Perfekter Urlaub, wie gelingt er? Diese 16 Tipps helfen, unnötigen Stress und Ärger zu vermeiden …

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Wie sieht der perfekte Urlaub aus? Wie kann die “schönste Zeit des Jahres” so gestaltet werden, dass sie die größtmögliche Entspannung und Erholung bringt? Wie kann man unnötigen Stress und Ärger vermeiden oder so reduzieren, dass man das Beste aus der freien Zeit herausholen kann?

Hängematte vor Meer
Wie sieht der perfekte Urlaub aus? © Siegbert Mattheis

Die Top 10-Kriterien für „das perfekte Urlaubsglück“

Laut einer Studie der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg sind für die meisten Menschen diese 10 Punkte am wichtigsten für einen perfekten Urlaub:

  • Schöne Natur
  • Gutes Essen
  • Ruhe und Erholung
  • Warmes Wetter, viel Sonne
  • Gastfreundschaft der Einheimischen
  • Freundliches Personal
  • Atmosphäre und Gemütlichkeit
  • Harmonie miteinander
  • Gesundes Klima
  • Unkomplizierte Anreise

Dabei wünschen sich viele eine Unterkunft direkt am Meer oder zumindest mit Meerblick, nur wenige Schritte zum Strand, dabei möglichst ungestört, aber dennoch mit kulturellen und sportlichen Möglichkeiten in Laufweite.

Haus am Meer mit Palmen
Perfekte Ferienwohnung direkt am Meer ... © Siegbert Mattheis

Die Empfehlungen für die besten Reiseziele für 2023 könnt ihr euch übrigens bei Lonely Planet ansehen.

Aber selbst wenn alle diese Kriterien erfüllt sind, wird daraus ja leider nicht automatisch ein perfekter Urlaub.

Wie schafft man also einen perfekten Urlaub?

Wir haben auf unseren vielen Reisen in den letzten Jahrzehnten einige, auch leidvolle Erfahrungen gemacht. Und für uns ein paar wichtige Lehren daraus gezogen, die wir hier gerne mit euch teilen wollen. Es handelt sich um eher “softe” Tipps, wie ihr aus eurer Ferienzeit das Beste herausholen und zum Schluss sagen könnt: Das war ein wahrhaft perfekter Urlaub! Egal, wohin ihr reisen wollt, was ihr machen wollt oder mit wem ihr unterwegs seid.

Vielleicht ist ja der eine oder andere hilfreiche Tipp für euch dabei 😉

Einen Reiseführer im Vorfeld kaufen

Es mag etwas altmodisch klingen, aber zur digitalen Recherche holen wir uns immer noch einen gedruckten Reiseführer hinzu. So erhalten wir ein insgesamt klareres Gefühl und einen besseren Überblick über unser Reiseziel. Denn Reiseführer sind von Journalisten geschrieben, die kein Eigeninteresse damit verbinden (außer natürlich den Verkauf des Buches). In der Regel wohnen sie in dem Land und kennen somit wirklich so gut wie alle Geheimtipps. Zudem geben sie gute Empfehlungen von Unterkünften und Restaurants ab, an denen man sich gut orientieren kann.

Gepäck schrumpfen

Solltet ihr mit dem Flieger unterwegs sein, dann versucht möglichst, euch auf Handgepäck zu reduzieren. Zum einen macht es den Flug günstiger und zum anderen gibt es überall Waschsalons. Optimal ist natürlich eine Unterkunft mit Waschmaschine. Das Beste aber ist, dass ihr niemals auf euer Gepäck warten müsst! Und so kann es euch auch am Flughafen nicht verloren gehen.
Und in ein Handgepäck passt eine ganze Menge! Hemden z. B. lassen sich bequem rollen   und so platzsparender verstauen. Oder ihr nutzt Kompressions-Kleidertaschen, sogenannte “Schrumpfsäckchen”.

Waschmaschinen draußen
Waschservice vor dem Supermarkt © Siegbert Mattheis
Kompresssions-Kleidertaschen
Kompresssions-Kleidertaschen

Shuttle-Service nutzen und abholen lassen

Wenn ihr nicht mit dem eigenen Auto unterwegs seid, gibt es so gut wie immer einen Abholservice vom Flughafen oder vom Bahnhof. Entweder den vom Hotel oder einen privaten, der euch direkt in eure Ferienwohnung bringt. Das ist ungeheuer bequem, spart Zeit und ist meist sogar günstiger als ein Mietwagen für diesen einen Tag der Anreise oder ein Taxi. Ihr erspart euch das Anstehen am Mietwagenschalter und die Diskussionen mit dem Personal, das euch oft noch eine zusätzliche Versicherung andrehen will. Vor allem braucht ihr auch vor Ort keinen Parkplatz suchen, gerade wenn ihr nachts in einer fremden Stadt ankommt und die Parkregeln nicht kennt.

Zimmer oder Unterkunft möglichst weit oben buchen

Egal, ob Ferienwohnung, Airbnb-Unterkunft oder Hotel: versucht, ein möglichst weit oben gelegenes Zimmer oder Apartment zu bekommen. Denn wenn es Straßen- oder sonstigen Lärm geben sollte, ist er weiter oben erträglicher. Auch habt ihr über euch keine evtl. störenden Nachbarn. Und ihr habt meist einen besseren Aus- und Überblick. Denn das entspricht allein schon unser steinzeitlich geprägten Natur, Gefahren so frühzeitig erkennen zu können.

Wir empfehlen euch auch, die Unterkunft auch mal bei Google Maps (am besten mit der 3D-Funktion) anzusehen. Wir hatten dadurch kurz vor der Buchung einer auf Fotos wunderschön aussehenden, perfekt am Meer gelegenen Unterkunft entdeckt, dass direkt daneben ein großer Parkplatz und eine Diskothek lagen. Und gleich dahinter die Hauptverkehrsstraße …

Bett direkt über dem Meer
Ferienwohnung direkt über dem Meer ... © Siegbert Mattheis

Das “Pipi, Hunger, Kalt”-Syndrom

Das sind die schlechtesten Voraussetzungen, um z. B. ein Restaurant zu finden. Wir nennen das Phänomen PHK (Pipi, Hunger, kalt). Denn wer auf die Toilette muss, wem es kalt ist und zudem noch Hunger hat, also unterzuckert ist, ist nicht in der besten Verfassung ;)! So kann es leicht auch zwischen den harmonischsten Pärchen zur Verstimmung kommen. Also lieber vorher einfach im erstbesten Restaurant oder Hotel nach der Toilette fragen (die meisten haben damit kein Problem und es ist auch nicht peinlich). Vielleicht auch lieber noch einmal zurück in die Unterkunft, um etwas Wärmeres zu holen. Dann bleibt nur noch der Hunger, aber den könntet ihr vorher mit einem kleinen Snack stillen. Und anschließend ganz in Ruhe den besten Platz im schönsten Restaurant suchen!

Die Zeitschrift Brigitte hatte auch schon über dieses Phänomen geschrieben 😉

Dort essen, wo auch die Einheimischen hingehen

Die besten Erfahrungen haben wir gemacht, wenn wir Einheimische nach den besten Restaurants gefragt haben (siehe unseren Blogbeitrag über die Algarve). Das können entweder der Vermieter der Ferienwohnung sein, Hotelangestellte oder zur Not auch Taxifahrer. Natürlich geben auch Tripadvisor oder Google Maps einige gute Hinweise, die allerdings meist von Touristen stammen. Daher isst ihr dort am besten, wo es auch die Einheimischen tun.

2 Männer am Tisch in ansonsten leerem Restaurant
Dort wo auch die Einheimischen hingehen, ist das Essen meist am besten © Siegbert Mattheis
Blaue Stühle und Tische am Meer unter Bäumen
Perfektes Restaurant am Meer © Siegbert Mattheis

Wenn es mal perfekt war, kein zweites Mal hingehen 😉

Wenn es in einem Lokal einmal absolut perfekt war, das Essen, die Musik, die Atmosphäre, die Kellner:innen und es vielleicht noch eine Überraschung gab, geht am besten nicht noch einmal hin, so verführerisch es sein mag. Denn das zweite Mal kann nicht alles genauso perfekt sein. Ok, wir befolgen die Regel auch nicht immer;), aber dann ist es besser, die Erwartungen zurückzuschrauben. Vielleicht freut ihr euch nur auf das gute Essen oder den tollen Ausblick. Dann kann alles Weitere noch kommen …

Reservieren, reservieren, reservieren …

Wenn ihr entspannt seid (siehe PHK), könnt ihr gerne ohne vorherige Planung losschlendern und nach einem guten Lokal suchen.

Ansonsten empfehlen wir euch wärmstens eine vorherige Reservierung. Denn dann bekommt ihr sicher einen (und meist einen besseren) Platz und werdet auch etwas bevorzugter behandelt. Wenn ihr gerade an einem für euch perfekten Restaurant vorbeigekommen seid, aber kein Tisch mehr frei oder euer Wunschplatz nicht verfügbar ist, fragt am besten dennoch, ob ihr einen Tisch in der nächsten halben oder einen Stunde reservieren könnt. Das klappt in der Regel und das bisschen Wartezeit könnt ihr sicher gut überbrücken.

Das gleiche gilt für Sehenswürdigkeiten, Museen, Seilbahnen oder jede Art von Attraktionen, die gut besucht sind. Denn bei vorherigem Kauf von Online-Tickets werdet ihr in der Regel elegant an der Warteschlange vorbeigeleitet und verliert keine wertvolle Urlaubszeit.

Zielgerichtet und max 2 Std. ins Museum

Einen Museumsbesuch verkraftet selbst der oder die Interessierteste nur maximal 2 Stunden! Danach ist niemand mehr aufnahmefähig! Da hilft es sehr, sich vorher über die Highlights des jeweiligen Museums zu informieren, um zumindest die gesehen zu haben. Geht ruhig zielgerichtet darauf zu, ohne auf die vorgegeben Strecken zu achten. Die könnt ihr auch später noch abgehen. Deshalb empfehlen wir, dass ihr euch nur auf die interessanteren Stücke konzentriert. Für Kinder ist es ohne ein bisschen Vorwissen ohnehin extrem langweilig, irgendwelche antiken Münzen anzusehen, ohne einen Bezug dazu zu haben. Manche Museen wie das MUCEM in Marseille haben das Problem erkannt und bieten speziell für Kinder hochinteressante Erkundungstouren mit iPads und einer Art Schnitzeljagd an.

Fresko eines Stiersprungs
Stiersprung-Fresko im Archäologischen Museum in Heraklion. Das besondere hieran ist, dass die beiden seitlichen Figuren, die den Stier festhalten, Frauen sind. Der Springer ist ein Mann © Foto: Siegbert Mattheis

Vorher das Wichtigste über Sehenswürdigkeiten in Erfahrung bringen

Ein Besuch im Touristenbüro zu Beginn des Urlaubs lohnt sich auf jeden Fall! Lasst euch die Highlights zeigen, auf eventuell stattfindende Feste oder Feiern hinweisen oder fragt dort nach den besten Restaurants. Auch eine Hop-on Hop-off-Tour mit dem Bus empfehlen wir, obwohl es sich sehr touristisch anfühlt. Aber so erlangt ihr schnell einen guten Überblick über die Destination und könnt dann später selbst entscheiden, was euch näher interessiert. Auch einige Erklärungen über die Sehenswürdigkeiten helfen, um sie besser zu verstehen und nicht nur ein paar Steine oder Gebäude anzusehen.

Flip-Flops …

Für die Besichtigung von antiken Stätten solltet ihr wirklich lieber etwas festere Schuhe als Flip-Flops anziehen. Wir haben leider zu oft miterleben müssen, wie sich manche völlig unnötigerweise den Knöchel verstaucht haben. Denn zum einen sind dort die Steine über die Jahrtausende hinweg superglatt geschliffen, zum anderen hatten z.B. Treppen noch keine DIN-Maße und wurden nicht vom TÜV abgenommen ;). Auch beim Wandern machen feste Schuhe und eine Flasche Wasser wirklich Sinn.

Bootfahren auf dem Meer besser am Morgen

Das ist besonders für die wichtig für diejenigen unter euch, die schnell seekrank werden. Denn morgens entsteht oft ein Temperatur-Gleichgewicht zwischen Land und Meer. Das führt dazu, dass es keinen Wind auf dem Meer und es dementsprechend keine Wellen gibt. Im Laufe des Tages nimmt der Temperaturunterschied wieder zu, da sich das Land schneller erwärmt als das Wasser. Die wärmere Luft steigt auf und wird durch die kühlere vom Meer her ersetzt. Und so frischt der Wind wieder auf und erzeugt somit auch stärkere Wellen. Dann ist wiederum die beste Zeit für Wind- oder Kitesurfer 😉

Dreimaster-Segelschiff auf dem Meer
Morgens ist das Meer meist noch ruhig © Siegbert Mattheis

Respekt vor den Einwohnern

Es lohnt sich, ein paar Worte der einheimischen Sprache zu beherrschen. Und wenn es nur Guten Tag, Bitte, Danke oder Auf Wiedersehen sein sollte. Denn allein das Bemühen, sich in einer fremden Sprache ausdrücken zu wollen, wird immer positiv gesehen. Wir selbst wollen es ja ebenfalls nicht, in unserem Land auf Englisch angesprochen zu werden, weil vorausgesetzt wird, dass wir das ja verstehen müssten. Normalerweise freuen sich die Einheimischen über Touristen, wenn diese offen, respektvoll und eher zurückhaltend sind.

Abseits der Sehenswürdigkeiten

Es lohnt sich, auch auf den ersten Blick unscheinbare Gassen und Viertel zu durchstreifen. Denn oft ergeben sich dadurch unverhoffte Begegnungen mit Einheimischen. Oder ihr stoßt auf Details, die Touristen sonst selten sehen. Eine Tafel an einem Gebäude, ein zufällig entdeckter Flohmarkt …

Denn es sind die kleinen, aber wichtigen Erlebnisse, die ein Leben reich machen. Gemeinsame Erinnerungen machen das Leben lebenswert.

Älterer Mann zeigt auf Kachelschild
Ein Bewohner erklärt uns das Schild an seinem Haus © Siegbert Mattheis
Menschen auf dem Flohmarkt vor Mauer
Ein Flohmarkt abseits der Touristenströme © Siegbert Mattheis

Einmal innehalten für den perfekten Moment

Sich einmal alle Eindrücke zu vollem Bewusstsein bringen. Im Hier und Jetzt sein und nur den Moment spüren. Detox. Nicht an Sorgen, Ängste oder an Morgen denken. Wonach riecht es gerade, welche Geräusche höre ich, ist es windig, kühl, warm oder heiß? Spüre ich einen warmen Windhauch auf meiner Haut? Welchen Geschmack hatte ich gerade auf meiner Zunge? Wo bin ich gerade und was sehe ich?

Solche Momente werdet ihr nie vergessen. Und im Alltag nehmen wir uns viel zu selten die Zeit dafür.

Wir wünschen euch einen wunderschönen, möglichst perfekten urlaub und dass nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, weder Unfall, noch Diebstahl oder gar Krankheit!

Siegbert Mattheis

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