Tipps für Istanbul: Neben den Sehenswürdigkeiten wie der alte Basar, die blaue Moschee, den Topkapi-Palast (für den ihr euch viel Zeit nehmen solltet) oder der Hagia Sophia (eine unserer Lieblingsgebäude, heute ein Museum) haben wir ein noch ein paar andere Geheimtipps für euch:_
Byzanz, Konstantinopel, Istanbul
Das ehemalige Konstantinopel, die Hauptstadt des riesigen byzantinischen Reiches, wird erst seit 1876 offiziell “Istanbul” genannt.
An der Schnittstelle zwischen Orient und Okzident, zwischen Asien und Europa, kommt der 2.600 Jahre alten Metropole eine immer größer werdende Bedeutung zu. Vor allem in den letzten 20 Jahren hat sich die Stadt grundlegend gewandelt, die Einwohnerzahl hat sich mehr als verdoppelt. Istanbul gilt heute als das kreative Zentrum der Türkei.
Tipps Istanbul:
Ein Must: Balik ekmek an der Galatabrücke
Das köstliche Fischbrötchen ist inzwischen der meistverkaufte Snack der Stadt. Direkt an der Mole an der Galatabrücke ankern die reich geschmückten und verzierten Boote, auf denen frische Makrelen gegrillt, mit Salat und Zwiebeln zusammen in eine krosses Brötchen gepackt und direkt vom Boot aus verkauft werden. An Land gibt es dazu bei fliegenden Händler Tursu, in Essig und Salzlake eingelegtes Gemüse in allen Variationen. Der perfekte Snack für zwischendurch!
Übernachten im Grand Hotel de Londres
Das Hotel de Londres kennt ihr vielleicht aus Fatih Akins Film “Gegen die Wand”. Wenn ihr es schafft, eines der Zimmer im Hotel de Londres zu ergattern, taucht ihr ein in die Belle Époque und die Zeit des Orient Express. Das Interieur ist noch ziemlich orginalgetreu mit schweren Samtvorhägen und erlesenem Mobiliar. Das Highlight ist die Dachterrasse mit angeschlossener Bar, von der ihr einen fantastischen Blick über das Goldene Horn nach Eminönü, zum alten Zentrum und dem Basarviertel von Istanbul habt.
Das Hotel wurde 1891 als einer der ersten in Istanbul erbaut, als die ersten englischen Touristen mit dem Orient Express über Paris, Wien, Belgrad und Sofia in die Stadt am Bosporus kamen. Damals war vor dem Haus noch ein Park und die Straßenbahn fuhr direkt vor dem Hotel vorbei. Auch Hemingway hatte hier 1922 gewohnt, als er, damals noch relativ unbekannt, für den Toronto Daily Star über das besetzte Istanbul berichtete.
Party über den Dächern der Stadt
Überall in Beyoglu haben Restaurants, Bars und Diskotheken die Dächer Istanbuls erobert, mit teils fantastischen Ausblicken über die 14-Millionen-Metropole bei Technoklängen, Jazz, Chillout- oder moderner türkischer Musik. Vielleicht lernt ihr auch jemanden kennen, der jemanden kennt, der einen Schlüssel zu einem der oberen Stockwerke eines Wohnhauses besitzt. Dort oben könnt ihr über den Dächern rauschende private Partys feiern.
Eine gute Übersicht über offizielle Dachterrassen mit schönen Ausblicken hat Travelography zusammengestellt.
Tee oder Raki trinken in einer der vielen Bars am Bosporus
Süßen Türkischen Tee oder Raki bei Chillout-Musik trinken, nach Asien blicken und dabei entspannt den mächtigen Tankern oder Ausflugsbooten auf dem Bosporus zusehen … herrlich!
Fischmarkt an der Galatabrücke
Es ist zwar nur ein relativ kleiner Fischmarkt in Beyoglu an der Galatabrücke, aber ein wahres Erlebnis. Wir haben es bisher auf keinem Fischmarkt, weder in Italien, Frankreich, Spanien oder Griechenland gesehen, dass wie hier die Kiemen der Fische nach außen gestülpt sind. Die leuchtend rote Farbe der Kiemen signalisiert den Kunden die Frische der Fische.
Cisterna Basilica, der Wasserspeicher, durch den sich auch schon James Bond rudern ließ.
Dieser unterirdische Wasserspeicher ist nicht ganz leicht zu finden, aber wenn ihr damit Probleme haben solltet, seid ihr nicht allein. Nach der Eroberung der Stadt durch die Osmanen im Jahre 1453 entdeckten diese das riesige Wasserreservoir erst 100 Jahre später, als sie bemerkten, dass die Einwohner Fische aus Kellergruben schöpften. Die Zisterne besteht aus einem Gewölbe mit insgesamt 336 Säulen, jede 8 m hoch, die heute in 40 cm hohem Wasser stehen, in dem sich eine Vielzahl meist weißer Fische tummeln.
Man steigt aus der Hitze der Stadt über eine lange Treppe hinab in diesen erfrischend kühlen, dunklen “Säulentempel”. Bei leiser klassischer Musik, begleitet vom Geräusch tröpfelnden Wassers, schreitet ihr auf Holzstegen durch die dramatisch beleuchteten Säulen.
Yerebatan Sarayi – versunkener Palast, so nennen die Einwohner Istanbuls dieses fast 1500 Jahre alte Bauwerk, das Kaiser Justinian I. zwischen im 6. Jhdt. als Wasserspeicher errichten ließ.
Leider wurde ein Drittel der Zisterne im 19. Jhdt. zugemauert, aber der Rest ist eindrucksvoll genug!
Im hinteren Teil der Zisterne sind übrigens die Reliefs umgekehrter, allerdings mit Fehlern behaftete Medusenhäupter zu sehen. Man sagt, sie sollten böse Geister abhalten, wahrscheinlicher ist jedoch, dass man die Köpfe nahm, um Säulenmaterial zu sparen.
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Mit der historischen Strassenbahn auf der İstiklâl Caddesi fahren
Die İstiklâl Caddesi („Unabhängigkeitsstraße“), ist wohl die berühmteste Einkaufsstraße der Stadt. Sie befindet sich im Stadtteil Beyoğlu und führt vom Tünel-Platz über 1,4 km zum Taksim-Platz. Ihren Namen erhielt sie nach der Ausrufung der Republik im Jahre 1923.
Hier reihen sich Geschäft an Geschäft, viele internationale Marken sind hier vertreten, dazwischen prächtige Bauten ehemaliger europäischer Botschaften, heutige Konsulate. Nachts ist sie einer der Zentrum des Istanbuler Nachtlebens. Am schönsten ist es, die Straße einmal zu Fuß zu erkunden und anschließend die Strecke dann mit der wiederbelebten historischen Straßenbahn zurück zu fahren.