Was passiert, wenn das Reisefieber nicht nur pure Vorfreude ist, sondern eine echte Krankheit dahintersteckt? Genau das ist uns vor einigen Monaten passiert. Und so haben wir uns statt beim Check-in zum Flug nach Pisa in der Notaufnahme im Krankenhaus wiedergefunden.
Gott sei Dank war nach einigen Tagen Bettruhe alles ausgestanden. Doch unseren gebuchten Urlaub konnten wir natürlich vergessen. Die Kosten für die Flüge waren verloren. Und das Hotel bestand auf Zahlung von 50% des Gesamtpreises, da wir weniger als 48 Stunden vor der geplanten Ankunft stornierten.
Dabei wäre der finanzielle Verlust ganz einfach zu vermeiden gewesen, wenn wir vorher eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen hätten. Hatten wir aber leider nicht – und das war uns eine echte Lehre. Drum haben wir jetzt recherchiert, worauf man beim Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung achten sollte.
Kann eine Reiserücktrittsversicherung nur für eine Reise abgeschlossen werden? Oder gilt sie auch für mehrere Trips?
Für uns macht eine Reiserücktrittsversicherung am meisten Sinn, wenn sie gleich für ein ganzes Jahr gilt. So wird sie garantiert nicht wieder von uns vergessen, zumal wir auch gerne spontan buchen, wenn die Zeit und die Angebote passen. Es kann aber natürlich auch nur ein Einmalschutz vereinbart werden.
Wovon hängen die Kosten für eine Reiserücktrittsversicherung ab?
Eine Reiserücktrittsversicherung gibt es schon ab ca. 3,00 Euro pro Monat. Die Kosten z.B. für den Jahresschutz hängen davon ab, wie viele Personen versichert werden, d.h. ob man als Single, Paar oder Familie reist. Und auch das Alter spielt eine Rolle. Je älter man wird, umso teurer wird es leider, da natürlich das Krankheitsrisiko steigt. Und auch, ob eine Selbstbeteiligung gewünscht wird sowie die geschätzten jährlichen Reisekosten sind relevant für den Gesamtpreis.

Eine Reisewarnung kann ein Grund für einen Reiserücktritt sein.
Welche Leistungen sind in einer guten Reiserücktrittsversicherung enthalten?
Je nach Anbieter und Konditionen variieren die Leistungspakete, aber diese Leistungen waren uns besonders wichtig:
- Ersatz der Stornokosten bei Nichtantritt der Reise
- Ersatz der Rückreisekosten bei Reiseabbruch
- Terror-Schutz: Storno-Schutz bei Terroranschlag am Reiseziel
Was wir bei unserer Recherche auch rausgefunden haben: Es gibt Versicherungen, die zusätzlich zum reinen finanziellen Ausgleich auch echte Unterstützung im Notfall bieten.
Die weltweite Reiserücktrittsversicherung Europ Assistance informiert z.B. im Notfall die Angehörigen, hilft bei finanzieller Notlage am Urlaubsort und vermittelt bei drohender Haft sogar einen Anwalt und Dolmetscher (nach den letzten Meldungen aus der Türkei erscheint uns dies leider immer sinnvoller…). Auch Informationen über Reisewarnungen und zu Sicherheitshinweisen bekommt man dort, was ebenfalls zunehmend wichtig ist.
Und auch beim Ersatz von Reisedokumenten und der Sperrung von EC- oder Kreditkarten unterstützt die Versicherung. Wie schnell alles weg sein kann, haben wir übrigens erst letztes Jahr bei einem Kurz-Tripp nach Barcelona gemerkt, als wir in unserem Mietwagen an einem sonnigen Sonntag mitten in der Stadt ausgeraubt wurden. Wir waren zwar unverletzt, doch der Schock saß tief. Und wir verbrachten danach wertvolle Urlaubstage bei der Polizei, um Ersatzpapiere für den Rückflug zu bekommen. Auch war es mühsam, wirklich alle Geldkarten schnellstmöglich bei den Banken sperren zu lassen.
Unser Fazit: Für Viel- und Gernereiser wie uns lohnt sich der Jahresschutz einer Reiserücktrittsversicherung auf jeden Fall. Vor allem, weil wir schon einige Schadensfälle hatten und jetzt quasi aus Schaden klug geworden sind.

Ein Fehltritt kann den Urlaub schnell beenden – eine Reiserücktrittsversicherung hilft bei der Heimreise
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