Anlässlich des 50. Todestages von Pablo Picasso am 8. April 1973 wird das Jahr 2023 ganz im Zeichen der Würdigung seines Werks und seines künstlerischen Vermächtnisses stehen.
Pablo Picasso: Das Genie
Der international gefeierte deutsche Surrealist Max Ernst zollte Pablo Ruiz Picasso 1970 mit den folgenden Worten seine Bewunderung: „Picasso, gegen den kann doch niemand ankommen, der ist doch das Genie“. Wie richtig Ernst mit seiner Aussage lag, lässt sich schon an der beeindruckenden Zahl von 50.000 Kunstwerken ablesen, die der Gesamtkünstler der Nachwelt nach seinem Tod im Jahr 1973 hinterlassen hat. Er bewies seine überbordende Kreativität in ganz unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen, in Gemälden, Grafiken, Collagen, Plastiken und Keramiken; war sogar als Bühnenbildner und Dichter tätig. Allen Kunstfreunden sind sein Antikriegsbild „Guernica“ ein Begriff, sowie die „Demoiselles d‘ Avignon“, die sich allerdings nicht auf junge Damen in Südfrankreich beziehen, sondern auf die Calle D’Avigñó in Barcelona. Legendär ist seine schwermütige blaue und seine rosa Periode, die von der Welt der Schauspieler und Artisten geprägt war. Die unzähligen abstrakten Portraits seiner genauso unzähligen Musen, Geliebten und Modelle wie die russische Tänzerin Olga Koklova und Jacqueline Rouge, die beiden Ehefrauen Picassos, revolutionierten die Kunstwelt. Aber auch die Bildnisse von Fernande Olivier, der ersten Frau an seiner Seite, von der blutjungen Marie-Thérèse Walter und von der begabten Künstlerin Dora Maar. Die einzige Frau, die den Künstler Pablo Picasso je verlassen hat, war die Malerin Francoise Gilot (die immer noch lebt und im November ihren 101. Geburtstag in New York gefeiert hatte).
2023 ist das 50. Todesjahr von Picasso
Im kommenden Jahr nun wird das 50. Todesjahr dieses Ausnahmekünstlers weltweit gefeiert. Er starb am 8. April 1973 im französischen Mougins. Picasso hat zwar den größten Teil seines Lebens in Frankreich verbracht, war aber immer auf das Engste mit seinem Heimatland Spanien verbunden. Allein in Spanien werden aus Anlass dieses Jubiläums 16 große Ausstellungen in fünf Städten gezeigt, die eng mit Picassos Leben verknüpft waren.
Im Rahmen des Programms “Picasso Celebración 1973-2023”, das weltweit rund fünfzig Ausstellungen umfasst, werden in Spanien die Städte Málaga, Madrid, Barcelona, A Coruña und Bilbao mit einem reichhaltigen Ausstellungsprogramm während des gesamten Jubiläumsjahres 2023 bis Anfang des Jahres 2024 an vorderster Front stehen.
Turespaña wird eine Werbekampagne mit dem Titel “Spain inspired Picasso, come and find your inspiration” durchführen, die im Januar 2023 startet und bei der die Inspiration im Mittelpunkt steht.
Picasso Ausstellungen in Málaga
Die Geburtsstadt von Picasso, die ihn stark beeinflusst hat, vor allem in seiner Leidenschaft für Stierkampf, Flamenco und Essen, hat über Jahrzehnte hinweg einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Zudem ist Málaga die fünftgrößte Stadt Spaniens und bereits eine kulturelle und technologische Referenz auf Weltniveau.
Im Zentrum von Málaga wurde Pablo Picasso am 25. Oktober 1881 als Sohn eines freischaffenden Malers geboren, der auch an der örtlichen Kunstgewerbeschule „Escuela de San Telmo“ unterrichtete. Vom Vater erbte er den Namen Ruiz, weit wichtiger aber wohl auch dessen künstlerisches Talent. Später beschrieb Picasso das Können seines Vaters nicht gerade enthusiastisch, sondern als motivisch eher eingeschränkt: „Mein Vater malte Bilder für Esszimmer; Rebhühner oder Tauben, Tauben und Kaninchen: Fell und Federn waren darauf zu sehen, Vögel und Blumen seine Spezialität. Vor allem Tauben und Flieder.“ Picassos eigene Friedenstaube, die er 1949 für den Pariser Weltfriedenskongress schuf, wurde jedoch zu einem der großen Erkennungsbilder des Malers. In Malaga selbst entstand im Alter von neun Jahren sein erstes Ölbild „El Picador“, das einen Stierkämpfer in der Arena zeigt. Die Faszination für den Stierkampf blieb ihm auch in seinen späteren Jahren erhalten. 1935 entstand die von Francisco de Goya beeinflusste Radierungsfolge Minotauromachie, die sich mit den Themen Eros, Thanatos und Gewalt auseinandersetzte.
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Picasso Ausstellungen in A Coruña
In dieser Stadt verbrachte Picasso fünf Jahre seines Lebens, vom 9. bis zum 13. Lebensjahr. Eine Schlüsselperiode in der Ausbildung des Künstlers, als er sein Kunststudium begann und seine kleine Schwester verlor, ein Ereignis, das sein Leben für immer prägte. Der Grund für den Umzug nach Nordspanien war die Anstellung von Picassos Vater als Kunstlehrer am „Instituto da Guarda“. Ab 1894 begann Picasso Tagebücher zu führen, die er La Coruña und Azul y Blanco („Blau und Weiß“) nannte und mit Porträts und Karikaturen illustrierte.
Das Museum für Schöne Künste in A Coruña zeigt die Ausstellung “Weißer Picasso in blauer Erinnerung”, die aus etwa hundert Werken besteht und die die Verbindung des Malers mit Galicien und insbesondere mit der Stadt A Coruña beleuchtet. Außerdem plant die Stadtverwaltung von A Coruña die Renovierung der ersten Etage des Pablo-Picasso-Museums in der Calle Paio Gómez 14, dem Wohnhaus des Künstlers während seiner Zeit in A Coruña, das 2002 eröffnet wurde. So soll seine Verbindung zur Stadt bekannter gemacht werden.
Das Aquarium Finisterrae, das Domus und das Wissenschaftsmuseum sind einige der Orte, die die modernste und unterhaltsamste Seite der Hauptstadt von A Coruña zeigen, die einen der schönsten Ausblicke auf die breiten Strände von Riazor und Orzán bietet.
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Picasso Ausstellungen in Barcelona
Der heranwachsende Picasso knüpfte seine Jugendfreundschaften in Barcelona. Die Verbindung zu diesen Freunden brach er nie ab, weshalb er „Picasso, der katalanische Künstler“ genannt wurde. Die katalanische Metropole war außerordentlich prägend für den künstlerischen Werdegang Picassos. Hier erhielt er nicht nur eine solide akademische Ausbildung, sondern auch die künstlerische Inspiration, die ihm den Weg in die Moderne ebnete. Seine Familie war 1895 wegen einer neuen Lehrtätigkeit des Vaters an der Kunstakademie „La Lotja“ nach Barcelona umgezogen. Der 14-jährige Picasso bestand die Aufnahmeprüfung für die Akademie an nur einem Tag. Angesichts seines offensichtlichen künstlerischen Ausnahmetalents richtete ihm sein Vater ein Jahr später auch sein erstes eigenes Atelier ein.
Nach einer kurzen Episode in Madrid kehrte Picasso 1898 nach Katalonien zurück. In dem berühmten und noch immer existierenden Café und Künstlerzentrum Els Quatre Gats fand seine erste Einzelausstellung statt, der aber fast nur schlechte Kritiken beschieden waren. Die Bar im Stil des Le Chat Noir in Paris war das Zentrum der modernistischen Kunstwelt. Hier verkehrten der Maler und Grafiker Ramón Casas, der katalanische Symbolist und Bohemien Santiago Rusiñol und sein enger Freund Carlos Casagemas, der 1899 mit ihm sein Atelier in der Calle Riera de Sant Joan 17 teilte.
Mit dessen Tod im Jahr 1901 setzt auch die melancholisch gefärbte Blaue Periode von Picasso ein. Das „Els Quatre Gats“, das auch heute noch existiert, befand sich im Erdgeschoss der Casa Martí, einem Gebäude des Architekten Josep Puig i Cadafalch, in der Carrer Montsió im Zentrum Barcelonas.
Die Stadt ist nach wie vor ein Brennpunkt neuer Trends in der Welt der Kultur, Mode und Gastronomie und verbindet die Kreativität seiner Künstler und Designer mit dem Respekt für die traditionellen Einheimischen.
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Picasso Ausstellungen in Madrid
Picassos Aufenthalte in Madrid zwischen 1897 und 1901 waren mit einem, allerdings kurzen, Studium an der angesehenen Königlichen Akademie von San Fernando, seiner Loslösung vom Elternhaus, aber auch von Museumsbesuchen und dem Frequentieren verschiedener Künstlerlokale verbunden. Das gewachsene Selbstbewusstsein und die Distanzierung des Künstlers zu seinem Vater zeigt sich in der erstmaligen Veränderung seiner Signatur von „Ruiz“ zu „P. Picasso“.
Aus Unzufriedenheit mit den dortigen Lehrmethoden verließ der sechzehnjährige Pablo nach einem unbedeutenden Intermezzo die Akademie und begann seine selbständige Künstlerkarriere. Offensichtlich ging Picasso nicht gerne zum Unterricht und verbrachte seine Stunden lieber im Prado Museum, das er gründlich studierte. Die Jahre zwischen 1898 und 1901 bedeuteten für ihn eine Zeit der Orientierung und des konsequenten Überprüfens von kreativen Prinzipien nahezu aller damals progressiven und avantgardistischen Richtungen. Er überwand seine rein akademische Ausbildung, indem er Neues mittels Nachahmung schuf.
Die lebendige Hauptstadt Madrid ist bekannt dafür, eine offene und einladende Stadt zu sein, aber vor allem ist sie ein Zentrum für Kultur. Hier befindet sich das so genannte Kunstdreieck, das auf engstem Raum das Prado-Museum, das Nationalmuseum Centro de Arte Reina Sofía und das Thyssen Bornesmiza Museum umfasst.
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Picasso Ausstellungen in Bilbao
Obwohl Pablo Picasso keinen direkten Bezug zur Stadt hatte, nimmt Bilbao als Stadt der Kunst an der Ausstellung teil. Das Guggenheim-Museum widmet dem Universalgenie eine große Ausstellung, die zuvor auch in Malaga zu sehen ist, zum Thema „Materie und Körper“. Sie zeigt eine Auswahl von Skulpturen, die die “fast unendliche Vielfalt an Stilen” abdeckt, die der Künstler verwendet hat, um die Formen des menschlichen Körpers zu erweitern, sowie Materialien, die von Holz bis zu Bronze, Eisen, Zement, Stahl oder Gips reichen.
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Termine und Orte der Ausstellungen Picasso 2023
Alle Termine der Ausstellungen aller teilnehmenden Länder finden Sie auch hier unter Picasso Feiern und Ausstellungen 2023, Célébration Picasso 1973-2023