Martinique ist ein echtes Sehnsuchtsziel! Wenn ihr türkisfarbenes Meer, grüne Vulkanberge und französisches Lebensgefühl in tropischer Umgebung erleben wollt, dann seid ihr auf der Perle der Karibik genau richtig. Was man auf der Insel gesehen und gemacht haben sollte, erfahrt ihr hier. Unsere besten Tipps für Sehenswürdigkeiten und Unternehmungen auf der Insel:
Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Martinique?
Die meisten kommen sicherlich nach Martinique wegen der ganzjährig warmen Temperaturen und den fantastischen Stränden hierher. Aber darüber hinaus findet ihr auf Martinique viele weitere einzigartige Sehenswürdigkeiten. Und natürlich Bananenplantagen, Zuckerrohrfelder oder Rumdestillerien, die den einzigartigen Rhum agricole herstellen.
Sehenswürdigkeiten in Fort-de-France
Martiniques Hauptstadt bietet Architektur, Geschichte und kulinarische Eindrücke auf engem Raum. Von der Kathedrale Saint-Louis über den Grand Marché und den Park La Savane bis zur berühmten (ehemaligen) Joséphine-Statue und der Schœlcher‑Bibliothek.
Kathedrale von Fort-de-France
Die Cathédrale Saint-Louis ist ein Wahrzeichen der Hauptstadt. Errichtet 1895 nach Plänen des Architekten Pierre‑Henry Picq, besteht sie aus einem feuersicheren, erdbebentauglichen Metallskelett. Die vorherigen Kirchenbauten hatten aus Holz bestanden und waren mehrfach niedergebrannt.
Innen seht ihr eine neobyzantinische Gestaltung mit Rundbogenarkaden und einer achteckigen Kuppel. Besonders eindrucksvoll sind die verbleiten Buntglasfenster mit (nicht nur!) biblischen Szenen und Motiven aus der Inselkultur. Seit 1990 steht die Kathedrale unter Denkmalschutz und wurde mehrfach restauriert.
Tipp: Die Öffnungszeiten variieren; am besten vormittags besuchen, wenn das Farbspiel der Fenster den Innenraum beleuchtet.
Grand Marché (Marché Couvert)
Der überdachte Markt ist Fort-de-Frances pulsierendes Herz. Stände mit tropischem Obst, Gemüse, Gewürzen und lokalen Spezialitäten wechseln sich mit Textilien in den typisch indischen Madras-Mustern und Souvenirs ab.
Davor und auf der Empore kochen einfache Küchen kreolische Klassiker, ideal für ein Mittagsgericht wie Colombo, Accras oder gebratene Plantains (Kochbananen). Der Markt liegt fußläufig zur Kathedrale und zum Park La Savane.
Tipp: Freundlich fragen, bevor man Personen fotografiert; Händlerinnen und Händler schätzen respektvolle Begegnungen.
Bibliothèque Schœlcher
Die Schœlcher‑Bibliothek, ebenfalls von Pierre‑Henry Picq als Metallskelettbau entworfen, ist ein Juwel des Historismus.
Fassadendekor, Giebel und das filigrane Innere sind architektonische Höhepunkte; der Lesesaal mit reich verzierter Decke lohnt einen Blick.
Benannt ist sie nach Victor Schoelcher, der die Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien vorantrieb.
Park La Savane
Die weitläufige Grünfläche verbindet die Meerpromenade mit dem Stadtzentrum. Königspalmen, Rasenflächen und Wege machen den Park zu einem Treffpunkt für Einheimische und Besucher.

Von hier blickt man Richtung Hafen und Fort Saint‑Louis; entlang der Rue de la Liberté stehen Kioske und Wege führen zur Innenstadt. Der Park eignet sich als Pausenpunkt zwischen Bibliothek, Kathedrale und Markt. Morgens oder am späten Nachmittag ist es übrigens angenehmer als in der Mittagshitze.
Die (entfernte) Statue von Joséphine
Die Statue der auf Martinique geborenen Kaiserin Joséphine (Napoleons erste Ehefrau) stand seit 1859 im Park La Savane und war historisch umstritten. Joséphine führte nämlich die in Frankreich 1789 abgeschaffte Sklaverei auf Martinique und Guadeloupe wieder ein.
1991 wurde sie enthauptet; im Juli 2020 entfernten Aktivist:innen das Denkmal vollständig. Der Standort gilt heute als Symbolort für die Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte und Sklaverei. Vor Ort erinnert jetzt nur noch ein leerer Sockel an die verhasste Kaiserin und einige Informationshinweise an die Ereignisse.
La Rue Coloree
Die Rue Garnier Pagès ist seit ein paar Jahren die Gastro- und Szenestraße von Fort-de-France.
Die Straße wurde Fußgängerzone, komplett farbig bemalt und es zogen coole Bars, traditionelle Restaurants und kleine Geschäfte ein. Fassaden in kräftigen Pastelltönen, bemalte Ladenrollos und Murals prägen das Straßenbild.
Ethnographisches Museum
Die luxuriöse Villa, in der sich Musée régional d’histoire et d’ethnographie de Martinique befindet, stammt aus dem Jahr 1887 und ist eine der ältesten Villen im Stadtzentrum von Fort-de-France. Hier wohnte einst der Artillerieoffizier des nahegelegenen Fort Saint Louis.
Unten ist die Geschichte der Sklavereigeschichte in der Karibik mit etlichen bedrückenden Bildern und Lithografien dargestellt.
In der Dauerausstellung im Obergeschoss ist ein bürgerliches Interieur aus dem späten 19. Jahrhundert nachgebildet. Hier findet ihr auch kreolischen Schmuck, traditionelle Kostümen sowie eine sehr schöne Sammlung alter Bücher.
Tipp: Die Besichtigungen sind am letzten Samstag im Monat kostenlos.
Fort Saint-Louis
Direkt am Wasser liegt diese noch heute von der französischen Marine genutzte Festung. Sie wurde schon 3 Jahre, nachdem die Franzosen 1635 die Insel besetzt hatten, als Holzpalisade errichtet und später zu einer echten Festung „à la Vauban” ausgebaut.
Die Festung, die lange Zeit Sitz der Regierung war und mehrmals von den Engländern besetzt wurde, besteht aus Bastionen, Toren und Batterien aus verschiedenen Epochen, von denen einige unter Denkmalschutz stehen.
Tipp: Führungen sind möglich (am besten vorher informieren, z. B. bei Martinique-Tour oder beim Tourist Office), und allein der Blick aufs Meer und über die Bucht lohnt sich.
Was gibt es außerhalb von Fort-de-France zu sehen?
Eine ganze Menge! Neben unseren echten Geheimtipps für Martinique dürfte für jede:n etwas dabei sein:
Vulkan Montagne Pelée
Der immer noch aktive Vulkan Mont Pelée im Norden der Insel ist mit knapp 1.400 Metern der höchste Punkt Martiniques. Eine Wanderung auf seinen Gipfel belohnt euch mit einem spektakulären Blick über die Insel und bei klarer Sicht sogar bis nach Dominica!
Die Ruinen von Saint-Pierre
Die ehemalige Hauptstadt wurde bis zur völligen Zerstörung am Himmelfahrtstag im Mai 1902 durch den Ausbruch des Mont Pelée als das “Paris der Karibik” bezeichnet. Die älteste Stadt der Insel von 1635 hatte damals u.a. bereits elektrische Straßenbeleuchtung, nur wenige Jahre nach Paris oder Berlin.
Nur drei Menschen überlebten die Katastrophe: Ein Gefängnisinsasse und ein Schuster durch dicke Mauern geschützt sowie ein kleines Mädchen, das von seiner Mutter vor der Messe noch schnell einkaufen geschickt war. Es konnte sich in eine Höhle am Meer vor den glühenden Lavamassen in Sicherheit bringen.
Heute könnt ihr die Überreste erkunden, alte Mauern, die Stufen des ehemaligen Theaters von 1786 und sogar das Gefängnis, in dem der Häftling überlebt hatte.
Jardin de Balata
Wenn ihr tropische Pflanzen liebt, ist dieser botanische Garten ein Muss. Riesige Bambusstauden, exotische Blumen und Palmen, so weit das Auge reicht.
Der Gärtner und Landschaftsarchitekt Jean-Philippe Thoze hat rund zwanzig Jahre gebraucht, um mehr als 3.000 tropische und endemische Pflanzenarten auf dem Grundstück seiner Großeltern zusammenzutragen.
Besonders schön ist der Baumwipfelpfad auf Hängebrücken mit Blick über das grüne Blättermeer. Für Hobbyfotograf:innen ein echtes Paradies!
Les Anses-d’Arlet
Ein kleiner Ort mit bunter Kirche, charmanten Holzhäusern und dem berühmten Anlegesteg, der direkt aufs türkisfarbene Meer hinausführt.
Instagrammable oder einfach zum Innehalten und Genießen.
Bananenmuseum
Im Musée de la Banane erfahrt ihr nicht nur alles über das beliebteste Obst der Welt, sondern könnt auch direkt durch eine Bananenplantage wandern. Denn die Banane gehört zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten der Insel und prägt Kultur, Küche und Landschaft.
Im angeschlossenen Souvenirladen gibt es vom Bananenketchup über -marmelade allerlei Mitbringsel. Und im gegenüberliegenden Restaurant könnt ihr leckere kreolische Gerichte mit (aber auch ohne) Bananen verkosten.
Mit dem Museumszug Train des Plantations könnt ihr anschließend gleich über eine 2,5 km lange Schmalspurstrecke durch Zuckkerrohrfelder nach Sainte-Marie zum Rum-Museum der Distillerie Saint James zuckeln.
Rum-Museum Saint James
Dieses wirklich sehenswerte Museum in einem Kolonialhaus neben der Brennerei bietet einen lebendigen Einblick in die Geschichte des Zuckerrohrs seit 1765.
Hier kann man die alten Destillierapparate, Destillationskolonnen und landwirtschaftlichen Maschinen besichtigen. Oder eine Corpet-Louvet-Dampflokomotive aus dem Jahr 1925, die auf dem Zuckereisenbahnnetz der Brennerei fuhr. Und an der Bar könnt ihr natürlich den Rum verkosten und auch kaufen.
Tipp: Die Brennerei selbst kann auch während der Produktionsperiode, von Februar bis Juni, besichtigt werden.
Was kann man auf Martinique unternehmen?
1. Schnorcheln mit Schildkröten
In der Bucht von Anse Dufour oder Anse Noire könnt ihr mit ein bisschen Glück direkt vom Strand aus Meeresschildkröten beobachten. Ein magisches Erlebnis!
2. Rumverkostung in einer Destillerie
Martinique ist bekannt für seinen hochwertigen Rhum Agricole. Besonders empfehlenswert: die Habitation Clément oder die Rhum-Destillerie Depaz. Neben einer Führung gibt’s natürlich auch eine Kostprobe. Oder zwei.
3. Wandern im tropischen Regenwald
Der Nordteil der Insel ist dicht bewaldet – und bietet fantastische Wanderwege durch üppigen Regenwald mit Wasserfällen, Lianen und exotischen Vögeln. Nehmt unbedingt wasserdichte Schuhe und Mückenspray mit!
4. Surfen in Tartane
An der Ostküste in Tartane findet ihr perfekte Bedingungen zum Surfen. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, hier gibt’s Surfschulen, entspannte Beach-Bars und echtes Karibik-Feeling.
5. Segeltour entlang der Küste
Wie wär’s mit einem Tagesausflug per Katamaran? Dabei könnt ihr versteckte Buchten entdecken, im glasklaren Wasser baden und vielleicht sogar Delfine beobachten.
Was sollte man auf Martinique unbedingt gemacht haben?
- Einen Ti’ Punch trinken: Das Nationalgetränk aus Rum, Limette und Zucker wird auf der Insel fast überall angeboten. Und fast immer ohne Eis – c’est la tradition!
- Einen Sonnenuntergang am Plage des Salines erleben: Ein unvergesslicher Moment an einem der schönsten Strände der Karibik.
- Kreolisches Essen probieren: Accras (frittierte Fischbällchen), Colombo (eine Art Currygericht), oder frischer Fisch direkt vom Grill.
Ist Martinique teuer?
Ja, aber das kommt darauf an. Auf alle Produkte, die aus Frankreich oder anderen Ländern importiert werden, wird eine zusätzliche, sogenannte octroi-de-mer-Steuer erhoben. Die Preise in Restaurants oder für Übernachtungen entsprechen in etwa denen in Frankreich. Auf lokalen Märkten oder bei fliegenden Händlern findet ihr etwas günstigere Preise. Aber billig ist Martinique nicht.
Gegen die hohen Preise für Lebensmittel (etwa 30 bis 40 Prozent mehr als in Frankreich) gab es auch in den letzten Jahren heftigen Widerstand, Contre la vie chère, (gegen das teure Leben), mit Blockaden und Demonstrationen.
Wann ist die beste Reisezeit für Martinique?
Früher unterschied man zwischen der Trockenzeit von Dezember bis Mai und der Regenzeit von Juni bis November. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 21 und 32 Grad, die Wassertemperatur beträgt durchschnittlich etwa 27 Grad, also schön badewannenwarm 😉 .
Seit etwa 8 Jahren ist der Unterschied zwischen Trocken- und Regenzeit jedoch kaum mehr spürbar, berichtete man uns. Nur die Hurrikansaison bleibt zwischen August und November.
Alle Sehenswürdigkeiten auf der Karte
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Mehr InformationenGibt es geführte Touren für Martinique?
Ja, natürlich! Die folgenden Unternehmen und Guides können wir euch wärmstens empfehlen:
Tété Dwèt
Tété Dwèt (die Worte stehen im Kreolischen für: sich die Finger lecken) organisiert Gourmet- und Kulturspaziergänge in Fort-de-France. Sarah Coco vom charmanten, jungen Unternehmen ließ uns zwischen historischen Anekdoten und leckeren Verkostungen die wichtigsten Adressen und ungewöhnlichen Orte der Hauptstadt entdecken. Die Führungen werden in Englisch und Französisch angeboten.
Victor Bérénice
Halb deutsch, halb martinikanisch kennt er die Insel (und auch Deutschland) wie kaum ein anderer. Victor – im zweiten Beruf Musikproduzent – kann euch auch viel über die Hintergründe erzählen. Er spricht perfekt Deutsch, Französisch, Englisch und Kreolisch.
Magdaléna Miklovičová
In Bratislava geboren, lebt sie seit über 11 Jahren auf der Insel, in die sie sich unsterblich verliebt hatte. Sie hat auch gemeinsam mit 2 Freund:innen einen umfangreichen Reiseführer über Martinique geschrieben mit allem, was man über die Insel wissen sollte. Magdalena hatte davor einige Zeit in Berlin gelebt; sie spricht perfekt Deutsch, Französisch, Englisch und auch Kreolisch.
Ich hatte mich auch sofort in die Insel verliebt. Denn Martinique ist nicht nur eine Insel zum Sonnenbaden, sondern ein echtes Abenteuerziel mit Tiefgang. Egal ob ihr euch für Geschichte interessiert, die Natur liebt oder einfach das karibisch-französische Flair genießen wollt, hier könnt ihr alles gleichzeitig und nebeneinander erleben.
Und ganz ehrlich: Wenn euch der Duft von Rum, das Rauschen der Wellen und der Anblick eines vom Regen glänzenden Regenwaldes nicht verzaubern, dann … fliegt einfach gleich nochmal hin
Siegbert Mattheis
Dieser Artikel wurde von uns redaktionell unabhängig verfasst. Der Besuch wurde durch das Comité Martiniquais du Tourisme (CMT) ermöglicht, ohne Einfluss auf die journalistische Arbeit. Es gilt unser Redaktionskodex.










































