Ibiza steht für Party, Luxusjachten, Sonnenuntergänge, Beach Clubs, Hippietrommeln und Chill-out-Sound. Aber nicht nur dafür. Denn die Insel bietet daneben auch faszinierende Natur, traditionelles Leben, wunderschöne einsame Buchten und mit Eivissa sogar etwas Großstadtfeeling.
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Mehr InformationenGeheimtipp Finca Ecologica Can Muson: alles bio
Ein wunderschönes Open-Air-Restaurant, ein kleiner Bio-Hofladen und ein begehbarer Bio-Acker, auf dem Kinder willkommen sind. Diesen Traum hat sich die Familie um Gründerin María Marí 2009 erfüllt. Eine Frau, die unermüdlich für die Stärkung der Rolle der Frau auf dem Land kämpft.
Can Muson bietet auf Anfrage auch Workshops an, z.B. wie man Hierbas selbst herstellt und vieles mehr. Eine besondere Spezialität sind auch Geburtstagsfeiern mit Besuch bei den Tieren, Taubenfreilassung und selbstgemachten Leckereien.
In dieser idyllischen Umgebung kann man Stunden verbringen …
Öffnungszeiten und weitere Infos unter Finca Ecologica Can Muson
Wehrkirche auf dem Puig de Missa
Auf dem Puig de Missa in Santa Eulària des Ríu, einem 52 Meter hohen Kirchenhügel,, erhebt sich eine imposante Wehrkirche aus dem Jahr 1568, die typisch für Ibiza ist. Aber nur selten wurde eine Kirche in einem solchen Maße als Verteidigungsanlage gegen Sarazenenüberfälle konzipiert. Der halbrunde Turm davor war bis Mitte des 19. Jahrhunderts mit Kanonen bestückt. Und die Vorhalle (es porxo) diente als Waffenlager. Denn das Leben auf Ibiza war nicht immer friedlich.
Besonders berührt hat uns aber der umliegende Friedhof mit den vielen ausländischen Namen auf den Grabsteinen. Einen solchen Ort so hoch über dem Meer würde man sich auch als letzte Ruhestätte wünschen.
Ethnographisches Museum
Gleich unterhalb der Kirche in Santa Eulària des Ríu liegt dieses kleine, aber feine Museu Etnográfic d’Eivissa. Es vermittelt auf anschauliche Weise einen Eindruck vom Leben auf Ibiza vor dem Touristenboom.
Untergebracht in einem typischen ibizenkischen Haus sind dort zahlreiche traditionelle Gegenstände ausgestellt. In den Vitrinen sind typische Trachten, Arbeits- und Ackergeräte aller Art, Musikinstrumente, Spielzeug, Waffen und Schmuck zu sehen. In einem Nebenraum ist sogar eine alte Ölmühle originalgetreu wieder aufgebaut.
El Bigotes, authentisches Fischerlokal
Okay, das ist kein Geheimtipp mehr, sondern ein Muss auf Ibiza. Das Fischrestaurant von Joan Ferrer, besser bekannt als El Bigote (der Schnauzbart), ist legendär. Ein schlichtes Lokal in einer wunderschönen, geschützten Bucht. So stellt man sich ein Fischrestaurant am Meer vor. Es gibt nur zwei Gerichte, die aber sind immer frisch und perfekt zubereitet: Ab 12 Uhr Uhr gibt es Pescado a la Plancha, Fische und Meeresfrüchte vom Grill und ab 14 Uhr den typisch ibizenkischen Bullit de Peix y Arroz!
Und ohne Vorbestellung (am besten eine Woche vorher) hat man keine Chance auf einen Platz. Das musste schon der spanische König Juan Carlos erfahren, als er dort essen wollte. Er wurde wieder nach Hause geschickt, weil er nicht reserviert hatte! Der Chef selbst tritt inzwischen aus Altersgründen etwas kürzer. Tochter Ana kümmert sich um das Wohl der Gäste. Und Schwiegersohn Miguel fährt frühmorgens mit dem Boot aufs Meer, um die Zutaten für das Mittagessen zu fangen.
Ibizenkische Volkstänze in Sant Miquel
Jeden Donnerstag ab etwa 19:15 Uhr führen engagierte Bewohner:innen des vielleicht bodenständigsten Ortes der Insel in ibizenkischen Kostümen ihren traditionellen Volkstanz ball pagès auf. Dabei tanzen ein Mann und eine oder mehrere Frauen gemeinsam in unterschiedlichen Schrittfolgen eine Art Balzritual. Während der Mann große Sprünge macht und vor der Frau mit großen Kastagnetten spielt, tänzeln die Frauen aufrecht in weichen, geschwungenen Bewegungen seitlich oder gegenüber dem Mann. Am Ende kniet der Mann vor der Frau nieder und sie überlegt, ob sie ihn erwählt.
Begleitet werden die Tänze von den traditionellen Instrumenten der Insel: Tamburin, Flöten und Kastagnetten. Der Volkstanz aus dem 13. Jahrhundert ist heute lebendiger denn je, denn viele junge Ibizenker:innen treten den collas ibicencas, den ibizenkischen Folkloretanzgruppen, bei, um diesen Brauch weiter zu pflegen.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die Show findet oben auf dem Platz vor der Wehrkirche Sant Miquel de Balansat statt. Der Eintritt ist frei, aber über Spenden freuen sich die Gruppen natürlich!
Los Enamorados, Boho-Style Hotel
Eher zufällig haben wir dieses hippe Boutique-Hotel mit Restaurant entdeckt, als wir in Portinatx auf der Suche nach etwas Schönem zwischen den Bausünden waren 😉 . Es liegt am Ende des Ortes in der Nähe des Wachturms Torre de Portinatx aus dem 18. Jahrhundert an einer Bucht.
Liebevoll im Hippie-Stil der 1970er-Jahre mit Boho-Möbeln eingerichtet, ist das Hotel mit lediglich 9, aber originell eingerichteten Zimmern – nur für Erwachsene (!) – eine kleine Oase. Von der Restaurantterrasse blickt man auf eine vorgelagerte Landzunge und das Meer. Los Enamorados (die Verliebten) bietet auch schwedische, Shiatsu- und Reiki-Massagen sowie einen kleinen Laden mit ausgefallenen Retro-Artikeln. Wer hier nicht übernachtet, dem sei ein Aperitif oder ein Abendessen auf der Terrasse empfohlen.
Aubergine, Farm-to-table-Restaurant
Das stilvolle Open-Air-Restaurant liegt direkt an einer belebten Kreuzung zwischen Sant Miquel und Santa Gertrudis. Doch davon merkt man nichts. Denn mitten im blühenden Garten einer alten Finca verzaubert das Farm-to-Table-Konzept des Restaurants.
Bei raffinierten Salaten, köstlichen veganen und vegetarischen Gerichten sowie feinen Fleisch- und Fischgerichten und einem spektakulären Sonnenuntergang vergisst man die Welt um sich herum.
Einzigartige Architektur auf Ibiza
Kaum irgendwo in Europa regnet es so selten wie auf Ibiza. Wasser ist daher äußerst kostbar. Um das wenige Regenwasser zu speichern, haben die Ibizenkos eine charakteristische Bauweise entwickelt: die Casa Payesa.
Mehrere weiße, würfelförmige Gebäude mit schmalen Mauern um flache, leicht geneigte Dächer. So wurde das Wasser aufgefangen und in Zisternen unter den Häusern gesammelt. Der Dadaist und Schriftsteller Raoul Hausmann bezeichnete diese einfache, ökologische und praktische Bauweise bewundernd als „Architektur ohne Architekt”. Die Bauern bauten die Gebäude selbst aus den Rohstoffen der Umgebung, aus Fels, Lehm, Kalk, Ton, Schilf, Algen und Holz. Bei Familienzuwachs wurde einfach ein weiterer Kubus angebaut. Hausmann, der von 1933 bis 1936 im Exil auf Ibiza lebte, gab seine Begeisterung an seine Architektenfreunde Walter Gropius und Le Corbusier weiter. So beeinflusste der ibizenkische Baustil auch die späte Bauhaus-Architektur.
UM Beach House, Safari-Lodge-Feeling
Das UM in Santa Eulàlia wurde erst vor kurzem eröffnet und ist (noch) ein Geheimtipp in Santa Eulalia. Ganz am Ende der Promenade liegt es direkt im Sandbett der Mündung des übrigens einzigen Flusses der gesamten Balearen, des Riu de Santa Eulàlia. Es versprüht das Flair einer paradiesischen Safari-Lodge.
Nette Kellner:innen, gute Küche, asiatisch inspiriert und innovative Cocktails bei Afro House Musik. Extrem cool 😉 Auch auf Mallorca gibt es einen Ableger der UMami Group.
Santa Gertrudis de Fruitera
Dieser Ort, ziemlich genau in der Mitte der Insel, ist unserer Meinung nach einer der schönsten auf Ibiza. Eine schöne, aber unspektakuläre Kirche, viele Restaurants in der kleinen Fußgängerzone und wunderschöne Geschäfte zum Shoppen.
In Santa Gertrudis – klingt irgendwie wie Tante Gertrud 😉 – kann man sich nach einem anstrengenden Strandtag oder Partynacht herrlich entspannen.
Tipps GetYourGuide*
Lieblingsstrand Cala Carbó
Ibiza ist geprägt von unzähligen kleinen und großen Felsbuchten mit Sandstränden. Da fällt die Auswahl nicht immer leicht. Aber unsere Lieblingsbucht ist die Cala Carbó im Westen.
Denn diese geschützte Bucht ist einer der intimsten Strände Ibizas. Klein und überschaubar, aber mit gleich zwei tollen Restaurants – mit identischer Speisekarte 😉 – die auch die Strandliegen vermieten. Das Publikum ist gemischt, die Atmosphäre unaufgeregt. Hier heißt es nicht sehen und gesehen werden, sondern entspannt genießen.
La Brasa, Restaurante Jardin
Das ist wohl eines der charmantesten Gartenrestaurants von Eivissa. Ein unscheinbarer, aber uriger Eingang in einer kleinen Seitengasse, der Blick in einen Innenhof mit schattenspendendem Blätterdach: Das hatte uns sofort angesprochen!
Und die leckeren Speisen und der überaus freundliche Service hatten den ersten Eindruck noch verstärkt.
Es Boldado, beste Paella
Die etwas längere, holprige und steinige Anfahrt lohnt sich! Das Fisch- und Meeresfrüchte-Restaurant liegt auf einer Klippe mit bestem Blick auf die magische Inselgruppe um Es Vedrà und die Cala d‘Hort. Das über dreißig Jahre alte Restaurant wird von Antonia Torres Palacios und ihrem Mann Rafael Tur Lozano geführt.
Hier gibt es auch die angeblich beste Paella Ibizas. Wir haben sie probiert und können nur zustimmen! Zum Nachtisch empfehlen wir eine Spezialität Ibizas, eine Greixonera. Die wird aus vom Vortag übrig gebliebenen Ensaïmadastücken gezaubert.
Zum Rezept und mehr über Ensaïmada.
Zur Webseite von Es Boldado, eine Reservierung wird wärmstens empfohlen.
Experimental Beach Ibiza
Wer das typische Ibiza-Flair erleben möchte – einen Sundowner am Meer bei romantischem Chill-out-Sound im Daybed – dem sei das Experimental Beach empfohlen. Für uns ist es eine der schönsten Strandbars auf Ibiza (und davon gibt es viele). Die Anfahrt ist etwas holprig (gefühlt alle 20 Meter eine Bodenschwelle) entlang der Salinas, aber es lohnt sich.
Schicke Einrichtung, freundlicher Service und ein Hauch von Luxus. Betrieben wird der Beach Club von der Experimental Group, die auch ein Hotel in Eivissa und viele andere Locations in der ganzen Welt betreibt. Dahinter stehen vier junge Franzosen, die sich einem innovativen und luxuriösen Design verschrieben haben.
Das legendäre Café del Mar …
Längst kein Geheimtipp mehr ist das Café del Mar, das ab 1980 zum zweiten Mythos Ibizas nach der Hippie-Bewegung beitrug. Hier legte DJ Jose Padilla 1991 die erste Chill-Out-Musik auf, um Gäste anzulocken. Drei Jahre später brachte er die erste Chill-Out-Compilation auf den Markt. Von da an eroberte der Soundtrack zum Sonnenuntergang die ganze Welt.
Wer sich den Zauber und die Träume, die der Chill-out-Sound weckte, bewahren möchte, sollte vielleicht nicht ins Café del Mar gehen. Der Blick aufs Meer, der Sound und der Sonnenuntergang sind zwar immer noch die gleichen, aber neben und hinter dem Café gibt es hässliche Hochhäuser und einen staubigen Parkplatz. Der Ort Sant Antoní de Portmany selbst ist auch keine Schönheit. Aber macht euch gerne selbst ein Bild.
Das Café del Mar öffnet erst ab 17 Uhr, das Mambo nebenan ist auch schon nachmittags geöffnet.
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Siegbert Mattheis