Die „rote Stadt“, wie sie auch wegen ihrer roten Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert genannt wird, ist eine der vier Königsstädte Marokkos. Einst erholten sich hier Karawanen, die von Timbuktu kommend die Sahara durchquerten.
Dass die Altstadt zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, erkennt man zum ersten Mal, wenn man auf dem zentralen Platz Djemaa el Fna steht und die vom Sonnenuntergang erleuchtete Stadt sich rotgolden abhebt vom weißen Schnee des in der Ferne leuchtenden Atlasgebirges.
Inhaltsverzeichnis
Künstler, Intellektuelle, Hippies
Der Zauber dieser Stadt zog schon in den 1920er Jahren viele Künstler und Intellektuelle in ihren Bann und in den 1970ern pilgerten jede Menge Hippies an diesen Ort. Heute ist er wegen seines orientalischen Flairs ein gefragtes Reiseziel auch für Kurzurlauber. Denn hier kann man eintauchen in die Medina (Altstadt), das Labyrinth der Gassen in den Souks und nach Herzenslust stöbern in den kunsthandwerklichen Erzeugnissen. Eine Pracht für alle Sinne. Seinen es die farbenprächtigen Babouches, die traditionell hergestellten marokkanischen Schuhe, die geschmiedeten Lampen, die zu kunstvollen Türmen aufgeschichteten Gewürze, deren Farbpalette von gelb über orange bis rot reicht, oder die vielen handgearbeiteten Ledertaschen und handgeknüpften Teppiche.
Kunsthandwerk hat hier eine sehr lange Tradition und bei dem ein oder anderen Händler kann man dabei zusehen, wie es entsteht. Der „Herboriste“ oder Kräuterdoktor bietet für so ziemlich jedes Leiden das entsprechende Mittelchen an. Manchmal eine Mixtur aus Tierknochen, Kräuter und ein wenig Magie. Auch wer das berühmte Ras el Hanout (eine sehr aromatische Gewürzmischung für Fleisch und Couscous) sucht, wird hier fündig. Lassen sie sich treiben im Strom der Menschen in diesem Gewühl und tauchen sie ein in diese einzigartige Kultur.
Das Zentrum von Marrakesch, Djemaa el Fna
Auf dem belebten, zentralen Platz Djemaa el Fna trifft man auf Geschichtenerzähler, Zauberer, Schlangenbeschwörer, Musiker und Wasserverkäufer. Gegen Abend verbreiten sich die dichten Rauchwolken der Garküche und der Geruch nach leckeren orientalischen Köstlichkeiten laden zum Probieren ein.
Übernachten in einem Riad
Wenn man sich zu den Glücklichen zählen darf, die in einem Riad, z. B. dem 5-Sterne Riad Kaiss* übernachten, fühlt man sich wie im 7. Himmel, denn diese altehrwürdigen Stadtvillen, die zu Gastehäusern umgebaut wurden, sind Oasen der Ruhe und Entspannung. Sie sind nach außen völlig verschlossen und öffnen sich mittig um einen Patio mit sanft plätschernden Brunnen, meist gesäumt von Orangen- und Zitonenbäumen. Hier kann man sich erholen von dem hektischen Trubel draußen und den Charme und die paradiesische Ruhe exotischer Paläste genießen. Viele Riads verfügen über ein Hamam, in dem man sich mit orientalischen Schönheitsritualen verwöhnen lassen kann, um neue Kraft zu schöpfen.
Versäumen sie auch nicht, an einem Abendessen im Schwester-Riad des Riad Kaiss teilzunehmen, dem 5-Sterne Dar les Cigognes * mit Live-Musik und traditonellem marokkanischen Essen auf der Dachterrasse, ein Event der besonderen Art! Auch zum Übernachten ist dieses Riad im luxuriösen Stil mit Wellnessbereich natürlich wunderschön.
Das sollten Sie unbedingt auch ansehen:
Majorelle Garten
Diese Oase aus exotischen Pflanzen und Architektur ist das Lebenswerk des Maler Jaques Majorelle. Der Modeschöpfer Yves Saint-Laurent war davon so begeistert, dass er dieses Schmuckstück aufkaufte und somit vor dem Verfall rettete. Neben einem Dickicht aus Bambus und Palmen sind auch Bougainvilleen, Kokospalmen, Bananenbäumen und viele Kakteen zu bewundern. Inmitten des Gartens trohnt die, in einem intensiven Blauton gestrichene Villa und setzt Akzente. Darin kann man eine Ausstellung über islamische Kunst auch Sonderausstellungen, wie z.B. über die Einflüsse Marokkos auf die Mode Yves Saint Laurents besuchen. Zur Website des Majorelle Gartens
Marrakech-Museum
Hochkarätige Kunstausstellungen zu wechselnden Themen.
Museum Dar si Said
Erlesenstes Kunsthandwerk aus Marrakech und den umliegenden Berberdörfern kann hier bewundert werden. Beeindruckende Architektur und Mosaiken. Auch Arbeiten von zeitgenössischen marokkanischen Künstler/Innen.
Koranschule Medersa ben Youssuf
Prächtige mehr als 400 Jahre alte Koranschule mit rund 150 Kammern, in denen bis zu 900 Studenten lebten. Beeindruckende Ornamentik in Holz und Fliesenmosaik.
Ausflugstipps in der Umgebung:
Ein Ausflug in die knapp 200 km entfernte Stadt Essaouira, die „weiße Stadt“ am Meer lohnt sich. Die Stadt ist ein außergewöhnliches Beispiel einer Befestigungsanlage, die auf das 18. Jh. zurückzuführen ist.
Buchempfehlung:
Elias Canetti: Die Stimmen von Marrakesch (1968), Bücher wie dieses trugen den Ruf der Stadt weiter.
Esther Mann
Tipps von getyourguide*