Die Geschichte der Pizza: Vom Fladenbrot zum salonfähigen Gericht

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Was einst aus einem einfach gewürzten Fladenbrot entstand, ist heute in aller Munde. Die Rede ist von der Pizza. Mittlerweile ist die vielseitige Spezialität aus der europäischen Esskultur nicht mehr wegzudenken. Doch welche Geschichte steckt dahinter? Wir haben uns auf die Spuren der Pizza begeben und die Geschichte von den griechisch/etruskischen Ursprüngen über die italienischen Pizzamanufakturen bis hin zur Tiefkühltruhe zusammengefasst.

Das Ursprungsland der Pizza

Vermutlich haben die  Etrusker um 800 v.Chr., die phönizisch/griechische Ursprünge haben sollen, erstmals einen Teigfladen in dem Gebiet der heutigen Toskana zubereitet. Neben Mehl und Wasser bestand der Teig lediglich aus Salz. Das einfache Fladenbrot wurde mit Kräutern und Öl gewürzt. Vergleichbar ist das historische Brot mit dem heute bekannten Focaccia. Genannt wurde es Pita, was soviel heißt wie Brot.

Die Erfinder der Pizza kamen aus Neapel

Bis die Pizza so aussah, wie heute, verging eine lange Zeit. In Europa war die wichtigste Zutat, die Tomate, bis zum 16. Jahrhundert unbekannt. Erst um 1520 brachte Kolumbus das Gewächs aus Südamerika mit. Rund um Neapel war danach eines der wichtigsten Anbaugebiete der Tomate, die fruchtbaren Lavaböden um den Vesuv boten die perfekten Anbauflächen.

So waren es vor allem die Bewohner von Neapel, die den Teig mit den typischen Zutaten belegten. Sie ergänzten das einfache Fladenbrot mit Tomatensoße und weiteren Lebensmittel. Die erste Pizzeria wurde 1830 In Neapel eröffnet. Der Name der „Pizza Margherita“ entstand nach einer legende ebenfalls dort. Der damalige König Umberto und seine Frau Margherita besuchten um 1889 Neapel. Als das Paar von dem beliebten Gericht der armen Leute erfuhr, ließ es sich dieses vom Pizzabäcker Raffaele Esposito präsentieren. Der Pizzabäcker bereitete eine Pizza in den Landesfarben Italiens zu. Rote Tomaten, weißer Mozzarella-Käse und grüner Basilikum prägten den Belag. Die Königin verfasste aufgrund ihrer Begeisterung für diese Pizza einen Dankesbrief an den Koch. Seither hat der Klassiker seinen Namen.

Italienische Auswanderer brachten die Pizza nach Amerika

Anfang des 20. Jahrhunderts wanderten einige Italiener in die USA aus. Die Auswanderer leisteten dort einen großen Beitrag zur Verbreitung der Pizza. Zwar wurde sie dort nicht im klassischen Steinofen gebacken, aber durch die Kombination der amerikanischen Küche entstand der amerikanische Stil. Durch das Backen in der Pfanne erhielt die amerikanische Variante den typischen dicken Boden und Rand. Ergänzt wurde sie mit roten Bohnen, Paprika und Hackfleisch.

Die erste Pizzeria in Deutschland

Dass Deutschland in den Genuss der Pizza kam, ist Migranten zu verdanken, die nach dem zweiten Weltkrieg ins Land kamen. Nicolino di Camillo eröffnete 1952 in Würzburg die erste Pizzeria unter dem Namen „Sabbie di Capri“. Problematisch war der Bezug der typischen Lebensmittel. Doch das Geschäft konnte sich durchsetzen. Zu Beginn sicherlich dank der amerikanischen Soldaten, die in der bayerischen Stadt stationiert waren.

Pizza mit Oliven, Champignons und Schinken
Pizza © Fotolia

Pizza heute – Lieferdienste und Tiefkühlfach

Heute ist die Pizza eines der meistbestellten Gerichte bei Lieferdiensten. Insbesondere die Pizza ist es, die in der Gastronomiebranche den Anstoß zum Ausliefern gegeben hat. Dass die südländische Spezialität zum Kassenschlager avancierte, ist der Tatsache zu entnehmen, dass es mittlerweile in jeder Region Deutschlands dutzende Pizzerien mit Lieferservice gibt.

Parallel zum gastronomischen Angebot nutzten Anbieter von Tiefkühlwaren die Beliebtheit der Pizza, um das Sortiment lukrativ zu ergänzen. Bereits 1957 kam in den USA die erste Fertigpizza auf den Markt. Nachdem in den 60er-Jahren die ersten Tiefkühltruhen Deutschland erreichten, folgten die tiefgekühlten Alternativen zur frischen Pizza 1970. Doch mit dem aromatischen Original haben die Fertigprodukte nicht mehr viel zu tun.

Bildquelle: Dieter Schütz, JörgBrinckheger / pixelio.de

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Über Claudia Mattheis

Motto: Wer nicht genießt, wird ungenießbar Marketing-Kommunikationswirtin, Agenturchefin Mattheis Werbeagentur gmbh www.mattheis-berlin.de, Netzwerkerin, Marketing-Kolumnistin, Mitglied im Deutschen Fachjournalisten-Verband, Mitbegründerin eat! berlin Feinschmeckerfestival www-eat-berlin-festival.de, Geschäftsführerin und Chefredakteurin der Blogs ambiente-mediterran.de und Landhaus-Look.de ... und außerdem: echte Berlinerin, Weintrinkerin, Gerne-gut-Esserin, Meeres-Mögerin, Läuferin, Permanent-Fernweh-Geplagte,..