne senkrecht über dem Äquator, weshalb auf der ganzen Welt an diesem Datum Tag und Nacht gleich lang sind. Im Gegensatz zu den ersten beiden Terminen findet man den Beginn des phänologischen Frühlings dagegen in keinem Kalender. Denn er wird ausschließlich an bestimmten, sich turnusmäßig verändernden Entwicklungsstadien der Natur festgemacht: Das Erblühen der Weidenkätzchen beispielsweise ist das Zeichen für den Start in den Vorfrühling.

Tulpen vor Streuobstwiese im Frühling
Tulpen zaubern einen Hauch von Frühling © ArtHdesign, Fotolia

Welche Farben gibt es bei Tulpen?

Ganz unabhängig von all diesen meteorologischen, astronomischen und phänologischen Daten kann man sich den Frühling schon jetzt ins Haus holen. Am besten geht das mit einem großen Strauß frischer Tulpen. Die Zwiebelblumen sind die Frühlingsboten par excellence und deshalb auch so unheimlich beliebt. Ihr Farbenreichtum scheint schier unendlich, denn es gibt kaum einen Ton, den man im Handel nicht entdecken kann: Die Palette reicht von Dunkelviolett über kräftige Farben wie Rot, Gelb oder Orange bis hin zu zarten Pastellschattierungen und Weiß. Zwei- oder mehrfarbige Sorten mit interessanten Musterungen sind ebenfalls erhältlich.

Welche Unterschiede gibt es bei Tulpensorten?

Während in den Supermärkten und auf den Wochenmärkten vor allem die sogenannten Einfachen Tulpen angeboten werden, findet man beim Floristen auch Exemplare, die sich durch ihre Blütenformen deutlich unterscheiden: Gefüllte Sorten schmücken sich beispielsweise mit einer großer Anzahl von Blütenblätter, Lilienförmige laufen nach oben spitz zu und die Blüten der Papageientulpen erinnern an die flatternden Flügel exotischer Vögel.

weiße Tulpen vor blauem Himmel
Weiß ist nur eine der Farbenvielfalt bei Tulpen © ceo77, Fotolia
Tulpen in Vase mit anderen Blumen
Tulpen lassen sich ganz wunderbar mit vielen anderen Schnittblumen kombinieren © TulpenZeit/ibulb
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Tipps für den Frühlingsstrauß:

Unabhängig von Blütenform und -farbe lassen sich alle Tulpen prima miteinander mischen. Je nach Geschmack und Stimmung wählt man den Strauß also fröhlich bunt oder dezenter Ton-in-Ton. Dank ihres enormen Variantenreichtums lassen sich die Schönheiten aber auch ganz wunderbar mit anderen Schnittblumen kombinieren. Besonders hübsch sind Sträuße, die thematisch den Frühling feiern: Schachbrettblumen oder Ranunkeln werden hier zu dekorativen Begleiterinnen der Tulpen. Auch die Äste frühblühender Gehölze machen sich gut als Vasenpartner. Vorsichtig sollte man allerdings bei Narzissen und Hyazinthen sein: Frisch angeschnitten geben sie ein Sekret ins Vasenwasser ab, welches die Leitungsbahnen in den Stängeln anderer Pflanzen verstopft und sie schnell verderben lässt. Wer sie trotzdem in einen Frühlingsstrauß integrieren möchte, sollte sie zuvor ein paar Stunden separat in Wasser stellen. Danach werden die Stiele gut abgewaschen und können ohne erneutes Anschneiden zusammen mit den anderen Blumen arrangiert werden.

Violetter Tulpenstrauss mit rosa Hyazinthen
Tulpenstrauss mit Hyazinthen, (siehe Hinweis) © TulpenZeit/ibulb
Tulpen mit Maikätzchen in der Vase
Zweige von frühblühenden Gehölzen machen sich als Vasenpartner besonders gut © TulpenZeit/ibulb

Tulpen-Pflegetipps:

  1. Stellen Sie die Tulpen zunächst etwa eine Stunde in Papier oder Folie eingewickelt in eine Vase. So saugen sich die Tulpen mit Wasser voll und richten sich auf.
  2. Wählen Sie eine saubere Vase, die hoch genug ist: Tulpen wachsen nämlich noch ein paar Zentimeter nach.
  3. Stellen Sie die Tulpen nicht in die Nähe von Obstschalen oder in die grelle Sonne.
  4. Tulpen brauchen viel Wasser, also füllen Sie bitte regelmäβig Wasser nach.
  5. Eine Tulpenzwiebel stirbt leider nach der Blüte ab, gleichzeitig entwickelt sich in der Achsel einer Zwiebelschuppe eine neue blühfähige Zwiebel und schwächere Zwiebeln wachsen an der Basis der übrigen Zwiebelschuppen.
  6. Weitere Tipps und Informationen gibt’s unter: www.tulpenzeit.de

Tipp: Eine große Auswahl von schönen Tulpen als Strauß oder im Topf gibt es hier: www.blume2000.de/tulpen/ *

GPP / Siegbert Mattheis

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