Istrien, die 11 schönsten Orte und viele Tipps

4.8/5 (15)

Wo ist es am schönsten in Istrien? Ist es schöner in Poreč oder in Rovinj? Wie sieht es im Hinterland aus? Wir haben die schönsten Orte in Istrien besucht und haben noch ein paar Tipps für Sie:

Die schönsten Orte in Istrien:

Istrien wurde nach den Histrern früh auch von den Römern besiedelt. Daher stoßen Sie fast überall auf römische Hinterlassenschaften. Lange wurde Istrien auch von den Venezianern beherrscht und auch die Donaumonarchie Österreich-Ungarn hat ihre Spuren vor allem in Opatija hinterlassen.

1. Poreč

Poreč ist einer unserer Lieblingsorte in Istrien. Wir fanden den Ort sogar noch ein wenig schöner als das Postkartenidyll Rovinj. Es mag aber auch daran gelegen haben, dass wir ihn etwas weniger touristisch und unaufgeregter fanden.
Die beinahe schnurgerade verlaufende Hauptgasse Decumanus Corso, die schon von den Römern angelegt wurde, ist nicht nur die Einkaufs- und Flaniermeile, dort befinden sich auch die meisten historischen Bauten und Sehenswürdigkeiten. Wie z.B. das Romanische Haus aus dem 13. Jh. Auffällig ist der hervortretende Holzbalkon, wie auch die außenliegende steinerne Treppe und der vor dem Treppenaufgang befindliche steinerne Brunnen aus dem 15. Jahrhundert. Das Haus verströmt ein wenig Romeo-und-Julia-Romantik. An der Spitze der Halbinsel finden Sie die 1885 erbaute Villa Polesini, früher ein Adelssitz, heute ein Hotel. Sie ist ein neoklassizistisches Schmuckstück und für Veranstaltungen aller Art geeignet. Besonders für Hochzeiten bietet die Villa eine prachtvolle Kulisse.

Aber das wohl bedeutendste Bauwerk in Poreč ist die Euphrasius-Basilika aus dem 6. Jh. Sie wurde seitdem kaum verändert und 1997 von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen. Beeindruckend sind vor allem die vielen byzantinischen Mosaiken. Die Basilika ist der älteste frühchristliche Kathedralenkomplex der Welt. In Poreč sind außerdem noch drei der ursprünglich 11 Türme der ehemaligen Stadtmauer erhalten und sehenswert. Und an der Kaimauer reihen sich zahlreiche gute Restaurants aneinander.

Restauranttipp: Sv Nikola mit hervorragenden Fisch und Meeresfrüchtengerichten und einem ausgesprochen freundlichen Service.

Poreč von oben
Poreč von oben © TVB Poreč
Die Decumanus in Poreč © Frank Heuer
Die Decumanus in Poreč © Frank Heuer
Das Romanische Haus mit braunem Holzbalkon und Außentreppe
Das Romanische Haus © Siegbert Mattheis
Einer der Türme der ehemaligen Stadtmauer
Einer der Türme der ehemaligen Stadtmauer © Siegbert Mattheis
Das goldglänzende byzantinische Innere der Euphrasius-Basilika
Das goldglänzende byzantinische Innere der Euphrasius-Basilika © Siegbert Mattheis
Die rosafarbene Villa Poselini, roter Teppich, direkt am Meer
Villa Poselini © Siegbert Mattheis
Kai in Porec, links das empfehlenswerte Restaurant Sv Nikola
Kai in Porec, links das empfehlenswerte Restaurant Sv Nikola © Siegbert Mattheis
Gegrillte Kalmar mit Wein am Meer im Restaurant SV Nikola
Hervorragendes Essen und freundlicher Service im Sv Nikola in Poreč © Siegbert Mattheis

2. Rovinj

Die Altstadt von Rovinj ist Istriens Postkartenmotiv schlechthin und beinahe die Nummer 1 der schönsten Orte in Istrien. Im Unterschied zum ebenen Poreč mit eher gerade verlaufenden Straßen schlängeln sich in Rovinj die Gassen konzentrisch um einen Hügel herum, auf dem die Kirche Sv. Eufemija thront. Aber ähnlich wie in Poreč leuchten auch hier die Häuser in venezianischen Farben.
Hauptplatz ist der Trg Maršala Tita am kleinen Hafen. Dort drängen sich die Restaurants, an den Rändern des Ortes am Meer finden Sie zahlreiche kleine Bars. Das Städtchen lädt dazu ein, einfach durch die Gassen zu schlendern und in den vielen kleinen Läden und Galerien vorbeizuschauen.

Tipp: die Champagner-Bar Valentino, die von einer Deutschen geführt wird. Perfekter Ort für einen Sundowner!

Rovinij, von Norden aus gesehen
Rovinij, von Norden aus gesehen © Markus Haslinger, ART
Der Marktplatz mit vielen Restaurants
Der Marktplatz © Siegbert Mattheis
Malerische Gassen
Malerische Gassen © Siegbert Mattheis
Der Hafen von Rovinj
Der Hafen von Rovinj © Siegbert Mattheis
Die Champagner Bar Valentino nachmittags am Meer
Die Champagner Bar Valentino nachmittags © Siegbert Mattheis

3. Pula

Pula am südlichen Zipfel der Halbinsel Istriens ist die urbanste Stadt der Region.
Die Stadt verfügt über eine ganze Reihe an Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel aus römischen Zeiten das riesige antike Amphitheater. Die Arena ziert übrigens auch den kroatischen 10 Kunar-Schein. Oder der Augustustempel auf dem Forum oder den 8 Meter hohen Sergierbogen. Ein Kastell aus dem 17. Jh. thront hoch oben über der Stadt, von hier aus haben Sie eine guten Blick über die Stadt. Das Kastell selbst ist ein Museum mit wechselnden Ausstellungen. Eine echte Besonderheit in Pula sind auch die Zero-Straße genannten unterirdischen Tunnels in Pula. Sie verlaufen praktisch unter der ganzen Stadt und entstanden im Ersten Weltkrieg als Luftschutzkeller für die Einwohner. Sie können besichtigt werden.

Ein besondere Sehenswürdigkeit in Pula ist auch die modernistische Post mit einer monumentalen purpurroten Wendeltreppe aus tausenden kleinen Fliesenmosaiken. Sie wird noch in keinem Reiseführer erwähnt und über sie ist auch im Web nichts zu finden. Wir recherchierten und haben herausgefunden, dass das Gebäude 1933 vom italienischen Architekten Angiolo Mazzoni entworfen wurde. Er war unter dem italienischen Mussolini-Regime der Hauptarchitekt des Ministeriums für Kommunikation und Staatsbahnen.

Einen Stadtstrand oder eine Strandpromenade sucht man vergeblich, dazu ist Pula zu sehr eine Stadt des Schiffbaus. Ringsherum jedoch finden Sie viele zauberhafte Badebuchten und Marinas. Etwas außerhalb ist im ehemaligen österreich-ungarischen Fort Verudela ein sehenswertes Meeres-Aquarium untergebracht.

Siehe auch unsere Tipps für die schönsten Strände in Istrien.

Die Arena von Pula
Die Arena von Pula © Frank Heuer, ART
Der antike Sergierbogen, rechts und links bunte Häuser
Der antike Sergierbogen © Siegbert Mattheis
Augustustempel am Forum
Augustustempel am Forum © Siegbert Mattheis
Stylisches Kunstkafe Cvajner am Trg Forum
Stylisches Kunstkafe Cvajner am Trg Forum © Siegbert Mattheis
Der große Markt in Pula neben der Markthalle, einem ehemaligen Bahnhof, Marktfrau und Kundin im lebhaften Gespräch
Der große Markt in Pula neben der Markthalle, einem ehemaligen Bahnhof © Siegbert Mattheis
Die sehenswerte Post in Pula, eine rote Wendeltreppe © Siegbert Mattheis
Beeindruckende Wendeltreppe in der modernistischen Post © Siegbert Mattheis

4. Opatija

Opatija ist geprägt durch prachtvolle Hotels, Villen und Sommerhäuser im Stil des österreich-ungarischen Historismus‘ und des Jugendstils. Die Stadt unterscheidet sich wesentlich von anderen Orten entlang der Küste der Halbinsel von Istrien.

Opatija atmet ein wenig Côte d’Azur-Flair, luxuriöse 4- und 5-Sterne-Hotels reihen sich hier an der Riviera aneinander. Opatija verfügt über ein großes Casino und an der 12 km langen Flaniermeile Lungomare (Franz-Joseph-Promenade) lässt sich wie schon 1911 die gute Meeresluft atmen.

Als wirklich mondän kann Optija allerdings (noch) nicht bezeichnet werden, obwohl alle Anstrengungen dafür unternommen werden, es z.B. Nizza oder Cannes gleichzutun und die Atmosphäre der Belle Epoque zuruckzuholen. Die meisten wunderschönen Villen und Hotels sind renoviert und entsprechen neuesten Standards. Andererseits sind ein paar architektonisch unglückliche Entwürfe in das ehemals harmonische Ensemble eingewürfelt worden, die nicht so recht in den Ort passen.

Dennoch lohnt sich ein Besuch oder auch ein längerer Aufenthalt, denn nirgendwo sonst lässt sich noch der Hauch der Geschichte der Donaumonarchie am Meer spüren.

Restauranttipp: Plavi Podrum, etwas nördlich vom Zentrum an einem kleinen Hafen. Hier haben wir wirklich hervorragend gegessen.

Opatija, alte Pracht im Grand Hotel Palace
Opatija, alte Pracht im Grand Hotel Palace © Siegbert Mattheis
Villa Angiolina, heute ein Museum
Villa Angiolina, heute ein Museum © Siegbert Mattheis
Staue Mädchen mit der Möwe auf Felsen am Meer
Das Mädchen mit der Möwe, seit 1956 das Symbol für den Ort © Siegbert Mattheis
Rohe Kvarner Skampi mit Apfel-Fenchelmus mariniert in Vodka mit Löwenzahnmostarda © Siegbert Mattheis
Rohe Kvarner Skampi mit Apfel-Fenchelmus mariniert in Vodka mit Löwenzahnmostarda im Restaurant Plavi Podrum in Opatija © Siegbert Mattheis

5. Fažana

Fažana mit seinen vielen bunten kleinen Häusern wirkt venezianisch-mediterran. An der langen Uferpromenade spaziert man unter schattigen Bäumen, am Kai reihen sich viele gute Restaurants aneinander. Von hier aus setzen die Fähren zu den Brijuni-Inseln über.

Fazana mit Kirche und Häusern in hellblau, orange, gelb
Fazana © Siegbert Mattheis
Blick auf die Anlegestelle, dahinter Fazana
Von hier aus fahren die Fähren zu den Brijuni-Inseln ab © Siegbert Mattheis
Restaurants am Hafen © Siegbert Mattheis
Restaurants am Hafen © Siegbert Mattheis

6. Motovun

Motovun liegt oben auf einem steilen, isoliert liegenden Hügel im Hinterland mit einer wunderbaren Aussicht über die weite Landschaft. Wegen dieser strategisch günstigen Lage war der Ort auch schon zur Römerzeit besiedelt. Er ist komplett von einem im 14. Jh. erbauten inneren Wall und zusätzlich mit einem im 16. bis ins 17. Jahrhundert errichteten, äußeren Mauerring mit Wehrtürmen und Stadttoren umgeben. Außerhalb der Festung entstand später eine Vorstadt. Vom Hauptplatz Trg Andrea Antico aus können Sie das Städtchen sogar auf dem inneren Mauerring umrunden.
Motovun lebt vom Weinbau und dem Verkauf des weißen Trüffels, der unterhalb in den Wäldern rund um Motovun gefunden wird. In Motovun sollten Sie in der Tüffelsaison unbedingt ein Gericht mit den schwarzen Knollen probieren. Der ideale Platz für einen Kaffee oder ein Abendessen ist der Aufgang zum Haupttor. Nicht zuletzt wegen der spektakulären Aussicht zählt Motovun zu unseren schönsten Orten in Istrien.

Ihr Auto müssen Sie in der Hauptsaison übrigens unten vor der Stadt parken und den Weg hinauf zu Fuß nehmen.

Motovun auf einem Hügel gelegen
Motovun © Siegbert Mattheis
Herrlicher Blick von der Loggia in Motovun auf die untenliegende Landschaft
Herrlicher Blick von der Loggia in Motovun auf die untenliegende Landschaft © Siegbert Mattheis
Terrasse mit Ausblick © Siegbert Mattheis
Terrasse mit Ausblick © Siegbert Mattheis
Der äußere Wall in Motovun © Siegbert Mattheis
Der äußere Wall in Motovun © Siegbert Mattheis
Fantastischer Blick über die grüne Landschaft © Siegbert Mattheis
Fantastischer Blick über die grüne Landschaft © Siegbert Mattheis
Das mittelalterliche Tor © Siegbert Mattheis
Das mittelalterliche Tor © Siegbert Mattheis

7. Umag

Einst hatte der römische Adel den Ort entdeckt und ihn als Sommerresidenz genutzt. Und später folgte ihnen der venezianische Adel nach. Aus dieser Zeit finden sich noch viele prachtvolle Gebäude im alten Stadtkern, aus der Renaissance und auch aus dem Barock.

Die Strände in Umag und in der Umgebung sind betonierte Liegeflächen wie z.B. am Katorostrand. Aber es gibt auch Kiesstrände und Sandstrände.

Siehe auch die schönsten Strände in Istrien.

Umag von oben mit Blick auf den Marktplatz
Umag © Markus Haslinger, ART

8. Vrsar

Vrsar liegt am Eingang des Limski-Fjordes (hier werden Austern und Miesmuscheln gezüchtet) zwischen Poreč und Rovinj. Der Ort hat sich noch den Charakter eines mediterranen Fischerdorfes erhalten können. Eine palmengesäumte Uferpromenade lädt abends zu einem romantischen Spaziergang ein.

Vrsar von oben, Blick auf Kirche und Hafen
Vrsar © Markus Haslinger, ART

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9. Labin

Die ehemalige Bergarbeiterstadt Labin ist im Kern mittelalterlich geprägt. Sie wurde allerdings schon im Jahr 245 urkundlich erwähnt. Sie liegt hoch oben über der Bucht des Badeortes  Rabac, mit weitem Blick über die Kvarner Bucht. Malerische, teils steile Gassen und altertümliche Gebäude kennzeichnen den Ort. Sehenswert ist auch das Volksmuseum und das Tor des heiligen Florus.

Labin mit Blick auf die Insel Cres und Rabac unten am Meer
Labin mit Blick auf die Insel Cres und Rabac unten am Meer © Frank Heuer, ART
Steile Gassen in Labin
Steile Gassen in Labin © Siegbert Mattheis
Die mittelalterliche Porta Sanfior, der Eingang zum alten Labin
Die mittelalterliche Porta Sanfior, der Eingang zum alten Labin © Siegbert Mattheis

10. Vodnjan

An Vodnjan fahren Touristen meist vorbei, obwohl der Ort mit den geraden Straßen und dem kleinen Marktplatz sehr beschaulich wirkt. Die Besonderheit in Vodnjan sind die vielen von Künstlern bemalten Häuserwände. Von hier aus ist die Gegend mit den einzigartigen Kažuni Steinhütten gut zu erkunden.

Der Marktplatz von Vodnjan © Siegbert Mattheis
Der Marktplatz von Vodnjan © Siegbert Mattheis
Mit Treppenmotiv bemalte Hauswand
Im ganzen Ort finden Sie von Künstlern bemalte Hauswände © Siegbert Mattheis

11. Pazin

Pazin zu besuchen lohnt sich auf jeden Fall wegen der Schlucht, die Sie an einem Drahtseil schwebend überqueren können. Der Karstfluss Pazinčica, der unter dem Schloss, das einst den Grafen von Montecuccoli gehörte, in einem Schluckloch verschwindet, bildete diesen tiefen Abgrund. Dem französischen Schriftsteller Jules Verne diente er als Inspiration für seinen Roman Mathias Sandorf. Die Altstadt von Pazin selbst ist durchmischt mit schönen alten Gebäuden an malerischen Gassen und sozialistischer Architektur.

Blick auf die Schlucht und Pazin © Siegbert Mattheis
Blick auf die Schlucht und Pazin © Siegbert Mattheis
Die Schlucht von Pazin können Sie auf Drahtseilen überqueren
Die Schlucht von Pazin können Sie auf Drahtseilen überqueren © Siegbert Mattheis
Gassen in Pazin mit Kirche
Gassen in Pazin © Siegbert Mattheis

Corona Hinweise zu Kroatien

Aktuelle Hinweise zu den Coronaregeln in Kroatien finden Sie auch auf den Seiten des Auswärtigen Amtes

Genießen Sie Ihren Urlaub und bleiben Sie gesund!

Siegbert Mattheis

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